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Legionsdenar des M. Antonius - LEG XVIII LYBICAE

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1689
Prägung des: Mark Anton (Marcus Antonius), 83 - 30 v. Chr.
Nominal: Denar
Material: Silber
Details: Durchmesser 16 mm x 18 mm, 3.33 Gramm
Münzstätte: Patrae (?), 32 - 31 v. Chr.
Avers: ANT AVG III VIR R P C
Prätorianische Galeere n. r., am Bug Thyrsos.
Revers: LEG XVIII LYBICAE
Legionsadler zwischen zwei Standarten
Erhaltung: Siehe Bild. Sehr selten.
Referenzen: Crawford 544/11; Syd. 1240; RSC 53.
Historisches: Mark Anton (Marcus Antonius) wurde am 14. Januar des Jahres 86, 83 oder 82 v. Chr. geboren (auf den Angaben bei Plutarch und Appian basierend). Sein Stiefvater war der Consular Publius Cornelius Lentulus Sura, welcher 70 v. Chr. wegen tadelhafter Lebensführung aus dem Senat ausgeschlossen wurde. Später, im Jahre 63, gehörte Lentulus Sura zu den Mitstreitern Catilinas bei dem Ereignis, welches, nicht zuletzt wegen seiner blumigen Schilderung durch Cicero, als "Catilinarische Verschwörung" in die Geschichte eingegangen ist. Durch Ciceros Einfluss wurden Sura und einige andere Verschwörer hingerichtet. Dies wurde Cicero niemals von Mark Anton verziehen und spiegelte sich in einer erbitterten Feindschaft der beiden wider.
Ab 57 v. Chr. sammelte Mark Anton erste militärische Erfahrungen bei diversen Feldzügen. 52 oder 51 begann schließlich sein cursus honorum, als er durch Caesars Einfluss das Quästorenamt antrat. In den folgenden Jahren zeigte er sich Caesar stets loyal und vertrat dessen Interessen, auch in Rom. Später, nach dem Tode von Gnaeus Pompeius Magnus (48 v. Chr.) kühlte das Verhältnis der beiden zeitweise ab. Sowohl Cicero als auch Plutarch behaupten, Mark Anton habe über das bevorstehende Attentat auf Caesar gewusst, jedoch nichts unternommen.
Nach Caesars Tod geriet er in Konflikt mit Octavian, der durch Caesars Testament von diesem adoptiert und als Haupterbe ernannt worden war. Zudem begann Antonius bereits Ende 44 mit der Verfolgung der Caesarenmörder, als er Decimus Brutus die diesem zugewiesene Provinz Gallia Cisalpina (erfolglos) abzunehmen suchte. Später, nach der Wahl Octavians zum Consul (43 v. Chr.), wurden die Caesarmörder offiziell zu Geächteten erklärt und das Verhältnis von Octavian und Antonius besserte sich. Ende Oktober 43 schlossen die beiden zusammen mit Lepidus das 2. Triumvirat. Den auf dieses Bündnis folgenden Proskriptionen fielen viele hundert Senatoren und Ritter zum Opfer, unter ihnen im Dezember 43 auch Marcus Tullius Cicero.
42 v. Chr. teilten Octavian und Antonius das römische Einflussgebiet quasi untereinander auf, während Lepidus lediglich weitergeduldet wurde und keine führende Rolle spielte, ihm wurde lediglich die Provinz Africa zugeteilt. Ab 41 v. Chr. begann das in die Geschichte eingegangene Verhältnis von Antonius und Cleopatra VII, während er gleichzeitig mit Octavia, der Schwester Octavians, verheiratet war. Aus der schwelenden Rivalität von Antonius und Octavian wurde schließlich eine offene Auseinandersetzung, die 31 v. Chr. in die Schlacht von Actium mündete: Am 2. September 31 wurde die Flotte Antonius' und Cleopatras von Octavian und dessen Admiral Agrippa vernichtend geschlagen. Er zog sich zu Cleopatra zurück und nahm sich im Folgejahr das Leben. Der Name des Antonius wurde durch Octavian der damnatio memoriae preisgegeben, alle urkundlichen Erwähnungen seiner Person vernichtet und sein Geburtstag zum einem dies nefastus erklärt.
Münzgeschichte: Münzen des Mark Anton sind generell nicht häufig. Selten sind Porträtprägungen, welche nur in Edelmetallen belegt und in Gold außerordentlich rar sind. Hervorzuheben sind die kleinasiatischen Cistophorenprägungen (im Gewicht zu ca. drei Denaren), welche ebenfalls das Porträt des Antonius trugen und sich durch interessante Reversdarstellungen auszeichnen. Ebenfalls erwähnenswert sind die Doppelporträtprägungen Antonius' mit Octavius, Octavia, Lepidus, Fulvia und Cleopatra. Ein Belegstück für eine solche Prägung finden Sie hier:

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Zu den häufigeren Münzen des Antonius gehören die sogenannten Legionsdenare, deren Reverse neben einem Legionsadler zwischen zwei Standarten auch die Nummern der Legionen tragen. Die Bestimmung dieser Prägungen, ob zur Besoldung der Soldaten oder als Memorablien, ist noch nicht eindeutig geklärt. Fest steht, dass sie sich später im gesamten Reich einer sehr großen Beliebtheit erfreuten und durch die lange Zirkulation meist fast vollständig blank gerieben wurden. Daher sind Legionsdenare in sehr schöner und vorzüglicher Erhaltung selten und erzielen Liebhaberpreise, wobei einige Prägungen besonders hervorzuheben sind.

Insgesamt wurden die Legionen PRI - XXIII von den Sonderprägungen Antonius' ausgezeichnet, ferner die Prätorianerkohorte sowie die cohors speculatorum. Nur drei der Legionen wurden namentlich erwähnt. Unter diesen ist auch die LEGIO XVIII LYBICA. Trotz dieser Sonderstellung haben keine weiteren Informationen über diese Legion die Zeit überdauert. Der Name läßt vermuten, dass sie in Afrika ausgehoben wurde. Das System der Nummernzuweisung zu den Legionen in der römischen Republik ist noch nicht abschließend geklärt. Ca. 40 Jahre später ging eine andere Legio XVIII in die Geschichte ein, als sie unter dem Kommando des P. Quinctilius Varus durch die Truppen des Arminius aufgerieben wurde. Erst Jahre später konnte der Legionsadler zurückerobert werden, wie Cassius Dio und Tacitus bezeugen.

Literatur:
D. Sear, Roman Coins and Their Values – The Millennium Edition
R. Albert, Die Münzen der römischen Republik (2003)
B. R. Kankelfitz, Römische Münzen von Pompeius bis Romulus (4. Auflage 1996) - Vorsicht, einige Angaben hier sind nicht sicher belegt. So spricht Kankelfitz von den LEG XXIII-XXX als von Raritäten ersten Rangen, während Belegstücke dieser Legionen unter Antonius generell nicht bekannt sind.
Provenienz: Erworben 2012 von Numismatik Lanz, München.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.