banner-onlineshop

Tüllenbeil aus der Urnenfelderzeit

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2172
Objekt: Tüllenbeil der Urnenfelderzeit
Material: Bronze.
Maße: 125mm lang, 34mm breit an der Schneide, 28mm x 23mm Länge und Breite des Schaftlochs.
Datierung: Ca. 1300 v. Chr. bis 800 v. Chr.,
Späte Bronzezeit in Mitteleuropa.
Beschreibung: Tüllenbeil aus der Urnenfelderzeit Europas in hervorragender Erhaltung.
In der Aufsicht fast rechteckiger, sich zur Schneide leicht verbreiternder Beilkopf. Der Körper hat einen rechteckigen Querschnitt, der zur Schneide hin in einem flachen Bogen zuläuft. Die Schneide ist mit großem Radius gerundet. Der Nacken ist durch einen wulstigen Kragen verstärkt. Eine rechteckige Öffnung am Nacken gibt den Blick in den hohlen Beilkörper frei und ermöglichte die einfache Schäftung des Beilkopfes - eine große Vereinfachung gegenüber den Flachbeilen zu Beginn der Bronzezeit. Eine Ringöse an der Seite direkt unterhalb des Nackens konnte zur Befestigung des Beils z.B. an einer Kordel der Kleidung genutzt werden. Die Gussnaht an den Seiten zeugt von der Herstellungsweise des Tüllenbeils, nämlich in Formschalen.
Die Flächen des Beiles sind glatt und unverziert. Die kompakte Form mit stabilen Wänden machte dieses Beil zu einem robusten Arbeitsgerät.
Geschichtliches: Diese Art von Beilen war in der betreffenden Epoche relativ selten und wurde als Arbeitsgerät eingesetzt, nicht als Waffe (vgl. Broholm, Danske Oldsager). Es gab eine große Vielfalt an Formen und Verzierungen, jedoch ist die räumliche Zuordnung schwer oder nicht möglich. Die Beile waren in Mitteleuropa und Nordeuropa verbreitet. Die chronologische Einordnung ist hingegen ein Paradebeispiel für die typologische Methode in der Archäologie. Der schwedische Prähistoriker Gustaf Oscar Augustin Montelius (1843-1921) veröffentlichte um 1900 seine Beschreibung der Entwicklung von Bronzebeilen in fünf unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Sie beschreiben für die europäische Bronzezeit den Weg vom Flachbeil über das Randleistenbeil, das Absatzbeil, bis zum Tüllenbeil. Als Triebmotor der Entwicklung identifizierte Montelius die stabilere Schäftung der jeweiligen Nachfolgetypen. Die typologische Methode findet auch in heutiger Forschung Anwendung, wird aber nur nach differenzierter Betrachtung und Erwägung anderer Aspekte angewandt.
Zustand: Sehr guter Zustand, vollständig intakt. Wunderschöne satte Patina.
Provenienz: 2014 im Kunsthandel erworben. Zuvor in der Privatsammlung Gehlen.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.