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Tüllenbeil mit wundervoller Patina

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2187
Objekt: Tüllenbeil aus der späten Bronzezeit
Material: Bronze.
Maße: 78mm lang, 42mm breit an der Schneide, 20mm x 17mm Länge und Breite der Tülle.
Datierung: Ca. 1200 v. Chr. bis 900 v. Chr.,
Späte Bronzezeit in Mitteleuropa.
Beschreibung: Tüllenbeil aus der späten Bronzezeit Europas.
Der Körper hat einen ovalen Querschnitt, der sich zur Schneide hin zuspitzt und seitlich verbreitert. Am Nacken läuft ein breiter Wulst um. Das Blatt ist auf den beiden Schauseiten durch erhabene Linien verziert. Die Schneide ist mit großem Radius gerundet.
Eine ovale Öffnung am Nacken gibt den Blick in den hohlen Beilkörper frei und ermöglichte die einfache Schäftung des Beilkopfes - eine große Vereinfachung gegenüber den Flachbeilen zu Beginn der Bronzezeit. Eine Ringöse an der Seite direkt unterhalb des Nackens konnte zur Befestigung des Beils z.B. an einer Kordel der Kleidung genutzt werden.
Die kompakte Form mit stabilen Wänden machte dieses Beil zu einem robusten Arbeitsgerät.
Geschichtliches: Diese Art von Beilen war in der betreffenden Epoche relativ selten und wurde als Arbeitsgerät eingesetzt, nicht als Waffe (vgl. Broholm, Danske Oldsager). Es gab eine große Vielfalt an Formen und Verzierungen, jedoch ist die räumliche Zuordnung schwer oder nicht möglich. Die Beile waren in Mitteleuropa und Nordeuropa verbreitet. Die chronologische Einordnung ist hingegen ein Paradebeispiel für die typologische Methode in der Archäologie. Der schwedische Prähistoriker Gustaf Oscar Augustin Montelius (1843-1921) veröffentlichte um 1900 seine Beschreibung der Entwicklung von Bronzebeilen in fünf unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Sie beschreiben für die europäische Bronzezeit den Weg vom Flachbeil über das Randleistenbeil, das Absatzbeil, bis zum Tüllenbeil. Als Triebmotor der Entwicklung identifizierte Montelius die stabilere Schäftung der jeweiligen Nachfolgetypen. Die typologische Methode findet auch in heutiger Forschung Anwendung, wird aber nur nach differenzierter Betrachtung und Erwägung anderer Aspekte angewandt.
Zustand: Bis auf kleinere Abplatzungen und einen Riss perfekt erhalten. Wunderbare gleichmäßige dunkle Patina.
Referenzen: Vgl. Österreichische Nationalbank, Mit Salz, Beil und Rind auf Shopping-Tour, S. 20.
Ähnlich P. G. Murawski, Benet's Artefacts of England & The United Kingdom (2000), Seite 17, B01-0113.
Provenienz: 2014 bei einer Kunstauktion erworben. Zuvor in einer deutschen Privatsammlung. In diese in den 1980er Jahren aus dem Kunsthandel erworben.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.