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Egyptian ushepti of Pasinebu

Price: on request
Sold
Object number
AR1999
Objekt: Ägyptischer Schabti des Pasinebu
Material: Mintfarbene Fayence
Maße: Ca. 10cm hoch.
Datierung: 26. Dynastie bis 30. Dynastie,
Ca. 664 v. Chr. 332 v. Chr.
Spätzeit des Alten Ägypten.
Beschreibung: Ägyptischer Schabti des Pasinebu. Körper in mumienartiger Haltung mit vor der Brust verschränkten Armen. In den Händen Hacke und Dreschflegel, die über den Schultern liegen. Der Kopf mit dreigeteilter Perücke und freiliegenden Ohren, angesetzter Bart. Die Totenfigur trägt eine T-förmige hieroglyphische Inschrift auf der Vorderseite, mit folgender Lesung.

sHD Wsir p(A)-z(j)-nbw
ms.n sTt mAa-xrw

in etwa

Erleuchten lassen des Osiris, Pasinebu, geboren der Setjet, gerechtfertigt

Der Name Pasinebu folgt einem typischen Namensmuster der Spätzeit und kann mit "Mann des Goldes" übersetzt werden. Der Name Setjet bedeutet "Asiatin" und lässt uns die Familiengeschichte der Mutter vermuten (vgl. Ranke, Personennamen, S. 322, 17-18).

An der Rückseite befindet sich ein rechteckiger Pfeiler. Ein Korb ist als eigeritztes Muster gekreuzter Linien an der linken Schulter dargestellt. Mit den mumienartig zusammengefassten Füßen steht der Schabti auf einem kleinen Podest.
Eine Besonderheit der Schabtis dieses Besitzers ist der lächelnde Mund, in dem detailreich ausgeführten Gesicht.
Historisches: Im alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Grabfiguren in Form von teils mit Fayence überzogenen Statuen aus Keramiken, Stein, Holz oder Metall zu versehen. Die Figuren wurden mit dem altägyptischen Wort für "Antworter" benannt. Gängige Transkriptionen dafür sind Schabti, Uschebti, Ushabti, Ushebti, Shawabti, Shabti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Schabtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise etwa 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte ließ die Schabtis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei einigen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, blieben aber zum Glück bei seltenen Stücken bewahrt. Ein Großteil der gefundenen Schabtis weist leider starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Schabti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren aber bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet um Kosten zu sparen.
Die Schabti genannten Statuetten gesellen sich seit dem mittleren ägyptischen Reich zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends zu den Toten. Die ersten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich Ihre Funktion zum neuen Reich hin dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuches).
Durch den gewandelten Zweck der Schabtis kam auch in den Sinn dem Grba mehr Schabtis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Schabtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden sind oft reich bemalte oder verzierte Gefäße oder auch sogennante Shabtikästen eingesetzt worden um die Stücke mitzugeben.
Schabtis können auch heute noch einen Teil der Geschichte des alten Ägyptens beleuchten und eignen sich hervorragend zum Aufbau und zur Erweiterung eine privaten Ägyptensammlung. Die velsagenden Figürchen stellen ein wahres Schmuckstück für die Vitrine dar. Für den interessierten Hobbyarchäologen und -alterturmswissenschaftler empfehlen wir folgende Bücher:

Gregoire Kolpaktchy (übersetzt und kommentiert):
Das Ägyptische Totenbuch. Scherz, Frankfurt a. Main 1970
Zustand: Leichter Abrieb der Oberfläche, Hieroglyphen und Details jedoch gut erkennbar. Über der Kniehöhe ist die Figur gebrochen und wieder restauriert. Insgesamt sehr gute Erhaltung.
Die Figur ist schön auf einer schwarzen Standplatte montiert, sodass sie gut ausgestellt werden kann.
Provenienz: 2013 erworben von H. Dijkstra.
Referenzen: Vgl. G. Janes, The Shabti Collections 5, S. 388, Manchaster Museum Nr. MM 8087 (Ranke 1935, PN I, S. 245.19).
Vgl. H. A. Schlögl, Corpus der ägyptischen Totenfiguren der öffentlichen Sammlungen Krakaus, S. 270, Nr. 20.
Vgl. Alte Römer, Art.nr. ARB1663.
Echtheit: Die Echtheit wird wie bei allen unseren Objekten ohne zeitliche Einschränkung garantiert.