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Galerie Alte Römer

Italische Vasenmalerei in Apulien und Campanien

Ca. 300 Jahre lang importierten die griechischen Kolonien auf italischem Boden Keramiken zuerst aus Korinth und später aus Athen. Im 5. Jh. begannen sich jedoch lokale Manufakturen herauszubilden und zwischen ca. 440 v. Chr. und 300 v. Chr. erlebten die unteritalischen Produktionszentren ihre Blütezeit. Die meisten Exemplare brachte die apulische Vasenmalerei hervor: von den ca. 20.000 erhaltenen unteritalischen Stücken zählt ca. die Hälfte zu dieser Gruppe. Das Produktionszentrum befand sich in Tarent. Die apulische Vasenmalerei lässt sich grob in zwei Stilgruppen unterteilen, nämlich in "plain" und "ornate". Der Plain-Stil zeichnet sich durch einfaches Dekor und Bildkompositionen mit wenigen Figuren sowie einen weitgehenden Verzicht auf Zusatzfarben aus, er fand vor allem auf Glocken- und Kolonnenkrateren sowie bei kleineren Gefäßen Verwendung. Im Ornate-Stil wurden dagegen meist größere Gefäße verziert. Die Darstellungen konnten zweiregistrig sein und mehrere Dutzend Personen umfassen, hinzu kamen ab der Mitte des 4. Jh. üppige Ornamente. Zusatzfarben (weiß, rot, gelb) wurden im großen Rahmen eingesetzt. Beliebte Motive in der apulischen Vasenmalerei waren mythologische Szenen, Theaterdarstellungen und Darstellungen aus dem Grabkult.

Neben der apulischen Vasenmalerei bildet die kampanische die zweitstärkste Gruppe. Zum motivischen Repertoire gehörten in dieser Gruppe vor allem Frauen- und Jünglingsgestalten, Kriegerdarstellungen und Tierbilder. Die Rückseiten der Gefäße zierten häufig Darstellungen von Manteljünglingen. Ein Stilmerkmal war die glockenförmige Ausführung der Blumendarstellungen. Weitere unteritalische Produktionszentren waren Paestum, Lukanien und Sizilien.

Beispiel für apulische Vasenmalerei:
Rotfigurige Apulische Lekanis
Apulische Lekanis mit reicher Bemalung



Beispiel für kampanische Vasenmalerei:
Rotfigurige Oinochoe aus sehr alter deutscher Sammlung
Kampanische Oinochoe mit rotfiguriger Bemalung


Der ägyptische Gott Anubis als Amulett

Der altägyptische Gott Anubis wird in der ägyptischen Kunst oft als hundeartiges Wesen dargestellt, in der älteren Forschung als Schakal identifiziert. Alternativ wird eine Mischform aus Mensch mit Schakalkopf dargestellt. Der Schakal war als Aasfresser aus den Wüstenregionen bekannt. Die Funktion von Anubis als Gott der Totenriten ist somit gut nachvollziehbar. Als Amulett wurde der Gott den Toten beigegeben, um diese bei ihrer Reise ins Jenseits zu beschützen.

Literatur zu ägyptischen Anubis-Amuletten:
C. Andrews, Amulets of Ancient Egypt, S. 46f.

Beispiele für ägyptische Anubis-Amulette:
Ägyptisches Amulett des Anubis
Ägyptisches Amulett des Anubis aus der Spätzeit des Alten Ägyptens

Die Sammlung Richard Hattatt

Nach dem Austritt aus der Familienfirma widmete sich Richard Hattatt dem Sammeln und Studieren von Antiquitäten. Durch Fokussierung auf ein Thema entstand nach einigen Jahren eine der bedeutendsten Sammlungen antiker Fibeln aus der Region nördlich des Mittelmeers. Aus der unermüdlichen Aufarbeitung der Stücke entstanden in den Jahren 1982, 1985, 1987 und 1989 vier Bücher, die inzwischen als Standardwerke auf dem Gebiet römischer Fibeln gelten.
Als Richard Hattatt im Jahr 1992 verstarb, waren Teile seiner Sammlung bereits im Ashmolean Museum (Oxford) und im Wiltshire Museum (Devizes) aufgenommen. Andere Fibeln der Sammlung gerieten über Auktionshäuser und Privatverkäufe in Streubesitz. Doch der ungeheure Erkenntnisgewinn durch die systematische Sammeltätigkeit, die Zeichnungen und zusammengetragenen Informationen ist der Nachwelt in seinen Büchern erhalten geblieben.

Beispiel für römische Fibeln aus der Sammlung Hattatt:

Römische Fibel
Römische Fibel mit Motiv der Icener oder Trinovanten


Römische Fibel kaufen
Antike römische Fibel in Rautenform


Ägyptische Amulette in Form eines Papyruszepters

Der Papyrus als Amulett symbolisiert Gedeihen (wie die Pflanze) und Jugend. Ein solches Amulett konnte als Schmuck im Alltag getragen werden oder einem Verschiedenen beim Bestattungsritual um den Hals gelegt werden (vgl. Totenbuch, Kapitel 159).

   Diese Amulettform war in der Zeit der 26. bis 30. Dynastie verbreitet, als die ägyptische Schlangengöttin Wadjet am meisten verehrt wurde. Die Transkription ihres Namens ist identisch mit der des Wortes Papyrus. Die Papyruspflanze ging laut einem Pyramidentext aus dieser Göttin hervor, wodurch der Papyrus mit dem nördlichen Teil von Ägypten in Verbindung gebracht wird.

 

Beispiele für ägyptische Amulette in Form eines Papyruszepters:

 Ägyptisches Papyrusamulett kaufen
Ägyptisches Papyrusamulett

Ägyptisches Papyrusamulett
Ägyptisches Amulett in Form eines Papyruszepters


Literatur zu ägyptischen Papyrusamuletten:

C. Andrews, Amulets of Ancient Egypt, S. 81f.

Die Sphinx auf altägyptischen Skrabäen

Die Sphinx ist ein tief in der altägyptischen Kultur verwurzeltes Fabelwesen. Der Körper ist der eines Löwen, der Kopf gehört einem Menschen, Falken oder Widder. Vor der Adaption des Mythos durch die Griechen wurden die Fabeltiere meist ohne Flügel dargestellt (für eine der Darstellungen mit Flügel siehe z.B. den Skarabäus aus der Zeit der Hatschepsut in Petrie, Historical Scarabs, Tafel 29, 889). In der Kunst werden die Sphinxe sowohl ruhend, als auch in Bewegung dargestellt. Der mythologische Ursprung der Wesen ist nicht bekannt.
Aus den frühesten nachvollziehbaren Zusammenhängen geht hervor, dass die Sphinx den könglichen Status und die Macht des ägyptischen Pharao symbolisiert. Auf Skarabäen kamen Sphinxe durch die Hyksos in Mode. Zur Zeit des Neuen Reichs gab es dann eine regelrechte Massenproduktion dieses beliebten Leitmotivs in verschiedenen Abwandlungen. Ein wierkehrendes Schema ist die Bekämpfung eines Unheils, was symbolisch dargestellt wird, indem die Sphinx z.B. auf eine Kobra zuläuft. Oder die umgekehrte Ausprägung, bei der die heilbringende Wirkung symbolisch dargestellt wird, indem die Sphinx z.B. auf eine Lebensschleife zuläuft. In beiden Fällen dürfte der Besitzer oder Träger sich vom so verzierten Skarabäusamulett eine magische Schutzfunktion versprochen haben.

Beispiel eines ägyptischen Skrabäus mit Sphinx:
Ägyptisches Skarabäusamueltt kaufen
Ägyptischer Skarabäus mit Sphinx



Die frühdynastische Zeit Mesopotamiens

Die frühdynastische Zeit ist eine Epoche des politischen Umbruchs in Mesopotamien. Die Stadtstaaten des Kerngebiets Sumer und Akkad wuchsen durch eine Landflucht zu ungeahnter Größe. In diesen Staaten kam es erstmals in der überlieferten Geschichte zu einer Trennung von Staat und institutionalisierter Religion. Dies lässt sich archäologisch neben vorhandenen Schriftzeugnisse auch an der unterschiedlichen Entwicklung profaner und sakraler Architektur ablesen. Der Tempelbau entwickelte sich in dieser Zeit von einem ebenerdigen Bau zum Gebäude mit Terassenfundament. Eine Entwicklung, die in der Neuzeit viele künsterische Darstellungen der biblischen Geschichte des Turmbaus zu Babel inspirierte.

Ägyptische Skarabäussiegel

Skarabäen (Käfersteine) haben Ihren Ursprung im Alten Ägypten und stellen den Käfer "Heiligen Pillendreher" (Scarabaeus sacer) dar. Sie galten als Symbol des Sonnengotts und wurden bereits zu Zeiten der 1. Dynastie für rituelle Zwecke eingesetzt (vgl. Wilkinson, Egyptian Scarabs, Shire Egyptology, S. 7ff).
In den rund 2000 Jahren vom Alten Reich bis zur ptolemäischen und römischen Zeit entwickelten die kleinen Amulette in Form des Skarabäuskäfers eine extrem große Beliebtheit. Die Verbreitung reichte damals weit über das Alte Ägypten hinaus in den gesamten Mittelmeerraum. Je nach Mode der Zeit war die Form mehr oder weniger naturgetreu an die kräftig gebauten Käfer angelehnt.
In den Lehrsammlungen und Kabinetten des neuzeitlichen und modernen Europas haben Skarabäen ihre alte Beliebtheit wiedererlangt. Sie gehören zu den wichtigsten Objekten in ägyptologischen Sammlungen. Die meist mit Symbolen oder Hieroglyphen versehenen Unterseiten überliefern tiefe Einsichten in die altägyptische Kultur.

Der ägyptische Zwerggott Pätake

Patäke ist eine Gottheit in Zwerggestalt, der magische Kräfte und eine Schutzfunktion zugeschrieben wurden. Nach einer anderen Interpretation handelt es sich nicht direkt um einen Gott, sondern um einen Mensch in Zwerggestalt, der gottgleich verehrt wurde. Im Rahmen der ägyptischen Mythologie wurden solche Amulette mit Sicherheit als Schmuck und Schutz zugleich getragen.
Aber wie üblich ist die Geschichte der antiken und vorantiken Gottheiten verworren und deren Herkunft ist nicht immer klar zu rekonstruieren. Es gibt zahlreiche Parallelen. So verwendete der vielzitierte antike Geschichtsschreiber Herodot die Bezeichnung Patäke (griechisch Pataikoi) für die Figuren, welche die Enden der Ruderstangen phönizischer Triremen verzierten. Er erläuterte die Figuren als Imitation eines Zwerges und behauptete, dass diese dem Ptah (griechisch Hephaistos) von Memphis sehr ähnlich gewesen seien.

Beispiele für Pätake-Figuren:
Ägyptische Patäke-Figur aus Fayence
Ägyptische Pätake-Figur aus der Spätzeit



Amulett und Siegel mit Patäke kaufen
Ägyptische Pätake-Figur aus  der Dritten Zwischenzeit


Bronzezeitidole - Antike Ideale für die Moderne Kunst

Idole aus Stein verbreiteten sich in der Bronzezeit im gesamten östlichen Mittelmeerraum. Die Stile unterscheiden sich teils erheblich, doch allen Varianten gemeinsam ist eine starke Abstraktion der menschlichen Züge. Im 19. Jahrhundert wurden sie deshalb als „Primitivkunst“ missachtet, doch Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts erhob man Bronzezeitidole zu einem antiken Ideal der modernen Kunst.

Hier ist ein Beispiel eines Bronzezeitidols aus Anatolien, der modernen Türkei. Der sogenannte Kusura-Typ stammt aus dem 3. Jt. v. Chr. Das Stück ist aus weißem, feinkristallinem Marmor gefertigt. Der berühmte Archäologe Heinrich Schliemann hatte bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein Idol von diesem Typ in seiner Sammlung.

Media Label
Idol vom Kusura-Typ