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Essays

Urnenfelderkultur

Das Ende des zweiten Jahrtausends war in Mitteleuropa eine Zeit der Umbrüche. Die Veränderungen in der Kultur und Politik lassen sich an archäologischen Funden ablesen. Zum Beispiel erhielt die Brandbestattung Einzug, sodass es sich bei den untersuchten Gräbern ab dieser Zeit um sogenannte Brandflachgräber handelt. Auch die Grabbeigaben sprechen ihre eigene Sprache. Die Asche der Toten wurde in flachen Tongefäßen begraben, die zuvor mit einer Tonschüssel oder einem flachen Stein abgedeckt wurden. Einer großen Aschenurne wurden vier bis sechs kleinere Gefäße beigegeben. Die Metallgeräte in solchen Gräbern der Urnenfelderkultur waren wie zuvor aus Bronze, jedoch tauchen vereinzelte Objekte aus Eisen auf. Dies kennzeichnet die Urnenfelderzeit als Übergangsepoche zwischen Bronzezeit und Eisenzeit.
Dank der Bestattungsriten sind heute zahlreiche Objekte aus dieser historisch spannenden Zeit erhalten geblieben.

Literatur zur Urnenfelderkultur:
H. Müller-Karpe, Beiträge zur Chronologie der Urnenfelderzeit nördlich und südlich der Alpen, Römisch-Germanische Forschungen Bd. 22 (Berlin 1959)

Ägyptische Amulette in Form eines Hasen

Ägyptische Amulette in Form eines Hasen sind seit dem Übergang zwischen Altem Reich und Erster Zwischenzeit bekannt. Zu jener Zeit und bis in das Neue Reich wurden sie üblicherweise aus Karneol oder Elfenbein gefertigt. Die größte Beliebtheit erlangten die Hasenamulette in der Spätzeit des Alten Ägyptens. Exemplare aus dieser Epoche waren aus grüner Fayence. Ihre Form entspricht der Hasen-Hieroglyphe, Gardiner Nr. E34.
Es handelt sich dabei um den ägyptischen Wüstenhasen. Der Name des Tieres wird aus dem altägyptischen mit sekhat transskribiert. Aufgrund des anspruchsvollen Lebensraums schrieben ihm die Ägypter, wie allen Wüstentieren, besondere Überlebensfähigkeiten zu. Dies wurde in der altägyptischen Kunst in Zusammenahng mit dem religiösen Element der Wiedergeburt gestellt. Für die übliche Amulettform der Spätzeit dürfte aber die Schnelligkeit und Fruchtbarkeit des Hasen ausschlaggebend gewesen sein. Diese Fertigkeiten sollten auf den Träger des Amuletts übergehen.


Beispiel für ein ägyptisches Amulett in Hasenform:
Antikes Ägyptisches Amulett eines Hasen
Typisches Amulett in Hasenform aus der Spätzeit des Alten Ägyptens



Literatur:
C. Andrews, Amulets of Ancient Egypt, S. 63f.

Der ägyptische Gott Thot als Amulett

Die Gottheit Thot, auch Thoth, Tahuti, Tehut oder Djehuti genannt, galt seit mindestens dem Alten Reich als Mondgott. In späterer Zeit wandelte und erweiterte sich ihre Funktion. Thot galt als Erfinder der Hieroglyhpen und als göttlicher Schreiber. Schließlich wurde er mit diversen akademischen Tätigkeiten in Verbindung gebracht. Unterschiedliche Manifestationen des Gottes, als Ibis, Affe oder Mischwesen mit Menschenkörper, standen in der Kunst für unterschiedliche Aspekte seines Wirkens. Petrie bezeichnete Thot für den im folgenden gezeigten Amuletttyp als Gott der Weisheit und der Schrift.


Ägyptisches Amulett des Thot
Thot als Gott der Weisheit und Schrift

Die ägyptische Göttin Taweret als Amulett

Die Gottheit Taweret, auch Tauret oder Toeris genannt, galt als Schutzgöttin schwangerer Frauen. Sie ist typischerweise als trächtiges Nilpferd mit merkmalen anderer Tiere und Attribute in den Händen dargestellt. Vermutlich sollte ein Amulett mit Taweret-Darstellung eine Schutzfunktion auf eine werdende Mutter ausüben.

Beispiel für ein originales ägyptisches Amulett der Taweret:
Ägyptisches Amulett der Taweret
Ägyptisches Amulett der Taweret aus der Spätzeit

Italische Vasenmalerei in Apulien und Campanien

Ca. 300 Jahre lang importierten die griechischen Kolonien auf italischem Boden Keramiken zuerst aus Korinth und später aus Athen. Im 5. Jh. begannen sich jedoch lokale Manufakturen herauszubilden und zwischen ca. 440 v. Chr. und 300 v. Chr. erlebten die unteritalischen Produktionszentren ihre Blütezeit. Die meisten Exemplare brachte die apulische Vasenmalerei hervor: von den ca. 20.000 erhaltenen unteritalischen Stücken zählt ca. die Hälfte zu dieser Gruppe. Das Produktionszentrum befand sich in Tarent. Die apulische Vasenmalerei lässt sich grob in zwei Stilgruppen unterteilen, nämlich in "plain" und "ornate". Der Plain-Stil zeichnet sich durch einfaches Dekor und Bildkompositionen mit wenigen Figuren sowie einen weitgehenden Verzicht auf Zusatzfarben aus, er fand vor allem auf Glocken- und Kolonnenkrateren sowie bei kleineren Gefäßen Verwendung. Im Ornate-Stil wurden dagegen meist größere Gefäße verziert. Die Darstellungen konnten zweiregistrig sein und mehrere Dutzend Personen umfassen, hinzu kamen ab der Mitte des 4. Jh. üppige Ornamente. Zusatzfarben (weiß, rot, gelb) wurden im großen Rahmen eingesetzt. Beliebte Motive in der apulischen Vasenmalerei waren mythologische Szenen, Theaterdarstellungen und Darstellungen aus dem Grabkult.

Neben der apulischen Vasenmalerei bildet die kampanische die zweitstärkste Gruppe. Zum motivischen Repertoire gehörten in dieser Gruppe vor allem Frauen- und Jünglingsgestalten, Kriegerdarstellungen und Tierbilder. Die Rückseiten der Gefäße zierten häufig Darstellungen von Manteljünglingen. Ein Stilmerkmal war die glockenförmige Ausführung der Blumendarstellungen. Weitere unteritalische Produktionszentren waren Paestum, Lukanien und Sizilien.

Beispiel für apulische Vasenmalerei:
Rotfigurige Apulische Lekanis
Apulische Lekanis mit reicher Bemalung



Beispiel für kampanische Vasenmalerei:
Rotfigurige Oinochoe aus sehr alter deutscher Sammlung
Kampanische Oinochoe mit rotfiguriger Bemalung


Der ägyptische Gott Anubis als Amulett

Der altägyptische Gott Anubis wird in der ägyptischen Kunst oft als hundeartiges Wesen dargestellt, in der älteren Forschung als Schakal identifiziert. Alternativ wird eine Mischform aus Mensch mit Schakalkopf dargestellt. Der Schakal war als Aasfresser aus den Wüstenregionen bekannt. Die Funktion von Anubis als Gott der Totenriten ist somit gut nachvollziehbar. Als Amulett wurde der Gott den Toten beigegeben, um diese bei ihrer Reise ins Jenseits zu beschützen.

Literatur zu ägyptischen Anubis-Amuletten:
C. Andrews, Amulets of Ancient Egypt, S. 46f.

Beispiele für ägyptische Anubis-Amulette:
Ägyptisches Amulett des Anubis
Ägyptisches Amulett des Anubis aus der Spätzeit des Alten Ägyptens

Die Sammlung Richard Hattatt

Nach dem Austritt aus der Familienfirma widmete sich Richard Hattatt dem Sammeln und Studieren von Antiquitäten. Durch Fokussierung auf ein Thema entstand nach einigen Jahren eine der bedeutendsten Sammlungen antiker Fibeln aus der Region nördlich des Mittelmeers. Aus der unermüdlichen Aufarbeitung der Stücke entstanden in den Jahren 1982, 1985, 1987 und 1989 vier Bücher, die inzwischen als Standardwerke auf dem Gebiet römischer Fibeln gelten.
Als Richard Hattatt im Jahr 1992 verstarb, waren Teile seiner Sammlung bereits im Ashmolean Museum (Oxford) und im Wiltshire Museum (Devizes) aufgenommen. Andere Fibeln der Sammlung gerieten über Auktionshäuser und Privatverkäufe in Streubesitz. Doch der ungeheure Erkenntnisgewinn durch die systematische Sammeltätigkeit, die Zeichnungen und zusammengetragenen Informationen ist der Nachwelt in seinen Büchern erhalten geblieben.

Beispiel für römische Fibeln aus der Sammlung Hattatt:

Römische Fibel
Römische Fibel mit Motiv der Icener oder Trinovanten


Römische Fibel kaufen
Antike römische Fibel in Rautenform


Ägyptische Amulette in Form eines Papyruszepters

Der Papyrus als Amulett symbolisiert Gedeihen (wie die Pflanze) und Jugend. Ein solches Amulett konnte als Schmuck im Alltag getragen werden oder einem Verschiedenen beim Bestattungsritual um den Hals gelegt werden (vgl. Totenbuch, Kapitel 159).

   Diese Amulettform war in der Zeit der 26. bis 30. Dynastie verbreitet, als die ägyptische Schlangengöttin Wadjet am meisten verehrt wurde. Die Transkription ihres Namens ist identisch mit der des Wortes Papyrus. Die Papyruspflanze ging laut einem Pyramidentext aus dieser Göttin hervor, wodurch der Papyrus mit dem nördlichen Teil von Ägypten in Verbindung gebracht wird.

 

Beispiele für ägyptische Amulette in Form eines Papyruszepters:

 Ägyptisches Papyrusamulett kaufen
Ägyptisches Papyrusamulett

Ägyptisches Papyrusamulett
Ägyptisches Amulett in Form eines Papyruszepters


Literatur zu ägyptischen Papyrusamuletten:

C. Andrews, Amulets of Ancient Egypt, S. 81f.

Sphinxes on ancient Egyptian scarabs

A sphinx is a mythical creature deeply rooted in the culture of Ancient Egypt. The body is that of a lion, the head can be of a human, falcon or ram. Before the Greek adaption of the myth sphinxes were mostly depicted without wings (for an early example with wings see e.g. the scarab from the time of Hatshepsut in Petrie, Historical Scarabs, fig. 29, 889). In art, sphinxes are shown standing, seated or walking. The origin of the myth is not known.

Earliest known sources suggest the sphinx represents royal status and power of the Egyptian pharaoh.  As a motive on scarabs, the creature was made popular by the Hyksos. During the New Empire, it was already a mass product with countless variations of the main theme. Two main scenes can be distinguished. A sphinx facing and fighting evil, e.g. in the symbolic form of a cobra. Or a sphinx facing and representing good, e.g. in the form of the Ankh symbol of life. In both cases, the scarab amulet should magically protect the one owning or carrying it.

Die Sphinx auf altägyptischen Skrabäen

Die Sphinx ist ein tief in der altägyptischen Kultur verwurzeltes Fabelwesen. Der Körper ist der eines Löwen, der Kopf gehört einem Menschen, Falken oder Widder. Vor der Adaption des Mythos durch die Griechen wurden die Fabeltiere meist ohne Flügel dargestellt (für eine der Darstellungen mit Flügel siehe z.B. den Skarabäus aus der Zeit der Hatschepsut in Petrie, Historical Scarabs, Tafel 29, 889). In der Kunst werden die Sphinxe sowohl ruhend, als auch in Bewegung dargestellt. Der mythologische Ursprung der Wesen ist nicht bekannt.
Aus den frühesten nachvollziehbaren Zusammenhängen geht hervor, dass die Sphinx den könglichen Status und die Macht des ägyptischen Pharao symbolisiert. Auf Skarabäen kamen Sphinxe durch die Hyksos in Mode. Zur Zeit des Neuen Reichs gab es dann eine regelrechte Massenproduktion dieses beliebten Leitmotivs in verschiedenen Abwandlungen. Ein wierkehrendes Schema ist die Bekämpfung eines Unheils, was symbolisch dargestellt wird, indem die Sphinx z.B. auf eine Kobra zuläuft. Oder die umgekehrte Ausprägung, bei der die heilbringende Wirkung symbolisch dargestellt wird, indem die Sphinx z.B. auf eine Lebensschleife zuläuft. In beiden Fällen dürfte der Besitzer oder Träger sich vom so verzierten Skarabäusamulett eine magische Schutzfunktion versprochen haben.

Beispiel eines ägyptischen Skrabäus mit Sphinx:
Ägyptisches Skarabäusamueltt kaufen
Ägyptischer Skarabäus mit Sphinx