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Bruststück einer Mumienkartonage

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2767
Objekt: Bruststück einer ägyptischen Mumienkartonage mit reicher Bemalung

Material: Kartonage aus bemaltem Stuck auf Leinen.

Datierung: Ptolemäerzeit des Alten Ägypten,
332 v. Chr. bis 30 v. Chr.

Beschreibung:    Bruststück einer ägyptischen Mumienkartonage mit reicher Bemalung in den Farben rot, gelb, blau, grün und schwarz. Weiße Bereiche werden durch die Untergrundfarbe dargestellt. Das Stück in D-Form wurde gezielt aus der Umhüllung herausgetrennt.
Es trägt eine zentrale Darstellung der vier Horussöhne, die sich paarweise gegenüberhocken. Von links nach rechts handelt es sich um Duamutef, Amset, Hapi und Kebeh-senu-ef. Die Horussöhne befinden sich im vorliegenden Fall auf einem naos-förmigen Pektoral, einem Brustschmuck in Form einer Tempelfassade oder Naos-Fassade. Die das Pektoral umgebenden sieben hufeisenförmig gebogenen Streifen mit Ornamenten bilden den breiten Halskragen (Usech). Über den beiden Enden oben sind jeweils der Kopf eines Falken mit Sonnenscheibe aufgemalt. Der Halskragen wirkt somit wie der Flügel des Horus-Falken, der seit alter Zeit den König mit seinen Flügeln schützte, was später auf alle Sterblichen übertragen wurde. Über dem zentralen Pektoral ist ein Skarabäus mit ausgebreiteten Flügeln und Sonnenscheibe, eine Darstellung des Gottes Chepre. Es handelt sich um den Sonnengott Re in seiner Erscheinungsform als auffliegende Morgensonne, in dieser Gestalt verkörpert er die Hoffnung des Verstorbenen auf Auferstehung.
Das Stück begeistert durch seine heute noch lebendigen Farben, die im trockenen Wüstenklima Ägyptens konserviert wurden. Ein sehr schönes Beispiel ptolemäischer Kunst.

Maße: 28cm hoch, 37cm breit.

Zustand: Farbe in großartigem Zustand, Motiv sehr gut erkennbar. Die Oberfläche ist rissig und die Kartonage ist spröde. Daher gibt es einige kleinere Abplatzungen.

Provenienz: 2016 in einem britischen Auktionshaus erworben. Zuvor in der Privatsammlung MacMillan. In diese erworben in den 1970er Jahren oder früher.

Referenzen: Vgl. Ruth Brech, Spätägyptische Särge aus Achmim, Aegyptiaca Hamburgensia, Band 3 (Gladbeck, 2008), S. 312.
Die zeitliche Einordnung und Deutung der Mumienkartonage wurde 2017 durch Herrn Prof. Kurth vorgenommen, emeritierter Professor für Ägyptologie an der Universität Hamburg. Eine Publikation der Kartonage ist für „Hausgrabungen, Band 3 (Aegyptiaca in deutschem Privatbesitz)" vorgesehen.

Literatur: Wer umfassender und tiefer in das Thema der ägyptischen Totenliteratur und des ägyptischen Totenkultes einsteigen will, kann sich bei Jan Assmann im Lexikon der Ägyptologie, Band VI, S. 659-676 informieren.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.