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Kleiner Uschebti aus Ton

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2968B
Objekt: Kleiner Uschebti aus Ton

Material: Orangebrauner Ton mit Resten von weißem Überzug.

Datierung: 22. bis 25. Dynastie,
ca. 946 v. Chr. bis 664 v. Chr.
Dritte Zwischenzeit des Alten Ägypten.

Beschreibung:    Kleine Tonfigur in Mumienform mit abgeformter Vorderseite und glatter Rückseite. Als Haartracht eine dreitilige Perücke, die Arme vor der Brust, der Rest des Körpers in Umrissen dargestellt.

Hintergrund: Im Alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein, die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Totenfiguren auszustatten. Sie wurden aus Keramik, Stein, Holz oder Metall gefertigt und häufig mit Fayence überzogen. Die Figuren benannte man mit dem altägyptischen Wort für "Antworter". Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Uschepti, Ushebti, Shawabti, Uschepti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Uschebtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte, ließ die Uschebtis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei vielen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, aber auch sie blieben zum Glück in zahlreichen Fällen bewahrt. Der Großteil der gefundenen Uschebtis weist jedoch starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Uschebti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet, um Kosten zu sparen.
Die Uschebti genannten ägyptischen Totenfiguren gesellen sich seit dem Mittleren Reich des Alten Ägypten, zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends, zu den Toten. Die frühesten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich ihre Funktion bis zum Neuen Reich dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuchs).
Durch den gewandelten Zweck der Uschebtis kam es dazu, dem Grab mehr Uschebtis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Uschebtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden, sind oft reich bemalte oder anders verzierte Gefäße zur Aufbewahrung eingesetzt worden, am bekanntesten die sogennanten Uschebtikästen aus Holz.

Maße: 50mm hoch.

Zustand: Sehr guter Zustand. Vollständig und intakt mit Resten des originalen Überzugs.

Provenienz: Im Jahr 2017 durch uns in einem europäischen Auktionshaus erworben. Zuvor in der französischen Privatsammlung E. In diese erworben am 18. August 1981 bei der Galerie Pierre Vérité in Paris (Kopie der Ankaufunterlagen vorhanden). Die Figur stammt aus einer Gruppe von insgesamt drei Uschebtis, für die eine Herkunft aus demselben Grab überliefert wurde (unsere Objektnummern AR2968A, AR2968B und AR2968C).

Referenzen: Vgl. H. A. Schlögl, Die ägyptischen Totenfiguren, Katalog aus den Sammlungen des Nationalmuseums in Poznan, S. 35, Nr. 6.
Vgl. H. A. Schlögl, Corpus der ägyptischen Totenfiguren der öffentlichen Sammlungen Krakaus, S. 211, Nr. 34.

Literatur: Eine gute Einführung und einen Überblick über ägyptische Uschebtis in nur einem Band gibt Glenn Janes in Shabtis: A Private View - Ancient Egyptian Funerary Statuettes in European Private Collections.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.