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Uschebti aus Holz

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2212
Objekt: Uschebti aus Holz

Material: Leichtes Holz mit schwarzer Bemalung.

Datierung: Die Figur aus der 19. Dynastie des Alten Ägypten,
Ca. 1292 v. Chr. bis 1190 v. Chr.,
Neues Reich.
Die hieroglyphische Inschrift in der Moderne ergänzt.

Beschreibung:    Ägyptische Totenfigur in Mumienhaltung. Sie trägt eine dreigeteilte Perücke, die Hände vor der Brust verschränkt, die Füße und Beine sind summarisch dargestellt. Die Perücke ist schwarz koloriert. Auf der Vorderseite befand sich sicher einst eine Spalte antiker Hieroglyphen, die nicht mehr sichtbar ist. Stattdessen wurde in der Moderne eine neue Inschrift aufgemalt, vermutlich zur Wertsteigerung auf dem Kunstmarkt. Als Vorbild wurde die bekannte Inschrift "Pa-di-Her-sema-taui, gerechtfertigt" verwendet, die jedoch während des Schreibens zu lang für die Figur wurde.

Hintergrund: Im Alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein, die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Totenfiguren auszustatten. Sie wurden aus Keramik, Stein, Holz oder Metall gefertigt und häufig mit Fayence überzogen. Die Figuren benannte man mit dem altägyptischen Wort für "Antworter". Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Uschepti, Ushebti, Shawabti, Uschepti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Uschebtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte, ließ die Uschebtis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei vielen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, aber auch sie blieben zum Glück in zahlreichen Fällen bewahrt. Der Großteil der gefundenen Uschebtis weist jedoch starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Uschebti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet, um Kosten zu sparen.
Die Uschebti genannten ägyptischen Totenfiguren gesellen sich seit dem Mittleren Reich des Alten Ägypten, zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends, zu den Toten. Die frühesten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich ihre Funktion bis zum Neuen Reich dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuchs).
Durch den gewandelten Zweck der Uschebtis kam es dazu, dem Grab mehr Uschebtis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Uschebtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden, sind oft reich bemalte oder anders verzierte Gefäße zur Aufbewahrung eingesetzt worden, am bekanntesten die sogennanten Uschebtikästen aus Holz.

Maße: 154mm hoch.

Zustand: Sehr guter Zustand. Kleinere Löcher im Holz, insgesamt jedoch stabil. Aufkleber auf der Rückseite mit Aufschrift "39B CPFV JS". Die Hieroglyphen auf der Vorderseite wurden modern ergänzt.

Provenienz: Durch uns 2017 aus dem deutschen Privatbesitz M. Voos erworben. In diesen 2017 durch Erbschaft der deutschen Privatsammlung H. Herbst. Das Objekt wurde ca. 1976 bei Davies Antiques in London für die Sammlung Herbst erworben und nach Deutschland gebracht (Rechnung ist in Kopie vorhanden).

Referenzen: Ähnlich G. Janes, The Shabti Collections 5, Manchester Museum, S. 108f, Nr. 50.

Literatur: Eine gute Einführung und einen Überblick über ägyptische Uschebtis in nur einem Band gibt Glenn Janes in Shabtis: A Private View - Ancient Egyptian Funerary Statuettes in European Private Collections.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.