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Egyptian Antiquities

Ägyptische Stuckmasken

Stuckmasken waren im römisch beeinflussten Ägypten Teil einer Mumienausstattung. Die Masken wurden im Formgussverfahren hergestellt und anschließend aufwändig nachbearbeitet und bemalt. Sie wurden zu einem Körper ergänzt, der auf dem Deckel des Holzsarges mit der Mumie befestigt wurde. Die Gestalt bildete den Verstorbenen in einer aufgebahrten Position nach. Meist war der Kopf zur Brust geneigt, die Hände über der Brust gefaltet.

Diese Tradition der römischen Kaiserzeit leitet sich aus älteren ägyptischen Traditionen her, bei denen es darum ging, dem Verstorbenen mittels der Kopfnachbildung Unsterblichkeit zu verschaffen. Die Verwendung von Stuckmasken begann kurz nach der römischen Besetzung Ägyptens und dauerte bis ins 3. Jahrhundert an. Etwa ab dem 2. Jh. n. Chr. wurden die Masken mit einem stärker zur Brust geneigten Kopf dargestellt und mussten folglich fast vollplastisch gearbeitet werden.

Die meisten heute bekannten Stuckmasken stammen aus kaiserzeitlichen Ziegelgräbern. Die genauen Fundorte lassen sich in den seltensten Fällen rekonstruieren, jedoch ist eine Häufung der Funde in Mittelägypten erkennbar.

 

Vgl. Galerie Alte Römer, Objektnr. AR1976

  Ägyptische Stuckmaske einer Frau

 

Literatur:    

S. Walker, M. Bierbrier: Ancient Faces, Mummy Portraits from Roman Egypt (Part IV of the Catalogue of Roman Portraits in the British Museum), Seiten 131ff.

Der Gott Nefertem in der ägyptische Kunst

Der Gott Nefertem war im Alten Ägypten eng mit der Lotosblüte (bzw. Lotusblüte) verwoben und wurde als "Spender des Wohlgeruchs" zum Schutzgott der Düfte, Salböle und Salben erhoben. Eine von mehreren typischen Darstellungsformen ist die mit jugendlichem Menschenkörper und Lotos als Attribut auf dem Kopf (vgl. Alte Römer, Objektnr. AR1697-03).

Der Bezug zu Nefertem änderte sich im Lauf der Zeit. So wurden in der Dritten Zwischenzeit Amulette zum Schutz von Neugeborenen vor der Gottheit Nefertem gefertigt. Andererseits dienten Amulette in Nefertemgestalt selbst als Schutzamulette und wurden seit dem Neuen Reich im Rahmen der Totenkulte verwendet. Memphis in Unterägypten war eine Hauptkultstätte des Nefertem.

Der Gott Bes in der ägyptische Kunst

Bes war der Gott für Musik und Tanz, darüber hinaus auch Beschützer der Kinder und Schwangeren vor wilden Tieren und bösen Geistern. Manche Quellen werten ihn zusätzlich als Gott für Krieg, Schlachten und Symbol einer zerstörerischen Naturkraft. Der Gott Bes taucht in der ägyptischen Kunst ab dem Mittleren Reich auf. In der Darstellung hat er den Körper eines Zwerges und als Haarteil z.B. eine Löwenmähne oder Federschmuck. Am populärsten wurde die Amulettform, die in der 18. Dynastie aufkam. Sie fand weite Verbreitung zum Schutz für Kinder und Mütter. Die Amulette wurden sowohl im Leben getragen als auch nach dem Tod beigegeben.

Koptische Textilien, ägyptische Kleidung der frühchristlichen Zeit

Informationen über die ägyptische Kleidung in frühchristlicher Zeit

Koptische Textilien, meist in Fragmenten erhalten, sind beliebte Sammlerstücke und Teile von Museumssammlungen, die die Entwicklung der ägyptischen Kleidung in frühchristlicher Zeit verinnerlichen. Als koptisch versteht man in diesem Zusammenhang meist den Zeitraum von der Verbreitung des Christentums ab dem 1. Jh. n. Chr. bis zur arabischen Eroberung im 7 Jh. n. Chr. Jedoch hatte die koptische Kultur weit über diesen Zeitpunkt hinaus Einfluss auf die lokale Kunst und Lebensweise.

Aufbewahrung:
Vermeiden Sie intensives Sonnenlicht auf den Textilien. Es schädigt die Farbstoffe und in geringerem Maße den Zellstoff. Gleiches gilt für künstliche UV-intensive Lichtquellen (ohne Filter). Vermeiden Sie diese.
Schützen Sie das Artefakt vor zu hoher Luftfeuchte (nicht >60%rF). Sollten Sie die gesamte Raumfeuchte nicht regeln können kann ein hygroskopischer Stoff nahe dem Textilfragment platziert werden. Z.B. Silica Gel. Vorsicht mit chemisch aggressiven Verbindungen. Eine hohe Luftfeuchte verwandelt den Zellstoff in einen potentiellen Nährboden für Pilze und Mikroorganismen. Auch wird die Säurebildung mit Luftschadstoffen ermöglicht.
Die Temperatur darf sich nur langsam ändern (keine starken Wärmequellen in der Nähe), sie sollte grob im Bereich von 15°C bis 25°C liegen.
Spannen Sie Textilfragmente nicht ein, sondern lassen Sie diese locker aufliegen. Eine präzisere Halterung kann erreicht werden, indem das Stück sehr vorsichtig auf einen träger Stoff aufgenährt wird. Das Garn wird dabei durch grobe Maschen im Textilfragment geführt, ohne dieses dabei zu beschädigen.
Bringen Sie kein Glas in direkten Kontakt mit den Textilien (Abstandshalter verwenden oder chemisch inerte Kunststoffe statt Glas).

Es soll angemerkt werden, dass es prinzipiell möglich ist koptische Textilien zu Waschen. Diese Reinigungsprozedur sollte jedoch nur von einem Experten durchgeführt werden. Sie belebt die originalen Farben scheinbar neu und lässt die Jahrhunderte alte Kleidung lebendiger wirken. Einher geht ein gewisses Risiko der Beschädigung des Stücks. Die Prozedur kann z.B. aus der fachgerechten Halterung des Stückes bestehen, gefolgt von der Staubentfernung durch weiche Bürsten und Absaugen, anschließendem Bad in destilliertem Wasser, und abschließende Lufttrocknung. Auch wenn das Prinzip einfach ist, erfordert die korrekte Ausübung der einzelnen Schritte viel Erfahrung und Wissen um die verwendeten Farbstoffe der damaligen Zeit. Bei Nichtbeachtung kann es neben Schäden an der Struktur zu Verwaschungen der Farbstoffe kommen.

Fälschungen:
Trotz der moderaten Preise für koptische Textilien gibt es einige Fälschungen auf dem Markt. Viele davon erreichten private und öffentliche Sammlungen in den 1960er und 1970er Jahren, nicht zufällig einer Hochzeit des Interesses an koptischer Kunst. Mit etwas Erfahrung lassen sich diese jedoch leicht unter den Originalen ausmachen. Einige Indizien für originale Textilien aus koptischer Zeit sind die Faserstruktur, Nachdunklung des Stoffes, Verblassen der Farben und Zerfallserscheinungen, besonders an den Ecken und oft an verteilten Stellen des Stoffes. Die Strukturen und Darstellungen sind feiner als bei modernen Nachahmungen. Einige Fälschungen bedienen sich darüber hinaus eines Phantasie-Stils, der wenig bis gar nichts mit der koptischen Art gemein hat.
Viele europäische Museen haben Sammlungen ägyptisch-koptischer Kleidung. Sie bieten eine gute Referenz und umfangreiches Anschauungsmaterial. Ein Besuch lohnt sich immer, besonders aber natürlich vor dem geplanten Erwerb und Aufbau einer Sammlung.

Literatur:
Renner-Volbach, Dorothee: Koptische Textilien. Bestandskatalog der Archäologischen Staatssammlung München (München, 2010)
[Preiswerter deutschsprachiger Katalog koptischer Textilien. ]
Seagroatt, Margaret: Coptic Weaves, Notes on the collection of Coptic Textiles in the City of Liverpool Museums (Liverpool, 1965)
[Enthält viele technische Informationen über die antike koptische Textilherstellung]
Alisa Baginski, Amalia Tidhar: Textiles from Egypt 4th – 13th centuries CE (LA Mayer Memorial Institute for Islamic Art, 1980)
[Ausstellungskatalog mit detaillierten Beschreibungen der einzelnen Exponate]
Eunice Dauterman Maguire: The Rich Life and the Dance, Weavings from Roman, Byzantine and Islamic Egypt (Krannert Art Museum, University of Illinois, 1999)
[Geht stark auf die Verwendung koptischer Textilien ein. Gute Abbildungen. ]
Diane Lee Carroll: Looms and Texties of the Copts (California Academy of Sciences, 1986)
[Enthält Objekte aus der Sammlung Rietz, wird ergänzt durch eine umfassende Onlinedatenbank der CAS. ]
Egger, G., Koptische Textilien (Wien, 1967)
Bröker, G., Koptische Stoffe (Berlin, 1966)

Allgemeine Literatur zu koptischer Kunst:
Badawy, A., Coptic Art and Archeology: The Art of the Christian Egyptians from the Late Antique to the Middle Ages (Cambridge, 1978)
Wessel, K., Koptische Kunst. Die Spätantike in Ägypten (Recklinghausen, 1963)
Du Bourguet, P., Die Kopten (Baden-Baden, 1967)
Krause, M. (Hg.), Ägypten in spätantik-christlicher Zeit. Einführung in die koptische Kultur. Sprachen und Kulturen des christl. Orients 4 (Wiesbaden, 1998)
Gabra, G., Coptic Monasteries. Egypt‘s Monastic Art and Architecture (Cairo, 2002)

Beispiele koptischer Textilien:

  Zoomorphes koptisches Textilfragment

Koptisches Textilfragment mit Darstellung von Vögeln und Tieren

 

  Großes koptisches Textilfragment

Großes koptisches Textilfragment mit kreisförmigem Ornament