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Essays rund um das Sammeln antiker Kunst und Antiquitäten

Roman whistles

Did you ever come across archaeological objects attributed as Roman military whistles?
Actually, the attribution is not that simple. Roman whistles are historically very interesting objects that still hold many mysteries for us.

The use of whistles by the Romans is documented in many archaeological finds. Excavations at legionary encampments suggest a military use of the types of whistles found there. But the exact function is not clear and much disputed among archaeologists and collectors alike. Whistles might have been used to transmit commands on the battlefield or just for training purposes. It is also speculated that they were used for the hunt, for sports, music or rituals. Long story short, the use of whistles in Roman times is not fully understood.

Here is an example of a Roman military whistle:

Pfeife des römischen Militärs
(Roman military whistle, 1st to 2nd cent. AD)

Luristan bronze standard with panther heads

This type of object is often called master-of-animals sceptre by dealers, archeologist and museums, but actually, no one knows what it is or what it has been used for. The archeologist Roger Moorey speculates that it might have been a household god figurine. Like the ones mentioned in the Old Testament and called teraphim there.

Luristan bronze standard with panther heads: Media Label

Römische Löffelsonden

Bei einem Specillum handelt es sich um eine Löffelsonde, ein medizinisches oder chirurgisches Werkzeug mit einem scheibenförmigen, abgewinkelten Kopf. Die andere Seite ist stumpf oder spitz. Die meisten gefundenen Instrumente dieser Art sind aus Bronze gearbeitet, einige wenige Exemplare aus Silber und Gold sind bekannt.
Das Instrumentarium römischer Ärzte war hoch spezialisiert und über das gesamte Gebiet des römischen Reiches relativ einheitlich. Viele Instrumente werde auch heute in ähnlicher Form von Ärzten und Chirurgen verwendet.

Beispiele für Römische Löffelsonden (Specilla):
Römische Löffelsonde aus Silber

Römische Löffelsonde (Specillum) aus Silber

Römische Löffelsonde aus Bronze
Römische Löffelsonde (Specillum) aus Bronze


Literatur:
L. J. Bliquez, Roman Surgical Instruments and Other Minor Objects in the National Archaeological Museum of Naples

Ägyptische Neujahrsfläschchen

Ägyptische Neujahrsfläschchen spielten eine wichtige Rolle bei den zahlreichen Ritualen zum ägyptischen Neujahr. Das ägyptische Jahr Begann im Spätsommer, wenn mit großer Regelmäßigkeit die Überflutung des Nils einsetzte und der Schlamm die Äcker fruchtbar machte. Dieses Ereignis war von lebensspendender Bedeutung für die Menschen im Nildelta und erklärt so den großen Aufwand, mit dem die Götter um ein gutes Jahr gebeten wurden. Typisch für die bekannten Neujahrsfläschen sind die floralen Motive um den Hals und der hieroglyphische Schriftzug, mit dem ein Gott um ein gutes neues Jahr für den Besitzer gebeten wird. Die meisten Bitten entfielen auf Ptah und Amun, sowie assoziierte Götter.
Es folgt ein Beispiel eines Neujahrsfläschchens aus der Regierungszeit Apries und Amasis in der 26. Dynastie.

Ägyptisches Neujahrsfläschchen mit Ornamenten

Ägyptisches Neujahrsfläschchen


Neujahrsfläschchen mit hieroglyphischer Widmung "Möge der Gott Ptah ein schönes neues Jahr für den Herren beginnen"

Die löwenköpfige Göttin Sechmet

Sechmet (auch Sekhmet), die Mächtige, war gemäß ihres Beinamens die "Herrin des Zitterns". Sie war die Göttin des Krieges, wurde aber auch für Schutz und Heilung von Krankheiten angerufen. In üblicher Darstellungsform sitzt ein Löwenkopf auf dem Menschenkörper. Als eindeutiges Attribut wurde teilweise eine Sonnenscheibe über dem Kopf ergänzt, denn sie ist die Tochter des Sonnengottes Ra. In der ägyptischen Mythologie hat sie die Feinde ihres Vaters Ra vernichtet und dies wurde auch von ihr in Bezug auf die Feinde des Pharao erwartet. Im Folgenden ist ein Sechmet-Amulett abgebildet, dessen Funktion als Beschwichtigung dieser blutdurstigen Göttin gesehen werden kann. Es handelte sich bei diesem Stück somit um ein persönliches Schutzamulett.

Amulettfragment einer löwenköpfigen Göttin - Sechmet
Ägyptisches Amulett einer löwenköpfigen Göttin, vermutlich Sechmet

Bronzezeitliche Idole aus Syrien

Bei den bronzezeitlichen Idolen aus der Region Syrien fällt sofort der charakteristische, vogelartige Kopf ins Auge. Es gibt zahlreiche regionale Variationen dieses Idoltyps, wobei der Vogelkopf eine Konstante ist. Sowohl männliche als auch weibliche Idole sind bekannt.
Der Zweck der Figuren ist nicht genau bekannt. Wie auch bei anderen bronzezeitlichen Idoltypen ist unentschieden, ob die Figuren einen Gott darstellen oder eine Person, die einen Gott anbetet. Die Handhaltung vor der Brust wird im letztgenannten Fall als Gebetshaltung gedeutet. Es sind Funde bekannt, bei denen die Figuren offensichtlich als Weihgabe dienten, oft zusammen mit Tierfiguren oder Wagenmodellen. Andere Funde wurden unter Fußböden gemacht. Dies weckt Assoziationen an Hausgötter, die aus dem Alten Testament als Teraphim überliefert sind (z. B. Gen 31,19 ELB, 1 Sam 19,13 ELB und Hos 3,4 ELB).

Beispiel für ein bronzezeitliches Idol aus Syrien:

Weibliches Idol aus Syrien
Typisches Idol für die Bronzezeit der Region des heutigen Syrien. Es hat einen stark stilisierten, flachen Körper. Die Arme sind nicht plastisch geformt, nur die Hände sind vor den Brüsten angedeutet. Der Kopf wird von einer großen, schnabelartigen Nase dominiert. Die Rückseite ist unverziert und flach.

Literatur:
Einen sehr guten und kompakten Überblick zu den Idolen des Mittelmeerraums gibt G. Zahlhaas, Idole - Frühe Götterbilder und Opfergaben (Ausstellungskataloge der prähistorischen Staatssammlung, Band 12, 1985).

Authenticity and guarantees in the ancient art market

What is a guarantee of authenticity?

Buying ancient art and artefacts is a matter of trust. Thus, every time when you want to buy an artefact, the following question might arise: Is the item genuinely ancient? What do statements such as “guaranteed genuine” or “guarantee of authenticity” mean when acquiring antiquities?
A “guarantee of authenticity” grants you as a customer the right to return an allegedly ancient artefact, in case serious doubts arise regarding the authenticity of the item. But be mindful, there are some "black sheep" out there. Sometimes, the most blatant fakes come with the most colourful "certificates of authenticity".
Nevertheless, ask your gallery for a non-expiring guarantee of authenticity for all purchased items. Reputable sellers will not hesitate to grant you and every customer such an assurance.

How can someone tell something is authentic?

Purchasing genuine antiquities from the classical era is a major challenge for collectors. This is the case for over a century. The so-called "Grand Tour" souvenirs from late 19th century flooded the international art market not only with genuine antiquities but also with their fake counterparts, making it difficult for non-experts and even for experts to distinguish between them. Nowadays, archaeometrical analyses can be applied to distinguish between a well-made reproduction and the original. However, an experienced eye is remaining crucial and more important than ever.
Start small, choose a certain group of items and learn about them. Look at real specimen in museums and in literature. If you encounter a suspected fake, study it. Only by experience can you learn. As you will not become an expert right at the start and you can never be knowledgeable about an arbitrarily wide range of items: choose a reliable partner to support you with his expertise! This could be a trusted antiquities dealer or a curator from a public museum, someone who is seeing first hand a wide range of classical antiquities - real and fake alike.

Aureus des Tiberius

Goldmünzen aus der frühen römischen Kaiserzeit sind generell nicht häufig. Durch seinen besonderen biblischen Kontext besitzt der Aureus des Tiberius eine herausragende Bedeutung, welche ihm zusätzlich einen besonderen historischen Wert verleiht. Nur wenige Münzen aus der römischen Kaiserzeit sind so berühmt wie der 'Tribute Penny'. Während seine Silberprägung (vgl. z.B. Silberdenar des Tiberius - Pax, RIC 26, RSC 16, BMC 34) zwar außerordentlich beliebt, jedoch nicht besonders selten ist, werden Aurei des Tiberius nur selten angeboten. Er ist ein interessantes Belegstück für die Geburtsstunde des Christentums.
Der RIC stuft die Münze als 'R' und somit als selten ein.

Nach dem Tode Augustus' im Jahre 14 n. Chr. wurde Tiberius zum zweiten Kaiser des römischen Reiches. Am 16. November 42 v. Chr. geboren, war er bei seinem Regierungsantritt bereits ein betagter Mann. Von Geburt her ein Claudier (Sohn von Tiberius Claudius Nero und Livia Drusilla, welche nach ihrer Scheidung im Jahre 39 v.Chr. Octavian heiratete und den Stiefsohn in die Ehe mitbrachte), war er definitiv nicht die erste Wahl des Erhabenen, um nach dessen Tod sein Nachfolger zu werden. Jedoch verstarben die designierten Nachfolger Marcellus (der als Erster seine letzte Ruhe im Augustusmausoleum fand, 36 Jahre vor Augustus selbst), Gaius, Lucius und Drusus, so dass Augustus am Ende den an seinem Totenbett anwesenden Tiberius zum Nachfolger benannte. Tiberius selbst widerstrebte die Herrschaft ebenfalls. Obwohl ein sehr erfolgreicher Feldherr, war er ein scheuer und verschlossener Mann, der sich immer mehr aus den Regierungsgeschäften zurückzog und schließlich 26 n.Chr. gänzlich aus Rom in seine Villen begab. Plinius der Ältere ging gar so weit, T. als 'tristissimus hominum' zu bezeichnen. Tiberius starb 37 n.Chr. im Alter von 79 Jahren.
In die Regierungszeit Tiberius' fällt das Wirken und die Kreuzigung Jesu. Allgemein bekannt ist, dass Judas Ischariot als Lohn für seinen Verrat 30 Silberlinge erhalten haben soll. Bezeichnend für die Epoche ist jedoch, dass der Münztyp als solcher keine zentrale Rolle spielte, um ebenfalls überliefert zu werden; wichtig waren Metalltyp und Gewicht. Daher kommen als mögliche Kandidaten für diese Silberlinge hebräische Silberscheckel, Tetradrachmen aus Antiochia oder aber Denare des Tiberius in Frage. Letztere genießen in Sammlerkreisen die größte Berühmtheit und Beliebtheit und sind im englischsprachigen Raum als 'tribute penny' bekannt. Während Exemplare aus Silber relativ häufig und daher in den meisten gut sortierten Sammlungen belegt sind, sind Belegstücke aus Gold außerordentlich selten.

Bild eines Aureus des Tiberius:
http://alt.alteroemer.de/pic/shop/AR1699.jpg

Ägyptische Opferplatten

Opferplatten aller Art wurden im Alten Ägypten an den Eingängen zu Gräbern platziert, um auf diesen den Toten Speisen und Getränke darzubieten. Über die Rinnen in der Fläche konnten Flüssigkeiten wie Wasser, Wein oder Bier besser abfließen. Durch Kleinstlebewesen und Bakterien wurden die Lebensmittel mit der Zeit zersetzt, was den Glauben an die Annahme der Speisen bei den Spendern bestärkt haben dürfte.

Große Opferplatte aus dem Mittleren Reich mit Isisknoten-Hieroglpyhe:
Ägyptische Platte für Trankopfer

Ägyptische Stuckmasken

Stuckmasken waren im römisch beeinflussten Ägypten Teil einer Mumienausstattung. Die Masken wurden im Formgussverfahren hergestellt und anschließend aufwändig nachbearbeitet und bemalt. Sie wurden zu einem Körper ergänzt, der auf dem Deckel des Holzsarges mit der Mumie befestigt wurde. Die Gestalt bildete den Verstorbenen in einer aufgebahrten Position nach. Meist war der Kopf zur Brust geneigt, die Hände über der Brust gefaltet.

Diese Tradition der römischen Kaiserzeit leitet sich aus älteren ägyptischen Traditionen her, bei denen es darum ging, dem Verstorbenen mittels der Kopfnachbildung Unsterblichkeit zu verschaffen. Die Verwendung von Stuckmasken begann kurz nach der römischen Besetzung Ägyptens und dauerte bis ins 3. Jahrhundert an. Etwa ab dem 2. Jh. n. Chr. wurden die Masken mit einem stärker zur Brust geneigten Kopf dargestellt und mussten folglich fast vollplastisch gearbeitet werden.

Die meisten heute bekannten Stuckmasken stammen aus kaiserzeitlichen Ziegelgräbern. Die genauen Fundorte lassen sich in den seltensten Fällen rekonstruieren, jedoch ist eine Häufung der Funde in Mittelägypten erkennbar.

 

Vgl. Galerie Alte Römer, Objektnr. AR1976

  Ägyptische Stuckmaske einer Frau

 

Literatur:    

S. Walker, M. Bierbrier: Ancient Faces, Mummy Portraits from Roman Egypt (Part IV of the Catalogue of Roman Portraits in the British Museum), Seiten 131ff.