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Attische schwarzfigurige Schale mit Bildfries

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2229
Objekt: Schale mit hohem Standfuß (Kylix), attisch

Material: Hellroter Ton mit schwarzem Überzug
Schwarzfigurige Vasenmalerei

Datierung: Zweite Hälfte 6. Jh. v. Chr.
Archaische Apoche

Beschreibung:    Filigran gearbeitete, tiefe halbkugelige Schale mit hohem Fuß, Kylix. Die Form fließt kontinuierlich vom Standfuß bis zur sich leicht nach außen öffnenden Lippe, nur der Übergang zwischen dem Stiel und dem Schalenkörper ist durch eine eindeutige Kante abgesetzt. Zwei sehr leicht gebogene Henkel, diese erstrecken sich in ihrer Höhe knapp unter den Schalenrand.
Hellroter Ton mit glänzender schwarzer Glasur. Die Innenseite ist bis auf eine bloß belassene zentrale Kreisfläche mit ca. 6cm im Durchmesser komplett schwarz überzogen. Auf der Außenseite zwischen den Henkeln ein figürlicher Fries. Dieser zeigt jeweils eine zentrale Reiterfigur, gerahmt von zu jeder Seite drei ruhig stehenden, dem Reiter zugewandten Männern, alle in Mäntel gehüllt. Auf der einen Friesseite eilt zudem zwischen den stehenden Männern von links eine unbekleidete männliche Figur auf den Reiter zu, über dem rechten Arm ist ein Schild oder ein geschlungener Mantel. Rechts vom Reiter eilt eine symmetrisch angeordnete männliche Figur, die einen Langschild trägt, vom selbigen weg. Auf der anderen Friesseite eilen dagegen von beiden Seiten jeweils eine männliche Figur, einen Mantel oder ein Tuch tragend, auf den Reiter zu.
Die Komposition erinnert an die sogenannte "Kriegers Abschied" Gruppe und ist damit vermutlich um den Beginn des letzten Viertels des 6. Jahrhunderts v. Chr. zu datieren.

Historisches: Dieses Stück gehört zu den sogenannten Bandschalen, die eine Form der altgriechischen attischen Kleinmeister-Schalen bilden. Dabei handelt es sich um eine Gattung der attisch-schwarzfigurigen Schalen, die nach ihrer zierlichen, kleinformatigen Bemalung benannt worden sind. Bekannte Meister dieser Gattung sind Klitias (einer der ersten Künstler, die diese Vasenform in Athen einführten) und der sogenannte Kassandra-Maler. Dieser ist der erste Vasenmaler, dem nach derzeitigem Stand der Forschung Kleinmeisterschalen zugeschrieben werden können.
Die Kylix an sich erfreute sich übrigens vom Ende des 6. Jh. an bis zum 4. Jh. der größten Beliebtheit. Sie geht vermutlich auf schwerfälligere protogeometrische Gefäßformen mit einer tieferen Schale und einem höheren, konischen Fuß zurück. Die Bezeichnung "kylix" für diese Schalenform ist antik, wie die Inschrift "Ich bin die für den lieblichen Philtos dekorierte Kylix" auf dem Stück Inv. Nr. B450 im British Museum belegt.

Maße: Durchmesser mit Henkeln 286 mm, ohne Henkel 213 mm, Höhe 137 mm

Zustand: Aus mehreren Fragmenten zusammengefügt, dabei keine nennenswerten Fehlstellen oder Ergänzungen. Die Substanz des Vasenkörpers ist vollständig im Original erhalten. Auch die Oberfläche samt Bemalung ist bis auf wenige kleine Bestoßungen vollständig erhalten. Insgesamt ein guter und eindrucksvoller Zustand.

Referenz: Corpus Vasorum Antiquorum, London, British Museum 2, IIIHe.6, Pl. 16.1;3

Provenienz: 2017 aus dem deutschen Privatbesitz M. Voos erworben. In diesen 2017 durch Erbschaft der deutschen Privatsammlung H. Herbst. Die Objekte wurden in den Jahren 1976 bis 1978 in London für die Sammlung Herbst erworben. Dieses Stück stammt vermutlich von der Galerie Davies Antiques.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.