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Schwarzfiguriger etruskischer Stamnos aus der Sammlung des Toledo Museums

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2985
Objekt: Stamnos
Amphorenähnliches Vorratsgefäß

Material: Hellroter Ton mit schwarzem Überzug
Schwarzfigurige Vasenmalerei

Datierung: Ca. 2. Hälfte 6. Jh. v. Chr.
Etruskischer Kulturkreis

Beschreibung:    Etruskische Keramik nach attischem Vorbild. Ovoider Körper mit einem als hoher massiver Standring gestaltetem Fuß. Flache, breite Schulter, aus der sich ein leicht konkav gestalteter, breiter Hals erhebt, Mit breiter abgerundeter und oben scharf abgeschnittener Lippe. Kurz unterhalb der Schulter sind zwei gedrungene Bandhenkel angesetzt.
Fußoberseite gefirnißt, darüber Strahlenkranz, der von einem breiten schwarzen Band abgeschlossen wird. Als Standlinie des Bildfeldes dient eine feine umlaufende schwarze Linie darüber. Die eine Seite zieren eine tanzende Mänade und ein Satyr, auf der anderen Seite ein weiteres tanzendes Paar, bestehend aus einer Mänade und einer männlichen Figur. Zu beiden Seiten und unterhalb der Henkel Palmetten mit Voluten. Die Schulter ist mit radialem Strahlendekor verziert.

Maße: Höhe 254 mm, Durchmesser ohne Henkel ca. 200 mm, mit Henkeln 255 mm.

Zustand: Aus mehreren Scherben professionell restauriert und ca. 20% der fehlenden Scherben nachgebildet. Keine Flächen wurden übermalt. Die Arbeiten wurden im Jahr 2019 durch die Restauratorin Frau Mennerich durchgeführt. Die Oberfläche der Vase ist berieben, die Szene lässt sich jedoch noch gut erkennen. Unten am Fuß Aufschrift in schwarz "1861" und in rot "12 [oder TZ] 1238". Insgesamt ein Gefäß von imposanter Größe.

Referenzen: Vgl. Corpus Vasorum Antiquorum, Muenchen, Antikensammlung ehemals Museum antiker Kleinkunst 17, 111-112, Beilage 8.2, Taf. 61.2-4
Vgl. Corpus Vasorum Antiquorum, Goettingen, Archaeologisches Institut der Universitaet 2, 71, Beilage 7.1, Taf. 41.1-3
Für attische Gefäße, die als Vorbild dienten, siehe z.B.:
American Journal of Archaeology: 113 (2009) 614, Fig.11 (A) (heute in Sammlung der Universität Würzburg, Martin von Wagner Mus., Nr. L328 )

Provenienz: 2017 erworben von einem US-Amerikanischen Auktionshaus. Verkauft aus dem Bestand des US-amerikanischen Toledo Museum of Art, in dem sich das Stück seit 1912 befand (Inv.nr. 1912.1238). Das Toledo Museum entschloss sich, sich von 145 Artefakte aus seiner Sammlung zu trennen, um mit den erzielten Mitteln den Ankauf neuer Stücke zu finanzieren. Das Objekt stammt aus der zwischen 1899 und 1912 angelegten Sammlung Prof. Dr. George N. Olcott (Sammlungsnr. S 1867). Es wurde 1912 aus der Erbmasse von seiner Witwe, Mrs. Zita Ledderucci Olcott, an das Toledo Museum übereignet. Herr Olcott war Professor für Latein und römische Archäologie an der Universität Columbia, Ney York City, USA. Er erwarb das vorliegende Objekt aus dem italienischen Privatbesitz des Napoleone Brenciaglia (geboren in Capodimonte am 13. März 1861, verstorben in Rom 1925). Als Herkunft ist Anwesen von Napoleone Brenciaglia an der Küste des Bolsenasee überliefert:
Graf Giovanni Paolozzi aus Chiusi erhielt im Jahr 1884 die Genehmigung, Ausgrabungen in Bisenzo durchzuführen. Die Ausgrabungen fanden vom Oktober 1884 bis zum April 1885 statt. Da sich das Land im Besitz der Brüder Enrico und Napoleone Brenciaglia befand, arbeitete der Graf mit diesen zusammen. Vermutlich wurde das Gefäß in diesen Jahren Napoleone Brenciaglia im Rahmen der Zusammenarbeit zugesprochen.

Toledo-Museum: Das Toledo Museum of Arts in der gleichnamigen Stadt im Bundesstaat Ohio, USA, wurde 1901 gegründet und gehört mit einem Bestand von rund 30.000 Objekten heute zu den bekanntesten Museen der USA. Die Museumssammlung umfasst Kunstwerke aus allen Erdteilen und allen Epochen der Geschichte, so sind z.B. auch Werke von El Greco, van Gogh, Rubens, Rembrandt und vielen anderen berühmten Künstlern in der Museumssammlung vertreten. In jüngster Zeit beschloss das Museum, sich von einigen in seiner Frühzeit angekauften Werken zu trennen, welche beispielsweise in ähnlicher Form doppelt im Bestand vertreten waren, um mit dem Erlös den Ankauf neuer Stücke zu finanzieren. Insgesamt wurden in einem zwei Jahre lang dauernden Prozess über 200 Objekte durch eine Kommission für den Verkauf ausgewählt.

Sammlung Olcott: George Olcott wurde am 19. September 1869 in Brooklyn, N.Y., geboren. Er besuchte zunächst das Brooklyn Polytechnic Institute und schrieb sich danach an der Columbia University ein, welche er 1893 mit Auszeichnung abschloss. 1896 wurde Olcott Drisler-Stipendiat in klassischer Philologie, eine Auszeichnung, die er nutzte, um an der American Academy in Rom zu studieren (damals American School of Classical Studies). Nach seiner Rückkehr aus Rom erhielt Olcott 1899 seinen Doktortitel (PhD) und begann mit seiner Lehrtätigkeit. Bei seinem Sabbatjahr 1911-1912, das er in Italien verbrachte, erkrankte Prof. Olcott an einer Lungenentzündung und verstarb am 2. März 1912.

Weiterführende Informationen zu Prof. Olcott und seiner Sammlung in: Ingrid E.M. Edlund, The Iron Age and Etruscan Vases in the Olcott Collection at Columbia University, New York, in: Transactions of the American Philosophical Society Vol. 70 Part 1 (Philadelphia May 1980)

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.