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Ägyptischer Grabkegel des Amunemopet

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3067
Objekt: Ägyptischer Grabkegel des Kronprinzen Amunemopet

Material: Orangefarbener Ton mit Resten von roter Bemalung.

Datierung: Beginn des Neues Reichs bis Beginn der Amarna-Zeit des Alten Ägypten,
18. Dynastie,
1550 v. Chr. bis 1353 v. Chr.
Wir beziehen diese sehr gut begründete Datierung aus der Dissertation von H. R. M. Aglan, S. 32, Abschnitt 2.1.1 (siehe Literaturangabe unten).

Beschreibung:    Kegelförmiger Tonnagel, sogenannter Grabkegel. Hieroglyphische Inschrift in zwei Spalten als Relief auf der flachen Vorderseite (Hinweis: das hier gezeigte Foto ist um 180° gedreht). Die Lesung lautet "Oberster Bogenschütze, Aufseher der Jäger, Amunemopet".
Der dort mit Titel erwähnte Amunemopet war Besitzer des Grabes, zu dem der Kegel gehörte. Das Tonobjekt war vermutlich einst wie ein Nagel in den noch feuchten Putz der Grabfassade gesteckt worden. Eine Sitte, die vor allem in Theben zur Zeit des Neuen Reichs verbreitet war.

Hintergrund:    Vereinzelte Grabkegel dieses Besitzers wurden in verschiedenen Grabkammern bzw. um diese herum gefunden, fast alle in dem Zeitraum vom Beginn des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Diese zunächst unerklärliche Streuung der Funde mag auf die Sitte zurückgehen, die Felskammern über Generationen hinweg immer wieder neu zu verwenden und somit auch Objekte zu entfernen und verteilen. Eine andere Erklärung sind die wilden Grabungen nach Artefakten, bevor europäische Sammler die Praxis der systematischen Grabungen einführten, die spätere Grundlage der akademischen Archäologie.
Schließlich wurde das eigentliche Grab des Besitzers dieses Tonnagels in den Jahren 2009 bis 2011 gefunden. Es verriet sich als solches durch die größte bisher gefundenen Anzahl an Tonnägeln des Amunemopet, 16 Stück, sowie einem Ziegel mit Namensinschrift und Hinweisen auf einer Wand und einer Stele. Das mit Z1 bezeichnete Grab liegt in Dra’ Abu el-Naga, ein Ort westlich des Tempelbezirks Luxor, im westlichen Theben. Hassan Ramadan Mahmoud Aglan diskutiert und bebildert die Entdeckung des Grabes des Besitzers dieses Grabkegels ausführlich in seiner Dissertation an der Humboldt-Unversität zur Berlin aus dem Jahr 2018. So lernt der Leser, dass Amunemopet an anderen Stellen in seinem Grab mit dem Titel "Kronprinz" genannt wurde.

Maße: 16,2cm Länge. 7,6cm Durchmesser.

Zustand: Sehr guter Zustand. Kegel bis auf die Spitze vollständig erhalten. Hieroglyphische Inschrift auf der stumpfen Kegelseite noch erkennbar. Trotz leichtem Abrieb noch Reste der originalen Farbpigmente.

Provenienz: 2020 durch uns erworben von G. Vandervort, USA. Zuvor in US-amerikanischem Besitz. In diesen aus der Auktion East Coast Fine Arts vom Juni 2017, Los 96. Dort eingeliefert aus dem Nachlass eines US-amerikanischen Privatsammlers aus New Jersey der als Professor in Manhatten tätig war. Er erwarb seine Sammlung zwischen 1970 und 1985 im New Yorker Kunsthandel. Der Abdruck eines alten Aufklebers deutet darauf hin, dass es sich um einen Fund handelt, der vermutlich zu Beginn des 20. Jahrunderts oder früher in eine Sammlung gelangte, so wie das unten angegebene Referenzstück im British Museum.

Referenzen: Vgl. N. de Garis Davies, M. F. Laming Macadam, A Corpus of inscribed Egyptian Funerary Cones (Oxford, 1957), Nr. 304.
Neben der Erwähnung in diesem Standardwerk möchten wir vor allem die großartige Behandlung in den Arbeiten von Kento Zenihiro hervorheben, in The Complete Funerary Cones (Tokyo, 2009) und vor allem Zenihiros Onlineressource The World of Funerary Cones, Nr. 304.

Zenihiro zählt folgende 15 Grabkegel desselben Besitzers in öffentlichen und akademischen Sammlungen auf:
The Egyptian Museum, Kairo, Inventarnummer JE 56207.
Institut d'égyptologie de Strasbourg, Inventarnummern 373, 384, 399.
The Ashmolean Museum of Art & Archaeology, Inventarnummern 1972.518, 1972.519, 1972.520.
The Birmingham City Museum, möglicherweise zwei Exemplare.
British Museum, Museumsnr. EA62731. Das Stück ist im British Museum ausgestellt. Als Fundort ist Theben überliefert, das Stück wurde 1930 durch Schenkung von Norman de Garis Davies selbst in die Sammlung aufgenommen. Der Name ist als Amenemope transkribiert.
The Petrie Museum of Egyptian Archaeology des University College London, Nr. UC 37737 und UC 37738. Dort der 18. Dynastie und Theben zugeordnet und der Name als Amenemipet transkribiert.
World Museum, Liverpool, Inventarnummer 1973.1.449.
The Metropolitan Museum of Art, Inventarnummer 30.6.142.
Museum of Fine Arts, Boston, Inventarnummer 72.1785.

Literatur: Hassan Ramadan Mahmoud Aglan, Recently Discovered 18th Dynasty Tombs at Central Dra’ Abu el-Naga (Dissertation, Humboldt-Unversität Berlin, 2018).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.