banner-onlineshop

Ägyptische Totenfigur aus Holz

Price: on request
Sold
Object number
AR1661
Objekt: Ägyptische Totenfigur aus Holz
Material: Holz mit Resten von Bemalung.
Maße: Höhe ca. 180mm.
Datierung: 20. Dynastie, Ende Neues Reich.
Ca. 1185 v. Chr. bis 1070 v. Chr.
Altes Ägypten.
Zustand: Figur in sehr gutem Zustand. Farbe in kleinen Resten erhalten. Kleinere Risse im Holz.
Beschreibung: Ägyptische Totenfigur. Mumienartige Haltung, vor der Brust verschränkte Arme. Kopf mit dreigeteilter Perücke und erhaltener Aufmalung der Augen samt Brauen. Die Figur ist grob bearbeitet. Anhand von ähnlichen Figuren kann man eine ursprüngliche mehrfarbige Bemalung auf weißer Grundierung vermuten.
Ushabtis aus Holz und in dieser Größe sind eine Seltenheit. Eine Figur wie diese stammt typischerweise aus einer Ushabtikiste, die mit dem Toten bestattet wurde. Die gute Erhaltung mancher ägyptischer Holzartefakte ist dem trockenen Wüstenklimas abseits des Nils zu verdanken.
Historisches: Im alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Grabfiguren in Form von teils mit Fayence überzogenen Statuen aus Keramiken, Stein, Holz oder Metall zu versehen. Die Figuren wurden mit dem altägyptischen Wort für "Antworter" benannt. Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Ushabti, Ushebti, Shawabti, Shabti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Ushabtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise etwa 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte ließ die Usheptis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei einigen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, blieben aber zum Glück bei seltenen Stücken bewahrt. Ein Großteil der gefundenen Ushabtis weist leider starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Shabti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren aber bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet um Kosten zu sparen.
Die Ushabti genannten Statuetten gesellen sich seit dem mittleren ägyptischen Reich zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends zu den Toten. Die ersten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich Ihre Funktion zum neuen Reich hin dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuches).
Durch den gewandelten Zweck der Ushabtis kam auch in den Sinn dem Grba mehr Ushabtis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Ushabtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden sind oft reich bemalte oder verzierte Gefäße oder auch sogennante Shabtikästen eingesetzt worden um die Stücke mitzugeben.
Shabtis können auch heute noch einen Teil der Geschichte des alten Ägyptens beleuchten und eignen sich hervorragend zum Aufbau und zur Erweiterung eine privaten Ägyptensammlung. Die velsagenden Figürchen stellen ein wahres Schmuckstück für die Vitrine dar. Für den interessierten Hobbyarchäologen und -alterturmswissenschaftler empfehlen wir folgende Bücher:

Gregoire Kolpaktchy (übersetzt und kommentiert):
Das Ägyptische Totenbuch. Scherz, Frankfurt a. Main 1970

Hans D. Schneider:
Shabtis: an introduction to the history of ancient Egyptian funerary statuettes with a catalogue of the collection of shabtis in the National Museum of Antiquities at Leiden. Leiden, 1977
Referenzen: Vgl. Alte Römer. Art.nr. AR1490-01.
Vgl. G. Janes, Shabtis - A private view, Seite 19, Nr. 8.
Vgl. Southeby's, 10-11/7/89, Losnr. 349.
Provenienz: 2012 in einem britischen Auktionshaus erworben. Zuvor in einer britischen Privatsammlung. In diese in den 1950er Jahren erworben.
Echtheit: Die Echtheit wird wie bei allen unseren Objekten ohne zeitliche Einschränkung garantiert.