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Ägyptischer Uschepti, intensive Türkisfarbe

Price: on request
Sold
Object number
AR1413-02
Objekt: Ägyptischer Uschepti
Material: Intensiv türkisfarbene Fayence.
Maße: Ca. 113 mm x 25 mm x 20 mm.
Datierung: 664 v. Chr. - 332 v. Chr.
26. - 30. Dynastie, Spätzeit.
Vermutlich gegen Ende des genannten Zeitraums.
Zustand: Das untere Drittel ist professionell ergänzt. Ansosnten ausgezeichnete Erhaltung. Fayenceoberfläche erhalten, Gesichtszüge und Hieroglyphen noch erkennbar.
Beschreibung: Kultische Statuette als Grabbeigabe. Uschebti mit gut erhaltener, intensiver, türkisfarbener Fayence. Langgestreckter Körper, typischer Bart, dreigeteilte Perücke. Arme verschränkt. Stilisierte oder mumifizierte Beine und Füße. Auf der Vorderseite vertikale Anordnung von Hieroglyphen, beginnend mit "Osiris...". Besonders hervorzuheben an diesem Exemplar ist die intensive Türkisfarbe der Fayence.
Historisches: Im alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Grabfiguren in Form von teils mit Fayence überzogenen Statuen aus Keramiken, Stein, Holz oder Metall zu versehen. Die Figuren wurden mit dem altägyptischen Wort für "Antworter" benannt. Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Uschepti, Ushebti, Shawabti, Uschepti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Ushebtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise etwa 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte ließ die Uscheptis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei einigen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, blieben aber zum Glück bei seltenen Stücken bewahrt. Ein Großteil der gefundenen Ushebtis weist leider starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Uschepti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren aber bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet um Kosten zu sparen.
Die Uschepti genannten Statuetten gesellen sich seit dem mittleren ägyptischen Reich zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends zu den Toten. Die ersten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich Ihre Funktion zum neuen Reich hin dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuches).
Durch den gewandelten Zweck der Uscheptis kam auch in den Sinn dem Grba mehr Uscheptis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Uscheptis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden sind oft reich bemalte oder verzierte Gefäße oder auch sogennante Uscheptikästen eingesetzt worden um die Stücke mitzugeben.
Uscheptis können auch heute noch einen Teil der Geschichte des alten Ägyptens beleuchten und eignen sich hervorragend zum Aufbau und zur Erweiterung eine privaten Ägyptensammlung. Die velsagenden Figürchen stellen ein wahres Schmuckstück für die Vitrine dar. Für den interessierten Hobbyarchäologen und -alterturmswissenschaftler empfehlen wir folgende Bücher:

Gregoire Kolpaktchy (übersetzt und kommentiert):
Das Ägyptische Totenbuch. Scherz, Frankfurt a. Main 1970

Hans D. Schneider:
Uscheptis: an introduction to the history of ancient Egyptian funerary statuettes with a catalogue of the collection of Uscheptis in the National Museum of Antiquities at Leiden. Leiden, 1977
Referenzen: Vgl. Janes, Shabtis. A private view, Seite 151, Nr. 79.
Provenienz: 2010 im Kunsthandel erworben. Zuvor in der Sammlung V. Copeland, der seine Sammlung Großteils in den 1950er Jahren aufbaute.
Echtheit: Die Echtheit wird wie bei allen unseren Objekten ohne zeitliche Einschränkung garantiert.