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Domitian denarius - from an old collection founded by Prussian Prince Karl's personal physician in the 19th century

Price: on request
Sold
Object number
AR1621-07
Prägung des: Domitian (Titus Flavius Caesar Domitianus Augustus)
Regierungszeit: 81 - 96 n. Chr.
Nominal: Denar
Material: Silber
Details: Durchmesser 19 mm, Gewicht 3.36 Gramm
Münzstätte: Rom, 81 n. Chr.
Seltene Prägung aus dem ersten Regierungsjahr.
Avers: IMP CAES DOMITIANVS AVG P M
Belorbeerter Kopf n. r.
Revers: TR P COS VII DES VIII P P
geschmückter und drapierter Thron. Zu beiden Seiten und oben jeweils ein Halbmond.
Erhaltung: vorzüglich, exzellente Portraitdetails, schöne dunkle Tönung (auf dem Bild zu kontrastreich, es kann der wahren Erhaltung damit nicht gänzlich gerecht werden).
Seltenheit: RIC R = rare (selten). Im neuen zweiten Band des RIC wurden auch die Seltenheitsangaben reformiert. Die Einstufung als rare bedeutet, dass den Verfassern zum Abfassungszeitpunkt (2007) geschätzte 25 - 15 Exemplare diesen Typs in Museen, publizierten Sammlungen und der internationalen Fachliteratur bekannt waren. Eine absolute Zahl zu nennen ist schwer, denn die Kategorie R grenzt sich nur insoweot von R2 (sehr selten) ab, als dass für R2-Stücke von "einigen wenigen Belegstücken" gesprochen wird. Im alten 2. Band des RIC setzte R2 mit 15 Belegstücken ein. In jedem Fall sind diese Zahlen natürlich nicht absolut zu verstehen, jedoch erlaubt die RIC-Klassifizierung es, den Stücken eine relative Seltenheit zuzuordnen. Während als "C=common" aufgeführte Stücke, wie der Name es sagt, häufig und in den meisten großen Sammlungen zu finden sind, sind die als "S-scarce" und "R" eingestuften Stücke durchaus seltener vertreten. Zu beachten ist, dass die Neuauflage des RIC II erst einige Jahre alt ist, so dass auch die Seltenheitseinstufungen den Funden und Erkentnissen der letzten Jahrzehnte angepasst wurden.
Historisches: Der letzte Kaiser der flavischen Dynastie, Titus Flavius Domitianus, ist uns in einem sehr negativen Licht überliefert. Im Jahre 81 übernahm er nach dem Ableben seines Bruders Titus, für dessen Tod ihn einige antike Autoren gar verantwortlich machen wollen, die Herrschaft. Während er sich als ein durchaus fähiger Regent erwies, machte er sich schon recht schnell den Senat zum Feind, weil er ihn weitgehend ignorierte und aus den Regierungsgeschäften heraushielt. Mit fortschreitender Regierungszeit ließ er die von Augustus geschaffene und seitdem mit wenigen Ausnahmen beibehaltene Fassade des Prinzipats immer mehr fallen, 85 n. Chr. übernahm er schließlich gar den Titel eines Zensors auf Lebenszeit. Das Amt bot ihm das Recht, Senatoren nach Belieben zu entlassen (geschaffen in der Zeit der Republik und ursprünglich untadeligen Männern übergeben, um korrupte Senatoren aus dem Rat zu entfernen). Gegen Ende der 80er Jahre wurde seine Herrschaft immer gewalttätiger, zahlreiche Senatoren und Ritter fanden auf seinen Befehl hin den Tod. Sueton spricht in dieser Hinsicht vom Domitianischen Terror. Diese senatsfeindliche Haltung mag maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der Kaiser später massiv in Verruf geriet und dass die Geschichtsschreibung zu seinen Ungunsten beeinflußt wurde, auch wenn er wohl die Unterstützung von Volk und Militär besessen hat. Domitian wurde schließlich 96 n.Chr. von Stephanus ermordet, mit ihm endete die Herrschaft der flavischen Dynastie. Sein Nachfolger wurde der altverdiente Senator Nerva. Der Mord wurde vom Senat offiziell gebilligt und das Andenken des Kaisers der damnatio memoriae preisgegeben (dies bedeutete, dass alle Bild- und Schriftzeugnisse seiner Herrschaft ausgelöscht wurden. Büsten wurden umgearbeitet, Münzen eingeschmolzen, Reliefs und Inschriften getilgt).
Referenzen: RIC II 67, C 573
Provenienz: 2011 in einem traditionellen deutschen Auktionshaus erworben.

Die Münze entstammt einer Generationensammlung, deren Grundstein bereits im 19. Jahrhundert gelegt wurde. Zu Beginn der 1870er Jahre entdeckte der Berliner Stabsarzt und persönlicher Leibarzt des Prinzen Karl von Preußen (1801-1883) - dem Bruder von Kaiser Wilhelm I. - seine Leidenschaft für die antike Numismatik. Als er in seiner Funktion als Leibarzt den Herrenmester des Johanniterordens begleitete, führten ihn seine Reisen unter anderem auch nach Italien. Hier kam er in Kontakt mit der Kunst der Antike und begründete eine Sammlung, die mehr als 100 Jahre lang Bestand haben sollte.

Als er 1895 verstarb, ging die bereits sehr wohlsortierte Sammlung in den Besitz seiner Witwe über. Diese leistete - bedauerlicherweise, wie man im Rückblick feststellen muss - der im 1. Weltkrieg propagierten Aufforderung "Gold gab ich für Eisen" Folge, was wiederum zur Folge hatte, dass die Sammlung der meisten ihrer Goldmünzen beraubt wurde. Die Sammlung wurde von ihrem Sohn verwaltet, der diese - freilich ohne sie weiter auszubauen - sorgsam pflegte. Als er 1960 in Pension ging, vermachte er bei der Ordnung seines Vermögens die Sammlung an seine Tochter - und damit an die Enkelin des Gründers - und deren Ehemann. Dieser hat die Sammlung mit großem Eifer gepflegt und weiter ausgebaut. Im Jahre 2011 und damit ca. 140 Jahre nach Gründung wurde die Generationensammlung aufgelöst.

Wir freuen uns, unseren Kunden mit einigen Belegstücken aus dieser Generationensammlung ein wahres Stück Sammlungstradition anbieten zu können.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.