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Perfectly preserved Apulian pelike

Price: on request
Sold
Object number
AR2409
Objekt: Pelike (Sonderform der Amphora mit stabilem Standfuss)

Material: Heller Ton mit schwarzem Überzug, rotfiguriger Malerei und weißer Bemalung
Meisterliche Ausführung mit sehr feiner Linienführung.

Datierung: 4. Jh. v. Chr.
Späte Klassik - frühe hellenistische Epoche.

Beschreibung:    Bauchiges hohes Gefäß mit elegantem Hals und großer umgestülpter Lippe. Zwei geschwungene Bandhenkel setzen auf der sanft geschwungenen Schulter an und münden direkt unterhalb der Lippe. Durch doppelte Rille abgesetzter Standring

Das eine Bildfeld zeigt eine Frau im gegürteten Chiton, in der Rechten ein Tympanon (Trommel) und in der Linken eine Schleife haltend. Kopf- und Ohrschmuck, Gewandschmuck und Tympanon zum Teil mit weißer Farbe hervorgehoben. Den oberen Abschluss des Bildfeldes bildet ein "laufender Hund".

Das andere Bildfeld zeigt einenJüngling mit prominent ausgearbeiteter Muskulatur, in der ausgestreckten Rechten eine Schale, die Linke hält eine Chlamys. Den Kopf schmückt ein weißer Kranz. Den oberen Abschluss bildet ein Eierstabdekor.

Unterhalb der Henkel je eine ausladende Palmette mit Voluten zu jeder Seite.

Maße: Höhe 19 cm, Durchmesser 14 cm.

Zustand: Vollständig intakter Körper, ohne Restaurierungen. Die Oberfläche ist stellenweise berieben, die originale Bemalung ist jedoch weitgehend sehr gut zu erkennen. Markierung von einem Vorbesitzer an der Unterseite. Insgesamt eine Vase in schönem Zustand.

Historisches: Ca. 300 Jahre lang importierten die griechischen Kolonien auf italischem Boden Keramiken zuerst aus Korinth und später aus Athen. Im 5. Jh. begannen sich jedoch lokale Manufakturen herauszubilden und zwischen ca. 440 v. Chr. und 300 v. Chr. erleben die unteritalischen Produktionszentren ihre Blütezeit. Die meisten Exemplare brachte die apulische Vasenmalerei hervor: von den ca. 20.000 erhaltenen unteritalischen Stücken zählt ca. die Hälfte zu dieser Gruppe. Das Produktionszentrum befand sich in Tarent. Die apulische Vasenmalerei lässt sich grob in zwei Stilgruppen unterteilen, nämlich in "plain" und "ornate". Der Plain-Stil zeichnet sich durch einfaches Dekor und Bildkompositionen mit wenigen Figuren sowie einen weitgehenden verzicht auf Zusatzfarben aus, er fand vor allem auf Glocken- und Kolonnenkrateren sowie bei kleineren Gefäßen Verwendung. Im Ornate-Stil wurden dagegen meist größere Gefäße verziert. Die Darstellungen konnten zweiregistrig sein und mehrere Dutzend Personen umfassen, hinzu kamen ab der Mitte des 4. Jh. üppige Ornamente. Zusatzfarben (weiß, rot, gelb) wurden im großen Rahmen eingesetzt. Beliebte Motive in der apulischen Vasenmalerei waren mythologische Szenen, Theaterdarstellungen und Darstellungen aus dem Grabkult.

Neben der apulischen Vasenmalerei bildet die kampanische die zweitstärkste Gruppe. Zum motivischen Repertoire gehörten in dieser Gruppe vor allem Frauen- und Jünglingsgestalten, Kriegerdarstellungen und Tierbilder. Die Rückseiten der Gefäße zierten häufig Darstellungen von Manteljünglingen. Ein Stilmerkmal war die glockenförmige Ausführung der Blumendarstellungen. Weitere unteritalische Produktionszentren waren Paestum, Lukanien und Sizilien.

Referenzen: Corpus Vasorum Antiquorum, Poland, Collections Diverses, Wilanow, Brianicki, Taf. 2.9
Corpus Vasorum Antiquorum, Torino, Museo di Antichita 1, IV.D.14, Taf. 25.1-2
Corpus Vasorum Antiquorum, Reading, University 1, 47, Taf. 31.1A-B

Literatur: A. D. Trendall, The red-figured vases of Lucania, Campania and Sicily (Oxford 1967)
A. D. Trendall, The red-figured vases of Lucania, Campania and Sicily. Supplements (London 1970, 1973 und 1983, 3 Bände)
A. D. Trendall - A. Cambitoglou, The red-figured vases of Apulia. Early and middle Apulian (Oxford 1978)
A. D. Trendall - A. Cambitoglou, The red-figured vases of Apulia. Late Apulian (Oxford 1982)
A. D. Trendall - A. Cambitoglou, The red-figured vases of Apulia. Supplements (Oxford 1983, 1991 und 1992)
A. D. Trendall, Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien: ein Handbuch (Mainz am Rhein 1990)
K. Schauenburg, Studien zur unteritalischen Vasenmalerei (Kiel 1999 - 2010, 14 Bände

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Provenienz: 2018 aus dem deutschen Privatbesitz Hellmann erworben. In diesen 2010 durch Erbschaft aus der deutschen Privatsammlung Prof. Dr. Heinz Dieter Schmid. Herr Prof. Schmid erwarb das Objekt im Jahr 1977 von der Kunsthandlung Aloys Faust, Köln. Ein Schriftstück der Kunsthandlung Faust zu diesem Objekt liegt vor.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.