Flachgeschlagenes Scheibenbeil aus Dänemark
Price: on request
Sold
Object number
0791MES
Objekt: | Flachgeschlagenes Scheibenbeil |
Material: | Beigefarbener Flint mit Maserung. |
Maße: | Länge 81 mm, Breite am Nacken 28 mm, Breite an Schneide 46 mm, Dicke 22 mm. |
Datierung: | 5100 v. Chr. und 4100 v. Chr. Ertebølle-Kultur. Spätmesolithikum. |
Beschreibung: | Sehr seltenes mesolithisches Werkzeug, als flachgeschlagenes Scheibenbeil bezeichnet. Es handelt sich um den frühesten Beiltyp der nordeuropäischen Steinzeit. Erstmalig in der Maglemosekultur aufgetaucht, erlebte dieser Beiltyp eine Renaissance in der Ertebølle-Ellerbek-Kultur, womöglich bedingt durch neuerliche Rohstofffunde. |
Zustand: | Sehr guter Zustand. Schön patinierter Stein. Schwarz beschriftet mit "J-2-59-162"". |
Anmerkungen: | Die Ertebølle-Kultur blühte in der Zeit von 5100 v. Chr. 4100 v. Chr. und verbreitete sich in ganz Dänemark und Teilen Norddeutschlands. Der Zeitraum entspricht in diesen Regionen dem Spätmesolithikum. Die Kultur ist damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Mesolithikum und Neolithikum. Die nachfolgende Trichterbecherkultur wird bereits dem Frühneolithikum angerechnet. Feuerstein, allgemein auch Flint genannt, erfreute sich auf Grund seiner extremen Härte und gut voraussagbarer Spaltbarkeit großer Beliebtheit in der Steinzeit. Die Bruchkanten sind sehr scharf und lassen sich zusätzlich weiter zu Stich-, Schnitt- und Sägewerkzeugen bzw. Waffen bearbeiten. Feuerstein bildete aus diesen Gründen den wichtigsten Rohstoff in der Steinzeit und wurde überall in Europa abgebaut. (Alexander Binsteiner, Vorgeschichtlicher Silexbergbau in Europa, Bayer. Vorgeschbl. 62, 1997, 221-229.) Der im Laufe von Jahrhunderten gemachte technische Fortschritt ermöglichte die Entwicklung neuartige Werkzeuge und Waffen. Dänemark spielte hierbei in Europa eine Vorreiterrolle. Die Bearbeitungsmethoden werden gerne in unterschiedliche Schlagtechniken eingeteilt. Beispielsweise Picktechnik, direkt harte und weiche Technik, Drucktechnik, Punchtechnik. Desweiteren verfügten entsprechend entwickelte Steinzeitkulturen über das Wissen um Bohrtechniken und Schleiftechniken zur Steinbearbeitung. |
Provenienz: | Fund aus Køge Bugt, Seeland, Dänemark. Dann in der Sammlung Rassmussen. Aus dieser in den Antiquitätenhandel. Export 2007 mit Genehmigung der dänischen Kulturbehörde. Erworben 2009. |
Literatur: | D.C. Waldorf: Guide to flint axes of southern Scandinavia and north Germany. Mound Builder Books (2008). Chips, Vol. 21, #4, 2009. |
Echtheit: | Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert. |