banner-onlineshop

Große Gruppe römischer Tonziegel, meist gestempelt

Price: on request
Sold
Object number
AR1934
Objekt: Gestempelte Ziegel, römische Ziegelstempel
Material: Massiver, orangefarbener Ton, zu Ziegeln gebrannt.
Maße: Größter Ziegel ca. 37cm x 33cm.
Datierung: 1. Jh. n. Chr. bis 3. Jh. n. Chr.
Römische Kaiserzeit.
Beschreibung: Große Gruppe aus fragmentarisch erhaltenen Tonziegeln, meist mit Stempeln, einige mit Abdruck von einer Tierpfote, wenige ohne Auffälligkeiten. Artikelnummern AR1934A bis AR1934V, im folgenden mit näheren Erläuterungen, für die ein ganz herzlicher Dank an Herrn S. Haug geht.

Art.nr. AR1934A
Maße: Ca. 37cm x 33cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: L[]X[][]
Beschreibung:
Zweizeiliger Stempel in tabula ansata mit erhabenen Buchstaben. Der Stempel wurde schwach eingedrückt. Der Stempel wurde zu oberflächlich in den wohl schon zu harten Ziegel gepresst. Der Stempel ließ sich folglich schon in der Antike kaum lesen. Es handelt sich um einen sogenannten Namensstempel der legio XXII primigenia pia fidelis. Bei den Namensstempeln steht in der oberen Zeile die legionsbezeichnung, in der unteren ist der mehr oder weniger formulierte Name einer Person genannt. Es ist davon auszugehen, dass es sich um den Namen des Zieglers handelt. Die Legio XXII ist die Legion des römischen Reiches, von der der größte Namens- und Formenreichtum dieses Typs vorliegt. Der Name der Person ist auf diesem Stempel nicht auszulesen.
Datierung: 110 bis 135 n. Chr.
Großteil der Platte eines Dachziegels (tegula) an den beiden Seiten sind noch Reste der Leisten zu erkennen.

Art.nr. AR1934B
Maße: Ca. 14cm x 8cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Beschreibung:
Römischer Ziegel mit Stempel der XIIII. Legion Gemina.

Art.nr. AR1934C
Maße: Ca. 17cm x 12cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: LEC XXII PRPF
Beschreibung:
S-förmiger Stempel der legio XXII primigenia pia fidelis. Buchstaben erhaben. Hervorragender Erhaltungsgrad des Stempels. Stempeltext vollständig erhalten. Der s-förmige Stempelrand ist fast gänzlich erhalten.
Datierung: 2. Jh. n. Chr.
Later.

Art.nr. AR1934D
Maße: Ca. 13cm x 10cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: LC XXIIPPF
Beschreibung:
Stempel der legio XXII primigenia pia fidelis in einem Soldatenschuh (caligula) -förmigen Feld. Die Buchstaben sind erhaben und komplett erhalten. Die Schuhspitze ist abgebrochen. Der Stempel ist deutlich lesbar.
Datierung: 2. Jh. n. Chr.


Art.nr. AR1934E
Maße: Ca. 13cm x 9cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Beschreibung:
Römischer Ziegel mit Stempel der XXII. Legion.

Art.nr. AR1934F
Maße: Ca. 12cm x 9cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Beschreibung:
Römischer Ziegel mit Stempel der IV. Makedonischen Legion.

Art.nr. AR1934G
Maße: Ca. 19cm x 11cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: []GXXIIPR
Beschreibung:
Stempel der legio XXII primigenia in rechteckigem Feld. Die Buchstaben sind erhaben, die Buchstaben P und R sind ligiert. Die Buchstaben LE sind nicht erhalten.
Datierung: 43 bis 70 n. Chr. oder 2. Jh. n. Chr.
Gewölbter Ziegel. Evt. imbrex. Rechts oben befinden sich außerdem Rostspuren von einem metallischen Gegenstand.

Art.nr. AR1934H
Maße: Ca. 17cm x 13cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: []G[]
Beschreibung:
Schwach eingedrückter Stempel in rechteckigem Feld, darin tabula ansata. Der Stempel wurde zu oberflächlich in den wohl schon zu harten Ziegel gepresst. Der Stempel ließ sich folglich schon in der Antike kaum lesen. Er ist zwar komplett erhalten, deutlich lässt sich aber lediglich das G von LEG in der oberen Zeile lesen. In der zeiten Zeile befindet sich die unleserliche Legionsnummer. Buchstaben erhaben. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Stempel der legio XXII primgenia.
Datierung: 2. Jh. n. Chr.
Die Ränder und die ursprüngliche Form des Ziegels, 17x17 cm, lassen sich gut rekonstruieren. Later.


Art.nr. AR1934I
Maße: Ca. 16cm x 11cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: LEGXXII
Beschreibung:
Zweizeiliger, komplett erhaltener Stempel der legio XXII primigenia in rechteckigem Feld mit erhabenen Buchstaben. Die XXII steht auf dem Kopf.
Datierung: 2. Jh. n. Chr.
Gewölbter Ziegel, vermutlich ein Fragment eines imbrex.


Art.nr. AR1934J
Maße: Ca. 14cm x 10cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: LEC IIII []
Beschreibung:
Unvollständiger Stempel der legio IIII Macedonia in Doppelrechteck in tabula ansata. Buchstaben erhaben. Der Stempel kann um die übliche abkürzende Nennung des Beinamens, MAC, ergänzt werden. Statt des Buchstabens G in der Abkürzung LEG wurde häufig synonym der Buchstabe C verwendet.
Datierung: 43 bis 70 n. Chr.
Ziegel in der obergermanischen Heeresziegelei von Rheinzabern gestrichen. Later.


Art.nr. AR1934K
Maße: Ca. 14cm x 10cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: LGXXIIP
Beschreibung:
Rechteckiger Stempel, fast komplett erhalten. Buchstaben vollständig, ggf. ist das P ein ligiertes PR. Die Buchstaben sind eingetieft. Zwischen dem G und dem ersten X ein trennender Punkt. Stempel der legio XXII primigenia. Der beiname pia fidelis fehlt. Da die Buchstaben eingetieft sind, handelt es sich aus typologischen Gesichtspunkten vermutlich um einen Stempel der ersten Stationierungszeit der Legion in Mainz
Datierung: 43 bis 70 n. Chr.


Art.nr. AR1934L
Maße: Ca. 14cm x 10cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel: LXIII[]
Beschreibung:
Unvollständiger Stempel der legio XIIII gemina. Stempel in tabula ansata mit deutlich ausgeprägten, erhabenen Buchstaben. Zwischen dem L und dem X der Legionsnummer befindet sich ein trennender Punkt. Die Beifügung trennender Punkte ist bei Ziegelstempeln sowie anderen Inschriften gängige Praxis (vgl. Grab-, Bauinschriften, Militärdiplome auf Bronze etc.).
Datierung: 69 bis 97 n. Chr.
Later aus Rheinzabern oder Frankfurt-Nied.

Art.nr. AR1934M
Maße: Ca. 19cm. 18cm und 8cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel:
1. Pfotenabdruck
2. Fragment Rundstempel, unleserlich
3. []MAC
Beschreibung:
1. Pfotenabdruck, vermutlich Katze.
2. unleserlich.
3. Hufeisenstempel der legio IIII macedonia. MAC deutlich zu lesen. Hufeisenstempel links abgebrochen, Buchstaben erhaben. Oberhalb des Stempels befindet sich ein Ausschnitt einer vier-fingrigen Wischmarke.
Datierung:
1. Wohl römisch.
2. Unbekannt, wohl römisch bis neuzeitlich.
3. 43 bis 70 n. Chr.
Laterfragment aus Rheinzabern.

Art.nr. AR1934N
Maße: Ca. 18cm. 11cm und 11cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel:
1. Tierpfote
2. []EXXI….
3. []EG[]MA…
Beschreibung:
1. Tierpfote, vermutlich einer Katze.
2. Stempelfragment in gerundetem Stempel mit erhabenen Buchstaben. Theoretisch ist eine Lesung für die legio XXII aber auch die legio XXI rapax möglich, da nicht erkennbar ist, ob sich die Stempelung nach XXI fortsetzt. Die legio XXI rapax war nur verhältnismäßig kurz in Mainz stationiert (83 bis 89 n. Chr.), daher liegen verhältnismäßig wenige Stempel dieser Legion aus Mainz vor.
3. Hufeisenstempel der legio IIII Macedonia mit erhabenen Buchstaben. Die Zahl ist auf dem Stempel nicht mehr erkennbar, das M und das A sind ligiert.
Datierung:
1. Wohl römisch.
2. 1. oder 2. Jh. n. Chr.
3. 1. oder 2. Jh. n. Chr.

Art.nr. AR1934O
Maße: Ca. 14cm. 12cm und 10cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Beschreibung:
1. Stempel und Tierpfote, möglicherweise von einem Schaf
2. Stempel V oder S.
3. Hufeisenstempel, möglicherweise legio IIII Macedonia


Art.nr. AR1934P
Maße: Ca. 14cm. 13cm und 12cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel:
1. []V
2. []CXXIIPP
3. LEG[]I[]MA
Beschreibung:
1. Erhabenes V in einem rechteckigen Feld. Vom Ziegelstempel ist außer dem letzten Zeichen, dem V, nichts weiter erhalten. Aufgrund des aus Mainz vorliegenden Ziegelstempelmaterials erscheint eine Lesung für die legio XIIII G(emina) M(artia) V(ictrix) am wahrscheinlichsten.
2. Rundstempel der legio XXII primigenia pia fidelis. Die Buchstaben sind erhaben, ein Viertel des Rundstempels ist abgebrochen.
3. Hufeisenstempel der legio IIII macedonia. Der Stempel ist verwaschen und daher teilweise nicht mehr zu lesen. Das M und A sind ligiert.
Datierung:
1. 1. Jh. n. Chr.
2. 2. Jh. n. Chr.
3. 1. bis 2. Jh. n. Chr.
1. Later, Versinterung.
3. Later.


Art.nr. AR1934Q
Maße: Ca. 15cm. 13cm und 7cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel:
1. []XXIIPPF
2. LEC X[]
3. LEG XI[]
Beschreibung:
1. Stempelbuchstaben erhaben, Stempel mit schraffiertem Rand. Der Stempel gehört zur legio XXII primigenia pia fidelis. Stilistisch lässt sich der schraffierte rand sicher zu einem (Soldaten-)schuh (caligula) ergänzen.
2. Stempel mit erhabenen Buchstaben. Buchstaben in einem rechteckigen Feld, das wiederum von einem Rechteck umgeben ist. Zwischen den Rechtecken sind an der Buchstabenunterseite kleine x als verzierung zu erkennen. theoretisch lässt sich der stempel zu einer Markierung folgender Legionen erweitern: LEG XIIII gemina, LEG XXI rapax oder LEG XXII. Am wahrscheinlichsten ist die Erweiterung auf die legio XXII primigenia. Buchstaben erhaben.
3. Stempel der legio XIII gemina in recheckigem Feld mit erhabenen Buchstaben. Die Buchstaben sind deutlich ausgeprägt und sehr gut zu lesen. Zwischen LEG und dem X der Legionsnummer befindet sich ein trennender Punkt. Die Beifügung trennender Punkte ist bei Ziegelstempeln sowie anderen Inschriften gängige Praxis (vgl. Grab-, Bauinschriften, Militärdiplome aus Bronze etc.).
Datierung:
1. 2. Jh. n. Chr.
2. 1. bis 2. Jh. n. Chr.
3. 69 bis 97 n. Chr.


Art.nr. AR1934R
Maße: Ca. 15cm. 12cm und 11cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel:
1. []XIIIGMV
2. []PRPF
3. []PRPF
Beschreibung:
1. Ungewöhnlicher, dreizeiliger Stempel der legio XIIII gemina martia victrix. Die erhabenen Zeichen sind in einem teilweise erhaltenen runden Stempel dreizeilig angeordnet. Der Rand des Stempels ist mit einem (Ähren?-)kranz verziert. Die Zeile mit der Nennung LEG ist nicht erhalten.
2. Rundstempel der legio XXII primigenia pia fidelis. Von dem rundstempel sind ca. drei Fünftel erhalten. Es handelt sich um einen Stempel vom Typ der so genannten Spätantonninischen Gruppe. Im oberen Teil fehlt die Bezeichnung LEG XXII, die aufgrund von komplett vorliegenden Stempeln dieses Typs zu ergänzen ist.
3. Rundstempel der legio XXII primigenia pia fidelis. von dem Rundstempel ist etwa die Hälfte erhalten. Es handelt sich um einen Stempel vom Typ der so genannten Spätantonninischen Gruppe. Im oberen Teil fehlt die Bezeichnung LEG XXII, die aufgrund von komplett vorliegenden Stempeln dieses Typs zu ergänzen ist.
Datierung:
1. 69 bis 97 n. Chr.
2. um ca. 160 n. Chr.
3. um ca. 160 n. Chr.

Art.nr. AR1934S
Maße: Ca. 19cm. 17cm und 14cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten. Durchgangsbohrung in einem der Ziegel.
Stempel:
1. LEG[] I
2. LGXXII
3. LXIIIIGEM
Beschreibung:
1. Ziegelstempel in rechteckigem Feld mit erhabenen Buchstaben. Der Stempel ziegt Verwitterungsspuren. LEG sowei am Ende eine I sind deutlich zu lesen. Abgeleitet aus der Mainzer Stationierungsgeschichte müsste es sich um einen Stempel der legio IIII macedonia handeln.
2. Vollständiger Stempel der legio XXII in Rechteckfeld, Stempelbild vollständig, Rechteck unten rechts abgebrochen. Buchstaben eingetieft. Aus stilisitschen gründen handelt es sich um einen Ziegelstempel aus der ersten Stationierungszeit der Legion.
3. Stempel der legio XIIII gemina. Die erhabenen Buchstaben sind komplett erhalten, die tabula ansata ist oben und links abgebrochen. Der Ziegel weist eine (antike?) Bohrung auf.
Datierung:
1. 43 bis 69/70 n. Chr.
2. 43 bis 69/70 n. Chr.
3. 69/70 bis 96/97 n. Chr.
1. Gewölbtes Ziegelfragment, vermutlich ein imbrex.

Art.nr. AR1934T
Maße: Ca. 18cm. 15cm und 15cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten. Der nicht entzifferte Stempeltext ist vermutlich gut erhalten, muss nur freigelegt werden.
Stempel:
1. LCXXIIPPF
2. []XIIPP[][] 3. PRPFPF[]XXII
Beschreibung:
1. Vollständiger Stempel der legio XXII primigenia pia fidelis mit erhabenen Buchstaben in tabula ansata. Der Ziegel weist Verwitterungsspuren auf.
2. Stempel der legio XXII primigenia pia fidelis. Der zweizeilige Stempel ist schwach eingedrückt und war wohl schon in der Antike kaum zu lesen. Die zweite Zeile ist nicht zu lesen, der linke Beginn des Stempels ist abgebrochen. Buchstaben erhaben in rechteckigem Feld, evt. so genannter Namensstempel.
3. Zweiteiliger Stempel der legio XXII primigenia pia fidelis. Erhabene Buchstaben in rechteckigem Feld, die zweite Zeile ist größtenteils abgebrochen, lässt sich jedoch aufgrund der Buchstabenüberbleibsel und der Abstände auf LEGXXII problemlos erweitern. Die doppelte Nennung des PF - pia fidelis lässt auf einen Stempel des späten 2 Jhs. bzw. 3 Jhs. schließen
Datierung:
1. 2. Jh. n. Chr.
2. 2. Jh. n. Chr.
3. Spätes 2. bis 3. Jh. n. Chr.
1. Ziegel mit leichter Wölbung, ggf. imbrex.
3. Gewölbter Ziegel, vermutlich imbrex.

Art.nr. AR1934U
Maße: Ca. 19cm. 17cm und 16cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel:
1. LEXXIIP
2. LEC ?[]
3. TP
Beschreibung:
1. Komplett erhaltener Stempel der legio XXII primigenia in tabula ansata, der in einem rechteckigen Feld angeordnet ist. Die Buchstaben sind erhaben. Der Stempel ist verhältnismäßig schwach eingedrückt. Das linke Dreieck der tabula ansata erscheint vom Ziegler (fälschlicherweise) nach innen ausgerichtet zu sein.
2. Schwer leserlicher Stempel einer unbekannten Legion. Das LEC ist deutlich zu erkennen, die Nummerierung nicht mehr, zumal der Stempel abbricht. X und V können jedoch ausgeschlossen werden. Daher handelt es sich vermutlich um einen Stempel der legio IIII macedonia oder der legio I adiutrix. Die Buchstaben sind erhaben in einer tabula ansata angeordnet. Das linke Dreieck ist mit dem L verbunden.
3. Buchstaben T P eingetieft/geritzt. Es handelt sich nicht um einen Ziegelstempel, möglicherweise ein graffito. Die wahrscheinlichste Interpretation ist jedcoh ein neuzeitlicher Ziegelstein, da das Profil des Ziegels uneinheitlich ist, Zementspuren am P vorhanden sind.
Datierung:
1. 2. Jh. n. Chr.
2. 1. Jh. n. Chr.
3. Wohl neuzeitlich.
1. Gewölbter Ziegel, vermutlich ein Fragment eines imbrex
2. Gewölbter Ziegel, vermutlich ein Fragment eines imbrex


Art.nr. AR1934V
Maße: Ca. 13cm. 8cm und 7cm.
Zustand: Fragmentarisch erhalten.
Stempel:
1. -
2. []GIAD[]
3. []OC???
Beschreibung:
1. Rautenförmiger Stein, eventuell Buntsandstein. Möglicherweise Stück einens Zierfußbodens.
2. Fragmentarisch erhaltener Stempel der legio I adiutrix in rechteckigem Feld. Die Buchstaben sind erhaben und deutlich ausgeprägt. Der Ziegel stammt aus der Heeresziegellei Rheinzabern
3. Nicht eindeutig bestimmbar. Eine mögliche Lesung ist OC, evt. als CO gedacht. Keine Literaturreferenzen bekannt, ggf. handelt es sich um einen der seltenen Stempel von einer Hilfstruppe. Der Ziegel ist weitere Nachforschung wert. Gewölbter Ziegel, vermutlich Bruchstück eines imbrex.
Datierung:
1. Unbekannt.
2. 69 bis 86 n. Chr.
3. Unbekannt. Womöglich 1. bis 2. Jh. n. Chr.


Fundort: Die Ziegelstempel wurde im unmittelbaren südlichen Umfeld des Mainzer Doppellegionslagers auf dem Kästrich gefunden (vgl. Karten des römischen Mainz). In dieser Region lagen außerdem Bereiche der vorgelagerten zivilen aber zum Militär gehörenden Siedlung (canabae legionis) und die zum Legionslager führende Wasserleitung mit dem Mainzer Aquädukt (Pfeilerreste des Aquädukts werden so genannte Zahlbacher Römersteine bezeichnet). Sicher kann angenommen werden, dass die gestempelten Ziegel für Bauten innerhalb des Legionslagers, für das Aquädukt oder ggf. für Gebäude in den canabae verbaut wurde.
Das römische Militär in Mainz Das römische Mainz – Mogontiacum ist eine militärische Gründung aus frühaugusteischer Zeit. Das Doppellegionslager (für ca. 10.000 – 12.000 Soldaten) auf dem heutigen so genannten Kästrich (von lateinisch castra) ist die älteste römische Anlage in Mogontiacum. Es wurde anfänglich als Marschlager angelegt und darauf hin in der Holz-Erde-Technik ausgebaut. An strategisch günstiger Lage auf erhöhtem Gelände gegenüber der Mainmündung gelegen, entstand das Lager spätestens 13/12 v. Chr. und sollte als Ausgangspunkt für die weiträumigen Annexionsfeldzüge auf rechtsrheinisches germanisches Gebiet dienen. Mit Aufgabe der Eroberungspläne und der Zweiteilung der gesamten Rheinarmee wurde Mainz Sitz des Befehlshabers des obergermanisches Heeres (exercitus germania superior).
Die ersten beiden in Mogontiacum stationierten Legionen waren die legio XVI und die legio XIV (Schreibweise XIIII) gemina. Beide Legionen sind ohne Ziegelstempel aus dieser Stationierungszeit, weil die Praxis Ziegel zu stempeln, erst in den 40er Jahren n. Chr am Rhein usus wurde. Um 43 n. Chr. lösten die legio IV Macedonia (Schreibweise IIII) und die legio XXII primigenia die alte Besatzung ab (beide Legionen bereits mit Ziegelstempelfunden in Mainz). Im Verlauf der Bürgerkriegswirren und des Bataveraufstandes, 68 bis 70 n. Chr., wurde das Holz-Erde Doppellegionslager belagert und wohl auch schwer beschädigt.
Der neue Kaiser, Vespasian, reorganisierte 70/71 n. Chr. die Rheinarmeen und ließ beginnend ab 70 n. Chr. das Mainzer Doppellegionslager in Steinbauweise ausbauen. In die gleiche Zeit fällt der Bau der Wasserleitung und des dazugehörigen Aquädukts, die das Legionslager mit frischem Wasser versorgte. Die in Mainz stationierten Legionen waren nun die legio I adiutrix und wiederrum die legio XIV gemina.
Die nächste Truppenablösung fand spätestens 86 n. Chr. statt, als die legio XXI rapax die legio I adiutrix im Zuge der Chattenkriege Domitians ablöste. Diese beiden Legionen, die XIV und XXI, waren maßgeblich am Aufstand ihres Oberbefehlshabers Saturninus beteiligt, den sie am Neujahrstag 89 n Chr zum Gegenkaiser ausriefen. In der Entscheidungsschlacht bei Bonn wurden die beiden abtrünnigen Mainzer Legionen jedoch wenige Zeit später von den Legionen des niedergermanischen Heeres, unter anderen der legio XXII primigenia, vernichtend geschlagen. Infolgedessen wurden die besiegten Legionen an die Donaufront „strafversetzt“ und die legio XXII primigenia nach Mainz verlegt.In Mogontiacum war von nun an lediglich eine Legion disloziert. Die XXII. Legion, die Domitian die Treue gehalten hatte, erhielt, wie allen siegreichen Legionen und Hilfstruppen des niederrheinischen Heeres, den ehrenden Beinamen pia fidelis. In diese Zeit fällt auch der Übergang der beiden rheinischen Heeresbezirke in ordentliche Provinzen. Mogontiacum wurde Sitz des Statthalters der Germania Superior.
Das Legionslager beherbergte bis zur Eroberung Mogontiacums durch Germanen die legio XXII primigenia pia fidelis, die aufgrund ihrer langen Stationierungszeit als die Mainzer Hauslegion bezeichnet wird.
Ziegelstempel Die größte Gruppe innerhalb der gestempelten römischen Ziegel bildet diejenige der Legionen und Hilfstruppen.Die Praxis Ziegel zu stempeln war ab den 40er Jahren des ersten nachchristlichen Jahrhunderts am Oberrhein verbreitet. Es wurde bis in die Spätantike hinein gestempelt. Die Stempelung der Ziegel mit einem Einheitskürzel war üblich, ohne dass ein grundlegend gültige Abkürzung vorgegeben war, so dass wir nicht nur über die Jahrhunderte sondern auch von zeitgleichen Ziegeln ein und derselben Truppe unterschiedliche Stempel kennen. Über die Gründe, warum Ziegel gestempelt wurden, gibt es einige schlüssige Theorien (z.B. Zählmarken, (Staats-)eigentumanzeige, Abrechnungsmarkierung etc.), ein wissenschaftlicher Beweis steht gleichwohl noch aus.
Ziegelstempel sind hervorragende Quellen der römischen Stationierungsgeschichte, mit denen sich Dislozierungszeiträume häufig exakt bestimmen lassen. Diese aufschlussreichen Erkenntnisse sind häufig von gewichtiger Bedeutung der Provinzialgeschichte, u.a. können sie als ein Indikator für den Romanisierungsprozess der jeweiligen Region dienen. Die Ziegel der römischen Einheiten waren Staatseigentum und wohl entsprechend nur für staatliche Baumaßnahmen vorgesehen (Militäranlagen, Verwaltungsgebäude, Straßenstationen, öffentliche Bäder, Tempel, Wasserleitungen, Stadtmauern etc.). Die Ziegelstempel der in Mainz stationierten Legionen finden sich nicht nur in Mainz, sondern über die gesamte Provinz verstreut, insbesondere aber natürlich im unmittelbaren Limesbereich, z. b bei den Kastellen. Heeresziegeleien Obergermaniens, in denen die Mainzer Legionen Ziegel produzierten und stempelten, sind uns in Rheinzabern, Frankfurt-Nied, Groß-Krotzenburg und Worms (Spätantike) bekannt.
Die Mainzer Legionen 4.1. legio I adiutrix
Die legio I adiutrix wurde im Jahr 68 n. Chr. wohl von Galba vor allem aus ravennatischen Flottensoldaten rekrutiert. Der Beiname (die Unterstützerin) bezieht sich auf die unbedingt notwendige Gründung in den Bürgerkriegswirren des Vierkaiserjahres.
Die aus Spanien nach Mainz verlegte Legion war von 69/70 bis 85/86 in Mogontiacum stationiert. Ab 97 findet man sie in Brigetio am pannonischen Limes, wo sie bis in die Spätantike hinein stationiert blieb. Die Legion hat sicher am Ausbau des steinernen Doppellegionslagers und den sonstigen Ausbaumaßnahmen der flavischen Zeit mitgewirkt. Die Ziegel stammen zuerst aus Rheinzabern und anschließend aus Frankfurt-Nied.

4.2. legio IIII macedonia
Die legio IIII macedonia wird ihren Ursprung im Bürgerkrieg gegen Pompeius haben. Der Name „die makedonische“ bezieht sich vermutlich auf die in Makedonien vollzogene Aufstellung des Truppenverbandes durch Vereinigung alter caesarischer Einheiten im Jahr 44 v. Chr. In augusteischer Zeit ist sie in hispania citerior belegt. Um 39 n. Chr. wird sie nach Mogontiacum verlegt. Aufgrund ihrer unrühmlichen Rolle während des Bataveraufstandes im Jahr 70 wird die Legion im Anschluss auf Vespasians Anordnung aufgelöst. Die Legion brannte ihre Ziegel in Rheinzabern.

4.3. legio XIIII gemina martia victrix
Die legio XIIII gemina martia victrix wurde vermutlich unter Augustus ausgehoben. Der Beiname gemina (die doppelte) bezieht sich auf die Aufstellung des Truppenverbandes durch Verschmelzung zweier älterer Einheiten. Den zusätzlichen Beinamen martia victrix (die dem Kriegsgott Mars gehörige/die siegreiche) erhielt die Legion als Auszeichnung für ihren Anteil an der Niederschlagung des Boudicca-Aufstandes 60/61 n. Chr. in Britannien.
Die Legion war zweimal in Mainz stationiert. Im Jahr 13/12 v. Chr. kommt sie unter dem Befehl von Drusus nach Mainz, wo sie bis 43 n. Chr. bleibt. Ihr zweiter Stationierungszeitraum liegt zwischen 69/70 und 96/97 n. Chr. Danach wurde sie über Vindobona/Wien an ihren endgültigen Standort Carnuntum/Pannonia verlegt (117/118). Alle gestempelten Ziegel der Legion stammen aus der zweiten Stationierungsphase. Die Legion war an den großangelegten Ausbaumaßnahmen der Flavier beteiligt. Die Ziegel der Legion wurden in Rheinzabern und dann in Frankfurt-Nied hergestellt.

4.4. legio XXII primigenia pia fidelis
Die legio XXII primigenia pia fidelis wurde 39 n. Chr. von Kaiser Caligula aufgestellt. Sie wurde unmittelbar nach Aufstellung nach Mainz verlegt. Ihr Beiname primigenia (die erstgeborene) bezieht sich auf die Göttin Fortuna, erstgeborene Tochter Iuppiters, die Caligula besonders verehrte. Im Zuge der Reorganisation der beiden Rheinarmeen als Folge des Bürgerkriegs und des Bataveraufstandes wurde die legio XXII primigenia 71 n. Chr. nach Xanten zum niederrheinischen Heer verlegt. Die legio XXII primigenia ist maßgeblich an der Niederschlagung des Prätendenten Saturninus, Oberbefehlshaber des obergermanischen Heeres, im Jahr 89 n. Chr. beteiligt und erhält als Auszeichnung den zweiten ehrenden Beinamen pia fidelis (die tugendhafte pflichtgetreue). In der Folge wird die Legion 96/97 zurück nach Mogontiacum verlegt und bleibt hier bis zu ihrer Vernichtung/Auflösung in der Spätantike. Die legio XXII primigenia pia fidelis gilt als die Mainzer Hauslegion schlechthin.
Auf gestempelten Ziegeln der Legion lässt das Fehlen des Beinamens pia fidelis nicht den Rückschluss zu, dass der Ziegelstempel aus der ersten Mainzer Stationierungszeit stammt (39-71 n. Chr.), da es keine grundsätzlich vorgeschriebene konsequente Nennung aller Beinamen gab. Ziegel der legio XXII primigenia pia fidelis wurden in Rheinzabern, Frankfurt-Nied, Groß-Krotzenburg und in Worms angefertigt.
Zustand: Fragmentarisch erhalten. Die Stempel teilweise lesbar.
Literatur: 1. RGZM (Hrsg.), Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 11, Mainz 1973
2. Jacobi, Hans Mogontiacum – das römische Mainz 1996
3. Brandl, Ulrich, Untersuchungen zu den ziegelstempeln römischer Legionen, 1999
4. Saalburg Jahrbuch 22, 1965
5. Saalburg Jahrbuch 24, 1967
6. Saalburg Jahrbuch 49, 1998
7. Brandl, U. und Federhofer Emmi, Ton und Technik - Römische Ziegel, 2010
Provenienz: 2012 aus dem Privatbesitz T. Bak erworben, an welchen in dritter Familiengeneration die Sammlung von Professor Josef Lambinet übergegangen ist. Nach Angaben und Dokumenten von Prof. Lambinet wurden die Objekte um 1920 in Mainz gefunden, unmittelbar an der römischen Wasserleitung Mainz-Zahlbach.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.