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Luristanischer Randleistendolch

Price: on request
Sold
Object number
AR1697-06
Objekt: Luristanischer Randleistendolch
Material: Bronze.
Maße: 303mm x 27mm.
Datierung: 1100 v. Chr. bis 900 v. Chr.
Eisenzeit I.
Zustand: Exzellente Erhaltung. Kleine Scharten entlang der Klinge.
Beschreibung: Luristanischer Randleistendolch aus Bronze.
Lange, schlanke Klinge, vorne spitz zulaufend. Flache Mittelverstärkung. Direkt angesetzter, flacher Bronzegriff mit umlaufendem, hochgearbeitetem Rand. Darin zwei Nietlöcher, die einst zur Befestigung der Griffeinlage mittels Nieten dienten. Eine flache Querleiste grenzt den Griff von der Klinge ab. Hinten verbreitert sich der Griff zu einem halbovalen Endstück. Zwei seitliche Ausbuchtungen am Griff zur Verzierung und für einen festen Halt in der Hand.
Insgesamt ein Paradebeispiel für einen luristanischen Dolch in exzellenter Erhaltung.
Anmerkungen: Zu den luristanischen Dolchen:
Dolche waren die Standardwaffen der luristanischen Krieger. Die verschiedenen Dolchtypen wurden von Archäologen nach deren Grifftyp benannt. Für die Randleistendolche ist entsprechend der zu einer Leiste hochgearbeitete Rand namensgebend.
Zunächst wurden in Luristan Klingen als Dolche verwendet, die an den Griff genietet wurden. Im 14. Jh. v. Chr. kamen die Randleistendolche auf, die samt Griff aus einem Stück Bronze gefertigt wurden. Der den Griff umgebende Rand fasste eine Einlage, die aus Bein, Holz oder Metall bestand. Die Randleistendolche waren ansonsten schlicht gestaltet und wiesen in der Regel keine aufwendigen Verzierungen auf, wie sie von Axtköpfen jener Zeit bekannt sind. Im 10. Jh. v. Chr. wurden die reinen Bronzedolche von Waffen aus Eisen verdrängt.

Zu Luristan:
Die Provinz Luristan an der persischen Westgrenze ist bekannt für Ihre meisterhaften Bronzearbeiten. Vereinzelte Artefakte aus dieser Region erreichten europäische Museen Mitte des 19. Jahrhunderts. Doch erst nach umfangreichen Funden, die über den Kunstmarkt die großen Museen in den 1920er Jahre erreichten, konnte die Herkunft dieser Bronzen einwandfrei rekonstruiert werden. Seit dem erfreuen sich die kunstvollen und exotisch anmutenden Objekte großer Beliebtheit in öffentlichen und privaten Sammlungen. Bronzewaffen bilden den wichtigsten Teil dieser Sammlungen. Dies hängt mit der damaligen Begräbnistradition zusammen. Selbst einfache luristanische Gräber wurden mit Bronzewaffen ausgestattet. Wohingegen Werkzeuge und ähnliches reine Haushalts- und keine Votivgegenstände waren. Nicht alle der mitbestatteten Waffen waren wirklich für den Kampfeinsatz zu gebrauchen. Viele waren symbolische Beigaben.
Referenzen: Vgl. P. R. S. Moorey, Ancient Bronzes from Luristan (BM, 1974), Tafel II, A (BM 123060).
Vgl. G. Zahlhaas, "Luristan, Antike Bronzen aus dem Iran", Seite 32, Kat. 44.
Literatur: St John Simpson and Susan La Niece, New light on old swords from Iran. The British Museum Technical Research Bulletin, Volume 4 (2010). Moorey, Ancient Bronzes from Luristan (BM, 1974), Seite 23f.
Bonnet, Die Waffen der Völker des Alten Orients, Seite 42ff.
Provenienz: 2012 erworben von R. Deutsch. Ausfuhr mit Genehmigung der israelischen Kulturbehörde (IAA) 2012.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.