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Perle der Manabí-Kultur aus der Prä-Inka-Zeit Ecuadors

Price: on request
Sold
Object number
1042MP-B
Objekt: Perle mit zoomorphen Verzierungen
Material: Brauner Ton mit Gravur, letztere gefüllt mit einer weißen Mischung aus Kalk und Ton.
Datierung: 500 n. Chr. bis 1500 n. Chr.
Manabí-Kultur Ecuadors,
Präinkazeit und Präkolonialzeit.
Maße: Durchmesser 12mm, Höhe 10mm.
Beschreibung: Eiförmige Perle mit zentrierter Längsbohrung. Auch die Verwendung dieser Objekte als Spinnwirtel oder Gewicht wird von Archäologen für möglich gehalten. Durch Gravurtechnik wurde eine umlaufende Fläche für Dekorationen stilistisch abgesetzt. Der Hintergrund ist durch eine weiße Masse modelliert, bei der es sich um eine Art Ton handelt. Darauf heben sich in dunklem Ton die Motive ab, getrennt durch vertikale Linien.
Dargestellt ist ein stehender Jäger mit Tasche.
Eindrucksvolle Bearbeitung und ein äußerst seltenes Zeugnis für die Kunst und Kultur der steinzeitlichen Völker der südamerikanischen Pazifikregion vor der Einflussnahme der Inkas. Diese Perlen sind spezifisch für die Kulturen aus den Provinzen Manabí und Guayas.
Historisches: Die Verzierungen dieser Perlen wurden durch Ritztechnik eingearbeitet, während der Ton noch feucht war. Anschließend wurden die Objekte in einem holzbefeurten Ofen gebrannt, änhlich den noch heute von einheimischen verwendeten Öfen für Tonwaren. Durch die nicht geregelte Temperatur des Ofens variiert die Farbe der fertig gebrannten Perlen untereinander von braun bis schwarz in zahllosen feinen Variationen. Nach dem die Perlen aus dem Ofen geholt und abgekühlt waren wurde die zweite Farbe aufgebracht. Diese weiße Masse war vermutlich eine Mischung aus Kalk und Ton.
Die Perlen sind wahre Miniaturen und wurden mit einfachsten Werkzeugen gefertigt. Die vielfältigen Szenen geben uns einen einzigartigen Einblick in die Kunstfertigkeit, die Kultur und Religion dieser untergegangenen Pazifikkultur Südamerikas.
Das Gebiet des heutigen Ecuadors war lange Zeit von politisch unabhängigen indigenen Völkern dominiert, die jedoch kulturelle Gemeinsamkeiten aufweisen. Die größten Reiche bildeten dabei die Chimu im Süden und die Chibcha im Norden. Die Manabí-Kultur hatte ihr Siedlungsgebiet an der mittleren Pazifikküste Ecuadors. Seit mindestens 10.000 Jahren ist dieses Gebiet von Menschen besiedelt. Erst Ende des 15. Jh. n. Chr. wurde das Gebiet von der Inka erobert, wenige Jahrzehnte später, zu Beginn des 16. Jahrhunderts, durch die Spanier. Nur wenige kulturelle Hinterlassenschaften überlebten die Wirren der Zeit.
Zustand: Absolut vorzüglicher Zustand. Nur leichte, altersbedingte Fehlstellen, ansonsten perfekt erhalten. Schöne Patina.
Provenienz: Aus Ausgrabungen der 1960er Jahre an küstennahen Siedlungsgebieten der Manabí-Kultur in Ecuador. Bei diesen Ausgrabungen wurden große Mengen an Perlen gefunden, von denen die meisten ein schlichtes geometrisches Dekor aufwiesen, einige wenige jedoch, wie die in der von uns erworbene Gruppe, wiesen Fantasiewesen und stilisierte Tiere und Menschen als Dekor auf.
Für zwei Generationen in einer US-amerikanische Privatsammlung, daraus erworben durch B. Bower, 2009 von uns in einer größeren Gruppe erworben.
Referenzen: Vgl. Shaffer: Indian Designs From Ancient Ecuador. Seite 1/2, Nr. 2 und 4.
Literatur: Frederick W. Shaffer: Indian Designs From Ancient Ecuador (1979)
Johannes Wilbert: The Thread of Life - Symbolism of Miniature Art from Ecuador. Studies in Pre-Columbian Art and Archaeology, No. 20 (1974).
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.