Platte mit römischem Legionsstempel LEG V BIAE
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Object number
AR1150W145
| Objekt: | Fragment einer Keramikplatte mit Stempel LEG V BIAE |
| Material: | Keramik |
| Datierung: | 1. Jh. v. Chr. - 1. Jh. n. Chr. Damit historisch außerordentlich interessant. |
| Maße und Beschreibung: | Maße: ca. 190mm x 180mm, Höhe 30mm. Der Stempel ist sehr gut erhalten und ist in Form einer tabula ansata gestaltet. Der spezielle Stempeltyp BIAE wird in der uns vorliegenden Literatur nicht behandelt. Die Leg V Alaudae wurde Ende der 50er Jahre v. Chr. von Caesar aufgestellt. Die Bezeichnung (alauda = Haubenlerche (lat.)) spielt dabei wohl auf eine ungewöhnliche Form der crista (Helmkamm) an und wurde selten verwendet. Die LEG V kämpfte bei der Schlacht von Thapsus gegen Juba und bezwang seine Kampfelefanten. Seitdem wurde der Elefant zum Legionssymbol. Dieser ziert auch den bekannten und am meisten verbreiteten Denar Caesars. Nach Caesars Tod kämpfte sie für M. Antonius, wurde nach dessen Niederlage bei Actium jedoch durch Octavian dem regulären Heer einverleibt. Unter Augustus war die Legion kurz auf der iberischen Halbinsel stationiert und wurde dann in den letzten Jahrzehnten des ausgehenden Jahrtausends an die Rheingrenze verlegt. Ab 11/12 n. Chr. wurde Vetera bei Xanten der Hauptort des neu eingerichteten Heeresbezirks. Im Vierkaiserjahr (69) führte die LEG V die Rebellion gegen Galba an und stellte sich dann später gegen Vespasian. Gleichzeitig wurden Teile der Truppen in den Bataveraufstand verwickelt. Mit Sicherheit erlitt die LEG V in dieser Zeit massive Verluste, aus dem Jahr 69 stammen auch die letzten überlieferten Belege. Möglicherweise wurde sie in diesem Jahr vollständig ausgelöscht. Einige Historiker vermuten jedoch ein Fortbestehen und eine Aufreibung 86/87 zu Beginn der Dakerkriege unter Domitian. |
| Zustand: | Vorzügliche Erhaltung |
| Einführende Literatur: | Brandl, Ulrich, Untersuchungen zu den Ziegelstempeln römischer Legionen in den nordwestlichen Provinzen des Imperium Romanum: Katalog der Sammlung Julius B. Fritzemeier, Rahden/Westf. 1999. |
| Provenienz: | Alte deutsche Sammlung, 2010 erworben. 2009 bis 2010 war die betreffende Sammlung im Lager des LVR - RömerMuseums Xanten und wurde dort teilweise im Rahmen eines möglichen Ankaufs gesichtet. Zuvor Sammlung Hans Weber, erworben 1977 bis 2004 aus offiziellem Handel oder aus älteren Sammlungen, in Einklang mit deutschem und europäischem Recht. |
| Echtheit: | Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert. |