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Roman oil lamp with kissing lovers in mirror - parallel in a museum

Price: on request
Sold
Object number
AR3400A90
Objekt:        Römische Öllampe

Material: Roter Ton mit dunklen Schmauchspuren

Datierung: Mitte bis Ende 1. Jh. n. Chr.
Römische Kaiserzeit

Dadurch, dass Hr. Voigtmann die Lampe in Betrieb genommen hat, lässt sich leider nicht gesichert klären, ob es sich um ein antikes Original oder ein modernes Replikation handelt, da das Öl auch von der Keramik aufgesogen wurde. Für eine Einordnung als Original sprechen die filigrane Machart, bekannte Parallelen mit diesem Stempel sowie die Tatsache, dass Hr. Voigtmann unseres Wissens nur Originale sammelte, welche er teils aufwändigst restaurierte.

Beschreibung:    Öllampe mit rundem Körper mit leicht konkavem Diskus. Mit flachem gelochtem Henkel und runder Schnauze, welche zu jeder Seite von einer Halbvolute geziert wird.
Die Szene im Spiegel zeigt die Oberkörper eines sich küssenden Paares. Die Frau legt den Arm auf die Schulter des Mannes.
Zu dem Stempel schreibt A. Leibundgut (Referenz s. Unten): "Seltener Stempel, der bis jetzt nur in Mandeure, in Trier, Köln und Augst gefunden wurde. Möglicherweise eine der seltenen gallischen Bildschöpfungen".

Maße: Länge 92 mm, Breite 57 mm, Höhe 31 mm.

Zustand: Perfekt erhalten mit Resten des originalen Überzugs. Von Herrn Voigtmann in Betrieb genommen, dadurch Dochtrest und Rußspuren an der Schnauze.

Referenz: A. Leibundgut, die römischen Lampen in der Schweiz (Bern 1977) S. 161 und Taf. 36, Nr. (162) = Kat.Nr. 612.

Provenienz: Im Jahr 2021 durch uns erworben aus dem deutschen Familienbesitz Voigtmann. Der Gründer der Sammlung, Herr Heinz Voigtmann, führte in den Jahren 1966 bis 1981 selbst Ausgrabungen durch, in Zusammenarbeit mit lokalen Archäologen.

Bei der Sammlung Voigtmann handelt es sich um eine mit Leidenschaft und Fachwissen geführte Privatsammlung. Sie umfasste Objekte der römischen Kaiserzeit, sowie vereinzelt Objekte des Mittelalters, vor allem Gebrauchskeramiken, aber auch Gläser, Bronzen und Beinarbeiten. Alle stammen aus der römischen Stadt Novaesium und seiner unmittelbaren Umgebung.
Herr Voigtmann führte selbst Grabungen durch und barg die Objekte, für welche die lokalen Archäologen keine Forschungskapazitäten hatten, und welche ohne ihn für immer verloren gewesen wären. Seine Funde teilte er mit der Fachwelt. So stand er im ständigen Austausch mit den Archäologen Dr. Gustav Müller, Dr. Ernst Künzl und Dr. Dorothea Haupt vom Rheinischen Landesmuseum Bonn, sowie mit Prof. Dr. Hilmar von Platen von der Universität Mainz. Das Rheinisches Landesmuseum Bonn erwähnt die Sammlung Voigtmann zum Beispiel bei seinen Neuzugängen des Jahres 1971.
Mit seinen akademischen Kontakten und seinem restauratorischen Geschick widmete sich Herr Voigtmann der liebevollen Restaurierung und Rekonstruktion der Gefäße und selbst der Scherben in seiner Sammlung. Der so erbrachte Dienst für den Erhalt des kulturellen Erbes der Stadt Neuss ist einzigartig und wäre mit diesem Aufwand weder in der Forschung noch im Kunsthandel machbar gewesen. Wir haben großen Respekt vor dieser Lebensleistung und haben die Sammlung intensiv aufgearbeitet und digitalisiert, um die umfangreichen, mit den Stücken überlieferten Herkünfte und akademischen Notizen der Nachwelt langfristig zu erhalten.

Novaesium war eine frühe römische Gründung in der Provinz Germania Inferior und ist somit eine der ältesten Städte Deutschlands. Um das eroberte Gallien zu halten, war der sicher bereits vor den Römern besiedelte Ort strategisch gut gelegen. Er lag am Endpunkt einer römischen Fernstraße und nahe der Wasserwege Rhein, Erft, Lippe, Ruhr und Wupper. Händler ließen sich nieder und dauerhaft stationierte Soldaten sicherten den Knotenpunkt und den nahen Limes. Kein Wunder, dass das heutige Neuss reich an archäolgischen Funden ist, Hinterlassenschaften der römischen Legionen, sowie Handelswaren und Haushaltswaren der römischen Zivilbevölkerung.
Die Sammlung Voigtmann zeichnet durch die ausschließlich lokalen Funde und die Spezialisierung auf die ersten nachchristlichen Jahrhunderte einen perfekten Querschnitt des römischen Novaesiums.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.