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Rotfigurige Oinochoe - Frauenkopf

Price: on request
Sold
Object number
AR1964
Objekt: Oinochoe
Material: Rotfigurige Keramik. Hellroter Ton mit schwarzem Überzug. Dieser weitgehend glänzend und unberieben erhalten.
Maße: Höhe 112 mm, Durchmesser 70 mm, Öffnungsdurchmesser ca. 25 mm.
Datierung: Campanien (Süditalien), 2. Hälfte 4. Jh. v. Chr.
Zustand: Museal erhalten, keine Schäden, nicht restauriert. Glänzender Überzug, am Standring minimal bestoßen. Mit Spuren weißer Bemalung.
Beschreibung: Kleine bauchige Oinochoe mit abgesetztem Standring. Kleeblattförmig eingefaltete Mündung, gebogener Bandhenkel vom Mündungsrand zur Schulter.
Auf dem Körper, dem Henkel gegenübergesetzt, ein großer, nach links gerichteter rotfiguriger Frauenkopf, das Haar durch einen Kekryphalos zusammengehalten. Rechts vom Kopf eine Doppelvolute.
Historisches: Ca. 300 Jahre lang importierten die griechischen Kolonien auf italischem Boden Keramiken zuerst aus Korinth und später aus Athen. Im 5. Jh. begannen sich jedoch lokale Manufakturen herauszubilden und zwischen ca. 440 v. Chr. und 300 v. Chr. erlebten die unteritalischen Produktionszentren ihre Blütezeit. Die meisten Exemplare brachte die apulische Vasenmalerei hervor: von den ca. 20.000 erhaltenen unteritalischen Stücken zählt ca. die Hälfte zu dieser Gruppe. Das Produktionszentrum befand sich in Tarent. Die apulische Vasenmalerei lässt sich grob in zwei Stilgruppen unterteilen, nämlich in "plain" und "ornate". Der Plain-Stil zeichnet sich durch einfaches Dekor und Bildkompositionen mit wenigen Figuren sowie einen weitgehenden Verzicht auf Zusatzfarben aus, er fand vor allem auf Glocken- und Kolonnenkrateren sowie bei kleineren Gefäßen Verwendung. Im Ornate-Stil wurden dagegen meist größere Gefäße verziert. Die Darstellungen konnten zweiregistrig sein und mehrere Dutzend Personen umfassen, hinzu kamen ab der Mitte des 4. Jh. üppige Ornamente. Zusatzfarben (weiß, rot, gelb) wurden im großen Rahmen eingesetzt. Beliebte Motive in der apulischen Vasenmalerei waren mythologische Szenen, Theaterdarstellungen und Darstellungen aus dem Grabkult.

Neben der apulischen Vasenmalerei bildet die kampanische die zweitstärkste Gruppe. Zum motivischen Repertoire gehörten in dieser Gruppe vor allem Frauen- und Jünglingsgestalten, Kriegerdarstellungen und Tierbilder. Die Rückseiten der Gefäße zierten häufig Darstellungen von Manteljünglingen. Ein Stilmerkmal war die glockenförmige Ausführung der Blumendarstellungen. Weitere unteritalische Produktionszentren waren Paestum, Lukanien und Sizilien.
Referenz: Corpus Vasorum Antiquorum. Italia Fascicolo 34. Verona, Museo del Teatro Romano 1 (Rom 1961) IV (D), Taf. 10.2-4
Provenienz: 2013 erworben von U. Mahr. An diesen aus dem elterlichen Nachlass. Erworben in den 1970er Jahren bei J. Haering, Galerie am Museum, Freiburg i. Br.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.