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Scarab with sphinx

Price: on request
Sold
Object number
AR2700-123
Objekt: Skarabäus mit Sphinx

Material: Heller, fast weißer Steatit.

Datierung: 18. bis 20. Dynastie,
Neues Reich des Alten Ägyptens,
Ca. 1550 v. Chr. bis 1070 v. Chr.

Beschreibung:    Sehr schönes Skarabäusamulett mit schematisch ausgearbeiteten Käfermerkmalen auf der Oberseite. Eine durchgehende Längsbohrung ermöglichte das Auffädeln des Amuletts.
Das Stempelsiegel zeigt eine laufende Sphinx mit menschlichem Kopf. Wie mehr zu erahnen ist, als zu erkennen, trägt sie einen falschen Bart und das Nemes-Kopftuch, ein Attribut der ägyptischen Pharaonen. Vor der Sphinx Hieroglyphe "cnh" und hinter ihr "hk3". Das Zulaufen der Sphinx auf die Lebensschleife, das Anch, kann als Ausdruck des positiven Einflusses der Kreatur und des Amuletts auf den Träger gedeutet werden.

Hintergrund: Die Sphinx ist ein tief in der altägyptischen Kultur verwurzeltes Fabelwesen. Der Körper ist der eines Löwen, der Kopf gehört einem Menschen, Falken oder Widder. Vor der Adaption des Mythos durch die Griechen wurden die Fabeltiere meist ohne Flügel dargestellt (für eine der Darstellungen mit Flügel siehe z.B. den Skarabäus aus der Zeit der Hatschepsut in Petrie, Historical Scarabs, Tafel 29, 889). In der Kunst werden die Sphinxe sowohl ruhend, als auch in Bewegung dargestellt. Der mythologische Ursprung der Wesen ist nicht bekannt.
Aus den frühesten nachvollziehbaren Zusammenhängen geht hervor, dass die Sphinx den könglichen Status und die Macht des ägyptischen Pharao symbolisiert. Auf Skarabäen kamen Sphinxe durch die Hyksos in Mode. Zur Zeit des Neuen Reichs gab es dann eine regelrechte Massenproduktion dieses beliebten Leitmotivs in verschiedenen Abwandlungen. Ein wierkehrendes Schema ist die Bekämpfung eines Unheils, was symbolisch dargestellt wird, indem die Sphinx z.B. auf eine Kobra zuläuft. Oder die umgekehrte Ausprägung, bei der die heilbringende Wirkung symbolisch dargestellt wird, indem die Sphinx z.B. auf eine Lebensschleife zuläuft. In beiden Fällen dürfte der Besitzer oder Träger sich vom so verzierten Skarabäusamulett eine magische Schutzfunktion versprochen haben.

Maße: Länge 15mm, Breite 10mm, Höhe 6mm.

Zustand: Kleine Schadstelle auf der Oberseite, vorne, die Kieferwerkzeuge fehlen. Ansonsten sehr gute Erhaltung inklusive der Stempelfläche auf der Unterseite.

Provenienz: 2015 von M. Betz erworben. Zuvor in der französischen Privatsammlung eines Ägyptologen, welche in den 1970er Jahren aufgebaut wurde. Die auf Skarabäen spezialisierte Irène Gautier-Vodoz (Autorin von Les scarabées gravés du Musée d'art et d'histoire de Genève (Genf, 1978)) hat ein Verzeichnis der Skarabäen in dieser Sammlung erstellt. Ihre Expertise zu diesem Exemplar liegt vor. Eine französische Exportgenehmigung wurde im Jahr 2014 erteilt.

Referenzen: Der hier angebotene Skarabäus ist abgebildet und beschrieben in Irène Gautier-Vodoz, Catalogue raisonné d'une collection privée de scarabées égyptiens (Genf, 2000), Nr. 123.
Vgl. Percy E. Newberry, Egyptian Scarabs, Tafel XXV, Nr. 7 und 10.

Literatur: Richard H. Wilkinson, Egyptian Scarabs, Shire Egyptology (2008).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.