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Etruscan red figure Kylix

Price: on request
Sold
Object number
AR2430
Objekt: Schale mit hohem Standfuß (Kylix)

Material: Hellroter Ton mit schwarzem Überzug.
Rotfigurige Malerei

Datierung: Ca. 4. Jh. v. Chr., möglicherweise leicht früher oder später.
Etruskischer Kulturkreis

Beschreibung:    Flache Schale mit hohem Fuß, Kylix. Form vom Typ B: Die Form fließt kontinuierlich vom Standfuß bis zur Lippe, einzelne Bereiche sind nicht durch scharfe Kanten abgesetzt. Zwei kantig gebogene Henkel, diese erstrecken sich in ihrer Höhe nicht über den Schalenrand.
Hellroter Ton mit glänzender schwarzer Glasur. Die Außenseite ist figurlos belassen, auf die Anbringung eines Frieses wurde verzichtet. Ein großes Tondo ziert den Spiegel. Dieses zeigt eine figürliche Darstellung zweier Männer, welche von einem Band mit Quadraten mit geometrischem Strich- und Punktdekor gerahmt wird.
Zentral dargestellt ist ein bärtiger Mann, frontal im Kontrapost stehend. Der rechte Fuß zeigt zum Betrachter, der linke ist seitlich nach außen gedreht. Der linke Arm ist erhoben, der rechte Arm ist vor dem Oberkörper angewinkelt und weist zu einem am Bildfeldrand platzierten Pfeiler. Der Kopf ist nach rechts gewendet der Blick senkt sich leicht zu dem ihm gegenüber stehenden Jüngling. Dieser ist ihm komplett zugewandt und blickt zu ihm auf. Der Jüngling trägt einen Behälter für wohlriechende Öle in der Linken und eine Strigilis in der Rechten. Beide Männer sind unbekleidet, die Muskulatur ist deutlich herausgearbeitet und weist sie als Athleten aus.

Die Körperpflege mit wohlriechenden Ölen war ein wichtiges Ritual für die Athleten des Altertums und wurde daher oft bildlich dargestellt. Dabei wurde nach einem Kampf der Schmutz mit einer Strigilis abgeschabt und der Körper daraufhin erneut mit Öl eingerieben. Bemerkenswert ist die Kombination dieser typisch griechischen Szene mit etruskischen Elementen, die speziell bei der Ausführung des bärtigen Athleten ins Auge springen.

Maße: Durchmesser 298 mm, Höhe 98 mm.

Zustand: Aus mehreren Fragmenten professionell restauriert. 7mm große Bestoßung an der Lippe, ansonsten vollständig. Die Oberfläche ist nur ganz leicht berieben, das Motiv ist dadurch extrem gut erhalten, es gibt keine Übermalungen. Insgesamt handelt es sich um einen beeindruckenden Zustand.

Referenzen: Corpus Vasorum Antiquorum, Göttingen: Archäologisches Institut der Universität 2, Taf. 47.1-2 sowie Taf. 48.1-2, 48.5
Corpus Vasorum Antiquorum, Roma, Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia 3 IV.B.Q.3, Taf. 2.1-2.6

Provenienz: 2018 aus der deutschen Privatsammlung C. Wolf erworben. In diese 2006 durch Erbschaft vom Vater T. Wolf. Dieser erhielt die Kylix als Geschenk von seinem Onkel, Herrn K. Noris, welcher sie wiederum 1979 bei der Kunsthandlung René Gott S. A. in Genf erworben hatte. Eine Rechnung liegt vor. Das Objekt befand sich seit dem Jahr des Erwerbs dauerhaft in Deutschland.

Historisches: Die rotfigurige Vasenmalerei gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Stilen der figürlichen Vasenmalerei im antiken Griechenland. Entwickelt in Athen um 530 v. Chr., löste sie in nur wenigen Jahrzehnten vollständig die bis dahin populäre schwarzfigurige Vasenmalerei ab. Neben Athen waren auch Unteritalien und Etrurien bedeutende Produktionsgebiete. Bei der rotfigurigen Technik wurde das fertig geformte und getrocknete Keramikgefäß vor dem Brennen mit Glanzton bestrichen, wobei die darzustellenden Figuren ausgespart wurden. Durch das Brennen nahm der Überzug eine schwarze Farbe an, während die Darstellung in der ursprünglichen, roten Tonfarbe erhalten blieb. Vorzeichnungen wurden entweder in die Keramik geritzt oder mit Kohle aufgebracht.
Die Kylix erfreute sich vom Ende des 6. Jh. an bis zum 4. Jh. der größten Beliebtheit. Sie geht vermutlich auf schwerfälligere protogeometrische Gefäßformen mit einer tieferen Schale und einem höheren, konischen Fuß zurück. Die Bezeichnung "kylix" für diese Schalenform ist antik, wie die Inschrift "Ich bin die für den lieblichen Philtos dekorierte Kylix" auf dem Stück Inv. Nr. B450 im British Museum belegt.

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