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Late Bronze age socketed axe head

Price: on request
Sold
Object number
AR2186
Objekt: Tüllenbeil aus der späten Bronzezeit
Material: Bronze.
Maße: 93mm lang, 45mm breit an der Schneide, 29mm x 21mm Länge und Breite der Tülle.
Datierung: Ca. 1200 v. Chr. bis 900 v. Chr.,
Späte Bronzezeit in Mitteleuropa.
Beschreibung: Tüllenbeil aus der späten Bronzezeit Europas.
Der Körper hat einen ovalen Querschnitt, der sich zur Schneide hin gleichmäßig zuspitzt und seitlich verbreitert. Am Nacken laufen drei Wulste um. Die Blattform ist durch zwei geschwungene und einen zentralen Ziergrat auf jeder Seite akzentuiert. Die Schneide ist mit großem Radius gerundet.
Eine ovale Öffnung am Nacken gibt den Blick in den hohlen Beilkörper frei und ermöglichte die einfache Schäftung des Beilkopfes - eine große Vereinfachung gegenüber den Flachbeilen zu Beginn der Bronzezeit. Eine Ringöse an der Seite direkt am Nacken konnte zur Befestigung des Beils z.B. an einer Kordel der Kleidung genutzt werden.
Die kompakte Form mit stabilen Wänden machte dieses Beil zu einem robusten Arbeitsgerät.
Geschichtliches: Diese Art von Beilen war in der betreffenden Epoche relativ selten und wurde als Arbeitsgerät eingesetzt, nicht als Waffe (vgl. Broholm, Danske Oldsager). Es gab eine große Vielfalt an Formen und Verzierungen, jedoch ist die räumliche Zuordnung schwer oder nicht möglich. Die Beile waren in Mitteleuropa und Nordeuropa verbreitet. Die chronologische Einordnung ist hingegen ein Paradebeispiel für die typologische Methode in der Archäologie. Der schwedische Prähistoriker Gustaf Oscar Augustin Montelius (1843-1921) veröffentlichte um 1900 seine Beschreibung der Entwicklung von Bronzebeilen in fünf unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Sie beschreiben für die europäische Bronzezeit den Weg vom Flachbeil über das Randleistenbeil, das Absatzbeil, bis zum Tüllenbeil. Als Triebmotor der Entwicklung identifizierte Montelius die stabilere Schäftung der jeweiligen Nachfolgetypen. Die typologische Methode findet auch in heutiger Forschung Anwendung, wird aber nur nach differenzierter Betrachtung und Erwägung anderer Aspekte angewandt.
Zustand: Sehr gute Erhaltung, dunkel patinierte Oberfläche. Eine Abplatzung an der Schneide zeugt von der antiken Nutzung des Beilkopfes.
Referenzen: Vgl. Jeg ser pa oldsager, Politikens Forlag (1965), Seite 157, Nr. 387.
Vgl. H. C. Broholm, Danske Oldsager, Yngre Bronzealder, Nr. 24.
Provenienz: 2014 bei einer Kunstauktion erworben. Zuvor in einer deutschen Privatsammlung. In diese in den 1980er Jahren aus dem Kunsthandel erworben.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.