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Decorated socketed axe head

Price: on request
Sold
Object number
AR2174
Objekt: Tüllenbeil mit Verzierungen
Material: Bronze.
Maße: 84mm lang, 43mm breit an der Schneide, 20mm Durchmesser des Schaftlochs.
Datierung: Ca. 1300 v. Chr. bis 700 v. Chr.,
Urnenfelderzeit.
Beschreibung: Tüllenbeil aus der späten Bronzezeit Europas.
Der Körper hat einen ovalen Querschnitt, der zur Schneide hin flach und verbreiternd zuläuft. An den Seiten verlaufend auf der hinteren Hälfte des Körpers mehrere, erhabene Ziergrate in Längsrichtung. Der Nacken ist durch einen wulstigen Kragen verstärkt. Eine ovale Öffnung am Nacken gibt den Blick in den hohlen Beilkörper frei und ermöglichte die einfache Schäftung des Beilkopfes - eine große Vereinfachung gegenüber den Flachbeilen zu Beginn der Bronzezeit. Eine Ringöse an der Seite direkt am Nacken konnte zur Befestigung des Beils z.B. an einer Kordel der Kleidung genutzt werden.
Geschichtliches: Diese Art von Beilen war in der betreffenden Epoche relativ selten und wurde als Arbeitsgerät eingesetzt, nicht als Waffe (vgl. Broholm, Danske Oldsager). Es gab eine große Vielfalt an Formen und Verzierungen, jedoch ist die räumliche Zuordnung schwer oder nicht möglich. Die Beile waren in Mitteleuropa und Nordeuropa verbreitet. Die chronologische Einordnung ist hingegen ein Paradebeispiel für die typologische Methode in der Archäologie. Der schwedische Prähistoriker Gustaf Oscar Augustin Montelius (1843-1921) veröffentlichte um 1900 seine Beschreibung der Entwicklung von Bronzebeilen in fünf unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Sie beschreiben für die europäische Bronzezeit den Weg vom Flachbeil über das Randleistenbeil, das Absatzbeil, bis zum Tüllenbeil. Als Triebmotor der Entwicklung identifizierte Montelius die stabilere Schäftung der jeweiligen Nachfolgetypen. Die typologische Methode findet auch in heutiger Forschung Anwendung, wird aber nur nach differenzierter Betrachtung und Erwägung anderer Aspekte angewandt.
Zustand: Perfekte Erhaltung, bis auf minimale Fehlstellen am Nacken. Gereinigte Oberfläche mit grüner Patina. Reste eines Aufklebers an der Schneide.
Referenzen: Ähnlich H. C. Broholm, Danske Oldsager, Yngre Bronzealder, Nr. 24.
Provenienz: 2014 im Kunsthandel erworben. Zuvor in der Privatsammlung Gehlen.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.