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Uschebti aus Holz, Neues Reich

Price: on request
Sold
Object number
AR1549
Objekt: Ägyptischer Uschebti - Totenfigur
Material: Hartholz mit Resten von Bemalung.
Maße: 189mm hoch, 48mm breit (an den Armen), 37mm tief (am Kopf). Eindrucksvolle Größe für einen Uschebti.
Datierung: 19. bis 20. Dynastie.
Neues Reich.
Etwa 1292 v. Chr. bis 1070 v. Chr.
Zustand: Sehr guter Zustand. Das Holz ist insgesamt stabil und trocken, hat jedoch einen Spalt entlang der rechten Seite der Figur. Die Spitzen der Füße fehlen, kleine Fehlstelle an einem Arm. Von der Bemalung sind einige Reste vorhanden. 2011 wurde die Figur von einem Restaurator gereinigt und weist seit dem eine sehr schöne originale Oberfläche auf.
Beschreibung: Altägyptischer Uschebti - Totenfigur aus dem Neuen Reich des Alten Ägypten.
Statuette in Mumienhaltung, sichtbare Arme und Hände, Arme vor der Brust verschränkt. Der Körper ist deutlich tailliert. Kopf mit detiallierten Gesichtszügen unter dreigeteilter Perücke mit kurzem Rücketeil, Ohren nicht sichtbar. Unterkörper und Füße stark stilisiert. Reste von Bemalung vereinzelt auszumachen, z.B. an Kopf und Rücken. Kleiner Rest von roter Bemalung unterhalb des Kinns.
Für den stilistisch sehr ähnlichen Typ in der angegebenen Referenz (Schlögl, Nr. 62) ist Theben als Fundort bekannt. Über eine Herkunft aus der Region kann für diese Figur spekuliert werden.
Historisches: Im alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Grabfiguren in Form von teils mit Fayence überzogenen Statuen aus Keramiken, Stein, Holz oder Metall zu versehen. Die Figuren wurden mit dem altägyptischen Wort für "Antworter" benannt. Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Ushabti, Ushebti, Shawabti, Shabti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Uschebtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise etwa 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte ließ die Uschebtis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei einigen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, blieben aber zum Glück bei seltenen Stücken bewahrt. Ein Großteil der gefundenen Uschebti weist leider starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Uschebti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren aber bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet um Kosten zu sparen.
Die Uschebti genannten Statuetten gesellen sich seit dem mittleren ägyptischen Reich zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends zu den Toten. Die ersten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich Ihre Funktion zum neuen Reich hin dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuches).
Durch den gewandelten Zweck der Uschebti kam auch in den Sinn dem Grba mehr Uschebti beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Uschebtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden sind oft reich bemalte oder verzierte Gefäße oder auch sogennante Uschebtikästen eingesetzt worden um die Stücke mitzugeben.
Uschebtis können auch heute noch einen Teil der Geschichte des alten Ägyptens beleuchten und eignen sich hervorragend zum Aufbau und zur Erweiterung eine privaten Ägyptensammlung. Die vielsagenden Figürchen stellen ein wahres Schmuckstück für die Vitrine dar.
Referenzen: Vgl. Schlögl, Ägyptische Totenfiguren aus öffentlichen und privaten Sammlungen der Schweiz, Seite 121, Nr. 62.
Vgl. Shabti Collections, SC/72.
Literatur: Gregoire Kolpaktchy (übersetzt und kommentiert):
Das Ägyptische Totenbuch. Scherz, Frankfurt a. Main 1970

Hans D. Schneider:
Shabtis: an introduction to the history of ancient Egyptian funerary statuettes with a catalogue of the collection of shabtis in the National Museum of Antiquities at Leiden. Leiden, 1977
Provenienz: Erworben zwischen 1950 und 1970 durch die britische Ägyptologin Dr. Pamela Drinkall (1935-2010). Diese war Kuratorin im Scunthorpe Museum und New Walk Museum (Leicester). Aus deren Sammlung 2010 an R. Kiaer. 2010 bis 2011 in einer deutschen Privatsammlung. 2011 professionelle Reinigung durch einen Restaurator. 2011 erworben.
Echtheit: Die Echtheit wird wie bei allen unseren Objekten ohne zeitliche Einschränkung garantiert.