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Uschebti der Herrin des Hauses

Price: on request
Sold
Object number
AR1820
Objekt: Uschebti für die Herrin des Hauses
Material: Mintgrüne Fayence mit schwarzer Bemalung.
Datierung: Dritte Zwischenzeit des Alten Ägyptens.
21. Dynastie,
ca. 1080 v. Chr. bis 945 v. Chr.
Beschreibung: Ägyptischer Uschebti für seine Besitzerin mit dem Titel Herrin des Hauses. Totenfigur in mumienartige Haltung, vor der Brust verschränkte Arme, die landwirtschaftliches Gerät halten. Kopf mit dreigeteilter Perücke und dem für die dritte Zwischenzeit typischen Haarband (sheshed). Die Vorderseite trägt eine hieroglyphischer Inschrift aus schwarzer Farbe. Die Lesung ist
Wsir Nbt Pr [Name] MaaXrw
in etwa
Osiris, Herrin des Hauses, [Name], gerechtfertigt
Der weibliche Name ist nicht zweifelsfrei entzifferbar. Die Rückseite ist flach und zeigt keinen Korb am Rücken, was für Figuren aus dieser Zeit eine Seltenheit ist.
Insgesamt eine sehr interessante Figur in dem heute bei Sammlern populärem Stil der Dritten Zwischenzeit.
Hintergrund: Im alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Totenfiguren in Form von teils mit Fayence überzogenen Statuen aus Keramiken, Stein, Holz oder Metall zu versehen. Die Figuren wurden mit dem altägyptischen Wort für "Antworter" benannt. Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Uschepti, Ushebti, Shawabti, Uschepti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Ushebtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise etwa 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte ließ die Uscheptis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei einigen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, blieben aber zum Glück bei seltenen Stücken bewahrt. Ein Großteil der gefundenen Ushebtis weist leider starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Uschepti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren aber bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet um Kosten zu sparen.
Die Uschepti genannten ägyptischen Totenfiguren gesellen sich seit dem mittleren ägyptischen Reich zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends zu den Toten. Die ersten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich Ihre Funktion zum neuen Reich hin dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuches).
Durch den gewandelten Zweck der Uscheptis kam auch in den Sinn dem Grba mehr Uscheptis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Uscheptis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden sind oft reich bemalte oder verzierte Gefäße oder auch sogennante Uscheptikästen eingesetzt worden um die Stücke mitzugeben.
Maße: Höhe ca. 80mm. Breite ca. 25mm.
Zustand: An den Beinen gebrochen und restauriert. Ansonsten hervorragende Erhaltung inklusive der schönen Fayenceoberfläche und der schwarzen Bemalung.
Provenienz: 2014 aus der irischen Privatsammlung D. Brennan erworben. Von diesem 2009 erworben beim britischen Händler TimeLine Originals. Zuvor in einer alten englischen Privatsammlung.
Referenzen: Vgl. G. Janes, Shabtis - A private view, S. 129, Nr. 65.
Vgl. L. Aubert, Les statuettes funéraires de la Deuxième Cachette à Deir el-Bahari, Seite 96, Nr. 44.
Literatur: Gregoire Kolpaktchy, Das Ägyptische Totenbuch. Übersetzt und kommentiert. Frankfurt a. Main. 1970.
Harry M. Stewart, Egyptian Shabtis. Shire Egyptology, 1995.
Echtheit: Die Echtheit wird wie bei allen unseren Objekten ohne zeitliche Einschränkung garantiert.