banner-onlineshop

Ushabti mit hieroglyphischer Inschrift

Price: on request
Sold
Object number
AR1620
Objekt: Ägyptischer Ushabti aus der Spätzeit, mit Hieroglyphischer Inschrift
Material: Mintgrüne Fayence.
Maße: Höhe ca. 85mm.
Datierung: 4 Jh. v. Chr. bis 1 Jh. v. Chr.
30. Dynastie der Spätzeit bis ptolemäische Zeit.
Zustand: Aus zwei Teilen restauriert. Bruchkante auf Kniehöhe noch leicht sichtbar. Leichter Abrieb, ansonsten gut erhalten. Farbe in Resten erhalten.
Beschreibung: Ägyptische Totenfigur. Mumienartige Haltung, vor der Brust verschränkte Arme, die landwirtschaftliches Gerät halten. Kopf mit dreigeteilter Perücke und angesetzter Bart. Die Vorderseite trägt eine hieroglyphischer Inschrift, die ungewöhnlicherweise aus eingetieften und schwarz bemalten Zeichen besteht. Die Rückseite ist flach. Für diesen Typus finden sich einige, wenige Vergleichsstücke in der Literatur, die meist in dei Spätzeit datiert werden, teilweise jedoch auch in die ptolemäische Zeit.
Insgesamt eine Figur mit interessanter Inschrift und durch den leichten Abrieb und die Restaurierung bereits relativ preiswert erhältlich, z.B. für Einsteiger oder für erfahrene Sammler, die gefallen an der außergewöhnlichen Inschrift finden.
Historisches: Im alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Grabfiguren in Form von teils mit Fayence überzogenen Statuen aus Keramiken, Stein, Holz oder Metall zu versehen. Die Figuren wurden mit dem altägyptischen Wort für "Antworter" benannt. Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Ushabti, Ushebti, Shawabti, Shabti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Ushabtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise etwa 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte ließ die Usheptis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei einigen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, blieben aber zum Glück bei seltenen Stücken bewahrt. Ein Großteil der gefundenen Ushabtis weist leider starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Shabti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren aber bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet um Kosten zu sparen.
Die Ushabti genannten Statuetten gesellen sich seit dem mittleren ägyptischen Reich zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends zu den Toten. Die ersten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich Ihre Funktion zum neuen Reich hin dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuches).
Durch den gewandelten Zweck der Ushabtis kam auch in den Sinn dem Grab mehr Ushabtis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Ushabtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden sind oft reich bemalte oder verzierte Gefäße oder auch sogennante Shabtikästen eingesetzt worden um die Stücke mitzugeben.
Shabtis können auch heute noch einen Teil der Geschichte des alten Ägyptens beleuchten und eignen sich hervorragend zum Aufbau und zur Erweiterung eine privaten Ägyptensammlung. Die velsagenden Figürchen stellen ein wahres Schmuckstück für die Vitrine dar. Für den interessierten Hobbyarchäologen und -alterturmswissenschaftler empfehlen wir folgende Bücher:

Gregoire Kolpaktchy (übersetzt und kommentiert):
Das Ägyptische Totenbuch. Scherz, Frankfurt a. Main 1970

Hans D. Schneider:
Shabtis: an introduction to the history of ancient Egyptian funerary statuettes with a catalogue of the collection of shabtis in the National Museum of Antiquities at Leiden. Leiden, 1977
Referenzen: Ähnlich G. Janes, Shabtis - a private view, Seite 162, Nr. 84 und Seite 216, Nr. 108.
Ähnlich H. A. Schlögl, A. Brodbeck, Ägyptische Totenfiguren aus öffentlichen und privaten Sammlungen der Schweiz, Seite 315 und 316, Nr. 230 und 231.
Ähnlich H. A. Schlögl, Corpus der Ägyptischen Totenfiguren der öffentlichen Sammlungen Krakaus, Seite 127, Nr. 82.
Provenienz: 2012 erworben von W. Walpole, Beverly Hills. Zuvor in einer Privatsammlung. Darein erworben bei Malter Gallery.
Echtheit: Die Echtheit wird wie bei allen unseren Objekten ohne zeitliche Einschränkung garantiert.