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Vorzüglicher Denar des Galba

Price: on request
Sold
Object number
AR1621-02
Prägung des: Galba (Servius Sulpicius Galba Caesar Augustus)
Regierungszeit: 6. Juni 68 - 15. Januar 69 n. Chr.
Nominal: Denar
Material: Silber
Details: Durchmesser 18 mm, Gewicht 3.22 Gramm
Münzstätte: Rom, 68 n. Chr.
Avers: IMP SER GALBA AVG
Bloßer Kopf n. r.
Revers: SPQR OB CS
Legende in drei Zeilen in corona civica (Bürgerkrone, geflochten aus Blättern der Steineiche, später auch der Stieleiche, seit Augustus Insignie kaiserlicher Würde).
Zur Seltenheit: Der RIC stuft diese Münze als R = rare (selten) ein. Die Einstufung als rare bedeutet, dass den Verfassern zum Abfassungszeitpunkt ca. 20 - 15 Exemplare diesen Typs in Museen, publizierten Sammlungen und der internationalen Fachliteratur bekannt waren. Eine absolute Zahl zu nennen ist schwer un in jedem Fall sind diese Zahlen natürlich nicht absolut zu verstehen, jedoch erlaubt die RIC-Klassifizierung es, den Stücken eine relative Seltenheit zuzuordnen. Während als "C=common" aufgeführte Stücke, wie der Name es sagt, häufig und in den meisten großen Sammlungen zu finden sind, sind die als "S-scarce" und "R" eingestuften Stücke durchaus seltener vertreten. Zu beachten ist, dass die Neuauflage des RIC II erst einige Jahre alt ist, so dass auch die Seltenheitseinstufungen den Funden und Erkentnissen der letzten Jahrzehnte angepasst wurden.
Erhaltung: vorzüglich, mit feinen Details im Portrait. Kratzer auf AV und RV.

Das Portrait des Galba gehört zu den klassischsten Belegstücken für die Darstellung eines römischen Aristokraten überhaupt. Mit dieser Münze haben Sie die Möglichkeit, für Ihre Sammlung ein solches Stück in außergewöhnlich guter und detaillierter Erhaltung zu erwerben.
Historisches: Galba entstammt dem alten und angesehenen senatorischen Geschlecht der Sulpicier. Als Kind wurde er von seiner Stiefmutter Livia Ocellina adoptiert und führte seitdem den vollständigen Namen Lucius Livius Ocella Servius Sulpicius Galba. Er begann seinen cursus honorum unter Tiberius, war Statthalter von Acquitanien und dann 33 n. Chr. Consul. Unter Caligula war Galba ab 39 n. Chr. Legat in Obergermanien, überliefert sind die strengen Maßnahmen, mit denen er die Disziplin des Heeres wiederherstellte. Nach Caligulas Tod wurde Galba der Überlieferung nach von vielen Seiten nahegelegt, die Herrschaft zu ergreifen, doch er verzichtete darauf und hielt sich betont abseits. Damit errang er das starke Wohlwollen und die enge Freundschaft des nächsten Kaisers, Claudius. 45 n. Chr. wurde Galba unter Umgehung des Loses als Proconsul nach Africa entsandt, um die Ruhe in dieser Provinz wiederherzustellen, was ihm auch gelang. Erwähnenswert sind dabei sein minutiöses Vorgehen und seine gerechten und selbstlosen Entscheidungen im großen wie im kleinen Rahmen.
Unter Nero wurde Galba 61 als Statthalter nach Hispania Tarraconensis entsandt, er verwaltete diese Proving mit Unterbrechungen für die nächsten 8 Jahre. Als 68 der Prätor von Gallien, Gaius Julius Vindex, den Aufstand gegen die Herrschaft Neros probte und Galba den Oberbefehl anbot, akzeptierte dieser, wobei er weder den Titel Augustus noch Caesar beanspruchte und sich als ein "legatus senatus populique Romani" bezeichnete, wie Plutarch und Sueton überliefern. Als die Truppen des Vindex von Virginius, dem Oberbefehlshaber der gallischen Legionen, vernichtend geschlagen wurden und dieser sich das Leben nahm, zog sich Galba nach Hispanien zurück. Erst als ihn die Nachricht erreichte, das Nero Selbsmord begangen und der Senat ihn, Galba, zum Kaiser berufen hatte, machte er sich auf den Weg nach Rom.
In Rom erlange er von Beginn an keine Beliebtheit. In seinem Bestreben, die durch Nero verschenkten Reichtümer wieder ihren rechtmäßigen Besitzern zuzuführen, legte er Härte und Erbarmungslosigkeit an den Tag. Auch zeichnete er sich durch eine an Geiz grenzende Sparsamkeit aus. So weigerte er sich nicht nur, Geschenke an die Truppen zu verteilen, er soll sogar von den Soldaten über zwei Millionen Sesterzen zurückgefordert haben, welche ihnen Nero zuvor übereignet hatte. Zudem verließ sich Galba blind auf seine Berater, welche ihrer Gier und Gnadenlosigkeit freien Lauf lassen konnten.
Als Galba die Unzufriedenheit seiner Truppen zugetragen wurde, soll er darauf geantwortet haben, er "sei es gewöhnt, seine Truppen auszuheben und nicht zu kaufen". Damit brachte er endgültig die Prätorianer und die regulären Legionen gegen sich auf. Als an den Kalenden des Januar 69 die germanischen Legionen Vitellius zum Kaiser ausriefen, sah sich der zu dieser Zeit bereits betagte 71jährige Galba dazu genötigt, schnell einen Nachfolger zu bestimmen. Obwohl er wusste, dass seine Anhänger für Dolabella oder Otho einstanden, vertraute er keinem der beiden und erklärte statt dessen Lucius Calpurnius Piso zu seinem Nachfolger. Durch diesen Verrat enttäuscht und erzürnt wandelte sich Otho von einem glühenden Anhänger zum ärgsten Feind: Er verschwor sich mit der Prätorianergarde und ließ sich zum Kaiser ausrufen. Als Galba davon erfuhr, soll er sich aufs Forum begeben haben, wo seine Sänfte von Soldaten und Volk zu Fall gebracht und er grausam ermordet wurde. Galbas Kopf soll Otho dem Legionsgesinde übergeben haben, welches diesen noch lange an einer langen Pike aufgespießt durchs Lager getragen hatte.
Referenzen: RIC I 167, C 287, BMC 34
Provenienz: 2011 in einem traditionellen deutschen Auktionshaus erworben.

Die Münze entstammt einer Generationensammlung, deren Grundstein bereits im 19. Jahrhundert gelegt wurde. Zu Beginn der 1870er Jahre entdeckte der Berliner Stabsarzt und persönlicher Leibarzt des Prinzen Karl von Preußen (1801-1883) - dem Bruder von Kaiser Wilhelm I. - seine Leidenschaft für die antike Numismatik. Als er in seiner Funktion als Leibarzt den Herrenmester des Johanniterordens begleitete, führten ihn seine Reisen unter anderem auch nach Italien. Hier kam er in Kontakt mit der Kunst der Antike und begründete eine Sammlung, die mehr als 100 Jahre lang Bestand haben sollte.

Als er 1895 verstarb, ging die bereits sehr wohlsortierte Sammlung in den Besitz seiner Witwe über. Diese leistete - bedauerlicherweise, wie man im Rückblick feststellen muss - der im 1. Weltkrieg propagierten Aufforderung "Gold gab ich für Eisen" Folge, was wiederum zur Folge hatte, dass die Sammlung der meisten ihrer Goldmünzen beraubt wurde. Die Sammlung wurde von ihrem Sohn verwaltet, der diese - freilich ohne sie weiter auszubauen - sorgsam pflegte. Als er 1960 in Pension ging, vermachte er bei der Ordnung seines Vermögens die Sammlung an seine Tochter - und damit an die Enkelin des Gründers - und deren Ehemann. Dieser hat die Sammlung mit großem Eifer gepflegt und weiter ausgebaut. Im Jahre 2011 und damit ca. 140 Jahre nach Gründung wurde die Generationensammlung aufgelöst.

Wir freuen uns, unseren Kunden mit einigen Belegstücken aus dieser Generationensammlung ein wahres Stück Sammlungstradition anbieten zu können.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.