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Kertscher Stil griechischer Vasen

Der Kertscher Stil kennzeichnete die Abschlussphase der Attischen Produktion rotfiguriger Keramik. Die Benennung rührt von der Tatsache, dass die meisten Belegstücke auf der Schwarzmeerinsel Kertsch, in der Antike Pantikapaion, gefunden wurden und offenbar gezielt für den Export in diese Region bestimmt waren. Die Dekorationen zeigen dementsprechend oft Motive, die von den Griechen mit Bewohnern der barbarischen Länder nördlich des Schwarzen Meeres assoziiert wurden, darunter am beliebtesten Arimaspen, Amazonen und Greife.

Greife lebten in der griechischen Mythologie weit in den Ländern des Nordens, wo sie Goldvorkommen bewachten. Sie befanden sich im ständigen Krieg mit den Arimaspen, einem Stamm einäugiger Menschen, die versuchten, des bewachten Goldes habhaft zu werden. Obwohl in den Schriftquellen als einäugig beschrieben, wurde dies selten in den Bildquellen umgesetzt, meist begnügten sich die Künstler mit der Darstellung barbarischer Kleidung.

Referenzen:

Vgl. Paris, Musée du Louvre G 553 bis (N 3454): ARV² 1463 Nr. 32

Vgl. Alte Römer, Art.nr.  AR1997

Griechische Gnathia-Keramik

Griechische Keramiken der sogenannten Gnathia-Gattung sind nicht nur schön anzusehen, sondern vor allem historisch interessant. Namensgebend für diesen Stil ist die antike Stadt Gnathia (heute Egnazia) im Osten Apuliens. Er entwickelte sich im 4.Jh.v.Chr. in Apulien parallel zum rotfigurigen Stils, der zu dieser Zeit teilweise begann polychrom zu werden. Kennzeichnend ist das Aufbringen von verschiedenen Farben direkt auf die gefirnissten Keramikkörper. Zunächst wurde eine ganze Palette von Farben, Weiß, Gelb, Orange, Rot, Braun, Grün und andere, genutzt, nach 330 v. Chr drängt die Nutzung der weißen Farbe die anderen Farben in den Hintergrund. Auch das Themenspektrum wird enger, gezeigt werden Wein- Efeu- und Lorbeerranken, Theatermasken, innerhalb der Ranken Männer- und Frauenköpfe, Tauben und Schwäne. Die meist unbemalte untere Hälfte der Gefäße wird nun häufig geriefelt. Neben Oinochoen, Skyphoi und Peliken werden auch Flaschen, Lekythen, Schüsseln und Kantharoi bemalt.

 

Bilder von Gnathia-Keramiken:

  Griechischer Teller mit Standfuß, Apulien

Apulischer Teller mit Standfuß im Gnathia-Stil, 4. Jh. v. Chr.

 

  Griechische Skyphos im Gnathiastil

Skyphos im Gnathiastil aus dem 4. Jh. v. Chr.

 

  Griechische Oinochoe

Oinochoe, Gnathiaware, 4. Jh. v. Chr.

 


Literatur:
Rolf Hurschmann: Gnathiavasen. In: Der Neue Pauly. Band 4 (1998).
L. Forti, La ceramica di Gnathia (1965).