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Ägyptische Modellgefäße einer Gründungszeremonie

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3300H13
Objekt: Ägyptische Modellgefäße einer Gründungszeremonie

Material: Ton.

Datierung: 2620 v. Chr. bis 2347 v. Chr.
4. bis 5. Dynastie des Alten Ägypten,
Altes Reich.
Die exakte Datierung anhand der zeitlosen Gefäßformen allein ist nicht möglich. Wir stützen uns auf die sehr enge Parallele zur Gefäßgruppe einer Gründungszeremonie im Staatliches Museum Ägyptischer Kunst in München, sowie auf ebenfalls sehr ähnliche Gefäße aus der u.g. Veröffentlichung von S. Allan.

Beschreibung:    Gruppe von Tongefäßen, bestehend aus sieben Miniaturschalen und drei Miniaturvasen. Einige der Schälchen weisen Ablagerungen auf, bei denen es sich um konservierte Essensreste handelt. Die Gefäße wurden als zeremonielle Modellgefäße verwendet und mit Opfergaben befüllt einem Grundstein beigelegt.

Hintergrund: In den großen Tempelanlagen des Alten Ägypten war die Gründungszeremonie ein heiliger Moment – eine Verbindung zwischen göttlicher Ordnung und irdischer Manifestation. Jedes Bauwerk entstand nicht nur als architektonische Struktur, sondern als geweihtes Zentrum, dessen Errichtung mit festen Ritualen einherging. Der Pharao selbst war oft Teil dieses Prozesses, da es seine göttliche Verantwortung war, die Ordnung der Welt zu wahren.
Die Grundsteinlegung wurde begleitet von Opfergaben, die in sorgfältig gefertigten Modellgefäßen aus Ton dargeboten wurden. Diese Gefäße enthielten symbolische Gaben – Getreide, Wein, Öle – die den Wohlstand und die Fruchtbarkeit des zukünftigen Heiligtums sichern sollten. Sie wurden in die Fundamente eingearbeitet und sollten den Tempel für alle Zeit mit ritueller Energie durchdringen.
Wer heute die hier vorliegenden Modellgefäße betrachtet, blickt also auf das Echo einer lebendigen Tradition. Ob diese Ritualgefäße stiller Zeuge des Baus einer Kultstätte sind, oder eine andere Grundsteinlegung feierlich begleiteten bleibt der Fantasie überlassen.

Maße: Die Tonschälchen 4cm bis 5cm Durchmesser. Die Tonvasen um 6cm hoch.

Zustand: Die Vasen fragmentarisch erhalten. Die Schälchen teils mit nur kleinen Bestoßungen, teils mit bis zu 20% Fehlstellen am Rand.

Provenienz: Durch uns 2021 erworben aus der deutschen Privatsammlung Professor K.-H. Manegold. In die Sammlung aufgenommen in den 1970er Jahren aus dem Kunsthandel.
Ratsherr Prof. Dr. Karl-Heinz Manegold (1930–2021) war Historiker und langjähriger Professor an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Neben seiner akademischen Tätigkeit engagierte er sich über Jahrzehnte hinweg in Göttingen sowohl politisch als auch kulturell, unter anderem als Vorsitzender des Kulturausschusses sowie als Initiator eines lokalen Kulturpreises. Sein Interesse an Archäologie spiegelt sich in seiner umfangreichen und gut dokumentierten Sammlung etruskischer Artefakte wider, die durch seinen Mentor und Fachkollegen Prof. Dr. Raddatz wissenschaftlich publiziert wurde. Vereinzelte Artefakte aus dem Kunsthandel ergänzten seine Sammlung.

Referenzen: Für eine sehr enge Parallele vgl. Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München, Inv.nr. ÄS 5115, 5118, 5124, 5125, 5132, 5138, 5144, 5147, 5151, 5155, 5167, 5168, 5185, 5192, 5197, 5198, 5202.
Für ebenfalls ähnliche Gefäße und eine gute Abhandlung zu Ritualgefäßen in Miniautr vgl. S. Allan, Miniature and model vessels in Ancient Egypt, S. 21, Abb. 2 - in The Old Kingdom Art and Archaeology (Conference Proceedings, 2004).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.