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Ägyptischer Uschebti

510 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3424A
Objekt: Ägyptischer Uschebti

Material: Mintgrüne Fayence.

Datierung: Spätzeit des Alten Ägypten,
26. bis 31. Dynastie.
Ca. 664 v. Chr. bis 332 v. Chr.

Beschreibung:    Ägyptische Totenfigur in mumienartiger Haltung mit Rückenpfeiler. Auf dem Kopf eine dreigeteilte Perücke, am Kinn ein Götterbart. Die Arme sind vor der Brust verschränkt. Der Uschebti hält Ackerbauwerkzeuge in den Händen. Die Vorderseite ist vertikal mit Hieroglyphen beschriftet, die nicht entziffert sind.

Hintergrund: Im Alten Ägypten bürgerte sich nach und nach die Tradition ein, die Gräber von Verstorbenen mit kleinen Totenfiguren auszustatten. Sie wurden aus Keramik, Stein, Holz oder Metall gefertigt und häufig mit Fayence überzogen. Die Figuren benannte man mit dem altägyptischen Wort für "Antworter". Gängige Transkriptionen dafür sind Uschebti, Schabti, Uschepti, Ushebti, Shawabti, Uschepti.
Am häufigsten verwendet und anscheinend am beliebtesten waren Uschebtis aus Terrakotta, die mit einer feinen grünlichen bis blauen Fayence überzogen wurden. Sie waren üblicherweise 10cm bis 20cm groß. Wer es sich leisten konnte, ließ die Uschebtis aufwändig gravieren oder einfach bemalen. Die feinen Gravuren sind uns bei vielen Stücken bis heute erhalten geblieben. Bemalungen litten stärker unter dem Zahn der Zeit, aber auch sie blieben zum Glück in zahlreichen Fällen bewahrt. Der Großteil der gefundenen Uschebtis weist jedoch starke Abtragungen auf, sodass gerademal die Umrisse noch einen Uschebti erahnen lassen. Oft wurden die Figuren bereits bei Ihrer Herstellung nur mit dem gerade für nötig gehaltenen Aufwand bearbeitet, um Kosten zu sparen.
Die Uschebti genannten ägyptischen Totenfiguren gesellen sich seit dem Mittleren Reich des Alten Ägypten, zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends, zu den Toten. Die frühesten bekannten Exemplare stammen aus der 11. Dynastie. Zunächst stellten die Figuren anscheinend den Toten dar, wobei sich ihre Funktion bis zum Neuen Reich dahingehend gewandelt hat, dass die Figuren in der Nachwelt als Arbeiter dienen sollten, und zwar stellvertretend für den Verstorbenen, sodass dieser von harter körperlicher Arbeit befreit blieb (6. Kapitel des Totenbuchs).
Durch den gewandelten Zweck der Uschebtis kam es dazu, dem Grab mehr Uschebtis beizugeben und so die Arbeitskraft zu erhöhen. Dies steigerte sich auf bis zu 365 Uschebtis pro Grab, so z.B. bei Tut-Anch-Amun, eine Figur für jeden Tag des Sonnenjahres.
Wenn die Figuren nicht direkt in das Grab gelegt wurden, sind oft reich bemalte oder anders verzierte Gefäße zur Aufbewahrung eingesetzt worden, am bekanntesten die sogennanten Uschebtikästen aus Holz.

Maße: 12,0cm Höhe.

Zustand: Perfekter Zustand. Lediglich minimaler Abrieb und nicht ganz deutlich abgeformte Hieroglyphen. Attraktive Fundanhaftungen.

Provenienz: Von uns 2022 im US-amerikanischen Kunsthandel erworben. Zuvor im US-amerikanischen Privatbesitz R. Rollinger. In diesen aus dem Bestand der Galerie Artasia, Los Angeles, USA. In den Bestand aufgenommen in den 1970er Jahren, durch Ankauf aus dem Kunsthandel.

Referenzen: Vgl. H. A. Schlögl, Die Ägyptischen Totenfiguren, Katalog aus den Sammlungen des Nationalmuseums in Poznan, Seite 54, Nr. 18.
Vgl. H. A. Schlögl, A. Brodbeck, Ägyptische Totenfiguren aus öffentlichen und privaten Sammlungen der Schweiz, Seite 277, Nr. 194.

Literatur: Eine gute Einführung und einen Überblick über ägyptische Uschebtis in nur einem Band gibt Glenn Janes in Shabtis: A Private View - Ancient Egyptian Funerary Statuettes in European Private Collections.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.