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Ägyptisches Herzamulett aus Museumssammlung

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2675
Objekt: Ägyptisches Herzamulett aus Museumssammlung

Material: Beigefarbener Stein mit schöner Maserung.

Datierung: Spätzeit des Alten Ägypten.
26. bis 31. Dynastie,
664 v. Chr. bis 332 v. Chr.

Beschreibung:    Anatomische Form eines Säugetierherzes. Eiförmiger Körper, an der stumpfen Seite Arterienansatz, der mit Ösenplatte und Ösenaufsatz abschließt. Aurikel an den zwei Schmalseiten.

Hintergrund: Das Herzamulett sollte im Alten Ägypten Lebenskraft garantieren, auch in der Nachwelt. Die Bedeutung der Form leitet sich von der Hieroglyphe F34 ab ("jb"), welche in den Pyramidentexten dieselbe Funktion übernahm. Herzamulette gehörten zusammen mit Udjat-Augen und Djed-Pfeilern zu den beliebtesten Amuletten der Alten Ägypter.
Seit der 1. Zwischenzeit kam der Herzrepräsentation außerdem eine spezielle Funktion im Totengericht zu. Sie sollte das Herz des Verstorbenen, Sitz seines Gewissens, magisch beeinflussen, nicht gegen seinen Besitzer auszusagen.
Die Datierung ist in der Fachliteratur mit einigen Diskussionen verbunden. Zusammenfassend kann man sagen, dass Herzamulette häufiger mit einer vermuteten zunehmenden Angst vor einem "verräterischen Herzen" im Mittleren Reich oder Neuen Reich auftraten. Zu dieser Zeit jedoch sehr vereinzelt. Aus der Zeit davor sind nur Formvarianten gesichert. Größere Verbreitung bei königlichen Begräbnissen erlangten die Amulette in der 21. Dynastie, größere Verbreitung bei Privatpersonen erst ab der 22. Dynastie mit einem Höhepunkt der Popularität während der 26. Dynastie. Sie wurden jedoch noch bis in die ptolemäische Zeit weiter produziert.

Maße: 21mm lang, 14mm breit.

Zustand: Hervorragender Zustand. Kleine Fehlstelle an einer Seite, ansonsten perfekt. Beiliegender Zettel eines Vorbesitzers mit der Aufschrift "App. 1980.187 Mayer".

Provenienz: Von uns im Jahr 2019 von G. Vandervort erworben. Zuvor in US-amerikanischem Privatbesitz, erworben bei Bourgeault-Horan Antiquarians & Associates, USA. Davor im Bestand des Boston Museum of Fine Arts (Inventarnr. 1980.187), aufgenommen im Jahr 1980 aus einer Schenkung der Ehefrau von Horace L. Mayer, möglicherweise befand sich das Stück bereits zuvor als Leihgabe im Museum. Erworben in die US-amerikanische Privatsammlung Horace L. Mayer vor 1969.
Horace L. Mayer und seine Ehefrau (Williamstown, Massachusetts, USA) entwickelten in den 1920er Jahren auf Reisen nach Europa ein starkes Interesse an altägyptischer Kunst und begannen mit dem Aufbau einer eigenen Sammlung. Für mehr als die Hälfte der Objekte ist die Herkunft aus der Sammlung Luigi Vassalli (1812 bis 1887) überliefert. Ab 1930 konsultierten die Mayers die ägyptologische Abteilung des Boston Museum of Fine Arts und begannen gleichzeitig Objekte als Leihgabe zu überlassen, damit das Museum diese studieren konnte. Über die Jahre festigte sich die Beziehung und die Mayers stellten dem Museum im Zeitraum bis zu Herrn Mayers Tod im Jahr 1968 über 350 Objekte als Leihgabe oder Schenkung zur Verfügung. Auch nach dieser Zeit, bis mindestens 1980, pflegte Mayers Ehefrau die Beziehung zum Museum weiter und überließ zahlreiche Objekte aus der Sammlung als Schenkung.

Referenzen: Vgl. Claudia Müller-Winkler, Die ägyptischen Objektamulette, Nr. 332.
Vgl. Petrie, Amulets, Tafel I, Nr. 7p.

Literatur: Über die Sammlung Horace L. Mayer:
Eine ausführliche Beschreibung der Sammlung gibt das Boston Museum Bulletin, Vol. LXX, no. 359 von 1972 auf S. 15 in dem Artikel “Ancient Egyptian and Near Eastern Acquisitions and Loans from the Horace L. Mayer Collection” von Dows Dunham.
Eine frühe Erwähnung der Sammlung findet sich in dem Artikel „Ancient Egyptian Jewelry in the Horace L. Mayer Collection“ von Edward L. B. Terrace im American Journal of Archaeology, Vol. 67, No. 3 (Juli 1963), Seiten 269-274.

Über ägyptische Herzamulette:
Claudia Müller-Winkler, Die ägyptischen Objektamulette, Seite 212ff.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.