banner-onlineshop

Ägyptischer Spindelschaft aus Holz

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3090-A1
Objekt: Ägyptischer Spindelschaft aus Holz

Material: Holz.

Datierung: Aus der Regierungszeit des Pharao Sesostris II.,
1845/44 v. Chr. bis 1837 v. Chr.,
12. Dynastie des Alten Ägypten,
Mittleres Reich.
Die Datierung in dieser Genauigkeit basiert auf dem Fundzusammenhang und wurde mit dem Stück überliefert.

Beschreibung:    Stabförmiger Schaft einer Handspindel. Leicht bauchiger Körper mit Haken an einem Ende.

Hintergrund: Vor der Erfindung des Spinnrades und bereits seit spätestens dem frühen Neolithikum benutzte man Handspindeln zur Garnherstellung. Diese bestehen aus Schaft und Spinnwirtel. Der Spinnwirtel wurde an das Ende des Schafts gesetzt und diente als Schwungmasse. Meist hatte der Schaft eine erhabene Stelle, an der man den Spinnwirtel mit seinem zentralen Bohrloch feststecken konnte. Durch das Gewicht am Ende des Stabes konnte die Handspindel in eine schnelle, langanhaltende Drehung versetzt werden. Die Spindelbewegung und die richtige Zuführung einzelner Fäden ermöglichte es, die Fäden zu einem festen Garn zu spinnen. Da Spinnwirtel häufig aus Stein und anderen haltbaren Materialien waren, sind sie noch heute häufig in Sammlungen, Museen und im Kunsthandel zu finden. Der Spindelschaft hingegen ist eine außerordentliche Seltenheit und eine einmalige Gelegenheit, alle Bestandteile einer bronzezeitlichen Spindel zu präsentieren.

Maße: 18,2cm lang.

Zustand: Ende, an dem einst der Spinnwirtel befestigt war abgebrochen und fehlend. Der Großteil des Schafts jedoch vollständig und intakt. Sehr gute Erhaltung der Holzsubstanz. Eine Handzeichnung von Herrn Charlier, sowie beiliegende Zettel mit weiteren Informationen zur Provenienz sind erhalten.

Provenienz: Von uns 2020 erworben aus dem deutschen Familienbesitz Stollenwerk. In diesen 2015 aus der deutschen Privatsammlung des Archäologen und Künstlers Erich Charlier. Dieser erwarb seine Sammlung inklusive diesem Stück zwischen 1950 und 1980 in Europa.
Speziell für den Spindelschaft ist überliefert, dass er 1926 von einem englischen Archäologen in Theben, Oberägypten, ausgegraben wurde. Es handelte sich um eine Grabbeigabe, aus dem Fundkontext muss auch die oben angegebene exakte Datierung stammen.

Herr Charlier war durch seine Tätigkeit als Künstler bekannt und erarbeitete sich in seiner Heimat einen Ruf. Er hatte in Hammer, einem Ort in der Eifel in Deutschland, sein Atelier und ist in der Umgebung mit zahlreichen Kirchenverzierungen verewigt. Er erhielt für sein künstlerisches Schaffen den Ehrenpreis der Gemeinde Simmerath, sowie 1994 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Fossilien und archäologische Objekte aus seiner Sammlung waren oder sind in einer Ausstellung in Hammer zu sehen, samt typischen Handzeichnungen von Herrn Charlier, die er für viele archäologische Stücke in seinem Besitz anfertigte.

Referenzen: Vgl. E. A. Strand et al., Old Textiles — New Possibilities in European Journal of Archaeology, August 2010, Abb. 3.

Literatur: Bette Hochberg, Handspindles (1993).
Almut Bohnsack, Spinnen und Weben (1981).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.