Alabastron aus mehrfarbigem Sandkernglas
1.850 €
Verfügbar
Objektnummer
AR2932A
Objekt: |
Alabastron aus Sandkernglas
|
Material: |
Glas in Rot-, Weiß- und Blautönen.
|
Datierung: |
5. Jh. v. Chr.
|
Beschreibung: |
In Sandkerntechnik geformtes Glas mit bunten Zierbändern. Es stammt aus einer Werkstatt im östlichen Mittelmeerraum, vermutlich Rhodos. Das röhrenförmige Gefäß verbreitert sich gleichmäßig nach unten und schließt mit einem runden Boden. Der kurze Hals ist deutlich eingeschnürt und geht in eine horizontal nach außen weisende Lippe über. Direkt unterhalb der Schulter sind zwei gegenüberliegende Glasgriffe angeschmolzen. Aufgrund ihrer geschwungenen Form und dem sich ergebenden Profil werden diese in der Fachliteratur auch als Entenkopfgriffe bezeichnet. Wir freuen uns sehr Ihnen ein Exemplar aus der Frühzeit der Glasproduktion in der klassischen Antike anbieten zu können. Die Rot-, Weiß- und Blautöne sind noch immer lebendig und zeugen von der Farbenpracht der antiken Welt. |
Anmerkungen: |
Im 7. Jahrhundert v. Chr. entstand auf der heute griechischen Insel Rhodos eine Glasindustrie, die auf Einwanderer aus Phoenizien und Mesopotamien zurückgeführt werden kann.
Die Fertigungstechnik wurde unverändert übernommen, der Glasmacher formte das zähflüssige Glas um einen festen Sandkern herum. Doch es entwickelte sich im 6. Jh. v. Chr. eine eigene Formensprache. Klassische griechische Gefäßformen wurden nachgeahmt, besonders Alabastra, Amphoriskoi und einige andere Fläschchen- und Kännchenformen.
Die Glasgefäße wurden für Kosmetik und Parfüm eingesetzt und in die gesamte griechische Welt inklusive Etrurien exportiert. Ab dem 4. Jh. v. Chr. entstanden auch andernorts Werkstätten, welche die Farben und Formen weiterentwickelten und insgesamt eine Diversifizierung der Glastypen der klassischen Antike herbeiführten. |
Maße: |
9,2cm hoch. 3,0cm Durchmesser am oberen Rand.
|
Zustand: |
Körper aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt. Eine Stelle an der Seite professionell rekonstruiert, ansonsten ist das Glas inklusive der originalen Henkel vollständig. Sehr schöner Gesamteindruck.
|
Provenienz: |
Von uns 2016 in einem US-amerikanischen Auktionshaus erworben. Zuvor in einer US-amerikanischen Privatsammlung. In diese erworben 1984 in der März-Auktion von Alex G. Malloy, einem damals bekannten US-amerikanischen Kunsthändler, Losnummer 1248. Eine alte Beschreibungskarte aus den späten 1980er Jahren liegt in Kopie vor.
|
Referenzen: |
Vgl. Y. Israeli, Ancient Glass in the Israel Museum, S. 54, Nr. 33. Vgl. E. Marianne Stern, B. Schlick-Nolte, Early Glass of the Ancient World, S. 206f, Nr. 44. Ähnlich A. von Saldern, Ancient Glass in the Museum of Fine Arts Boston, Nr. 3, Inv.nr. 84.14. |
Literatur: |
Eine gute Einführung zu dieser Gefäßart, auf die sich auch unsere geschichtlichen Anmerkungen in dieser Objektbeschreibung beziehen, findet sich in: Y. Israeli, Ancient Glass in the Israel Museum, S. 51f. |
Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
|