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Apulische Oinochoe mit tanzender Mänade

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2848
Objekt: Oinochoe

Material: Rotfigurige Keramik.
Hellroter Ton mit schwarzem Überzug und weißer Malerei. Der Überzug ist glänzend erhalten.

Datierung: Apulien (Süditalien), 4. Jh. v. Chr.
Späte Klassik - frühe hellenistische Epoche.

Beschreibung:    Kleine bauchige Oinochoe mit abgesetztem Standring. Kleeblattförmig eingefaltete Mündung, gebogener Bandhenkel vom Mündungsrand zur Schulter.
Auf dem Körper, dem Henkel gegenübergesetzt, ein großes Bildfeld, gerahmt oben von einem Eierstabband mit Punktgirlande und seitlich von geraden Linien mit Halbvolute.
Im Bildfeld eine Frauenfigur (Mänade), die ein reich verziertes Kleid trägt, das in der Bewegung mitschwingt. Die ausgestreckte Linke hält ein Musikinstrument über einem kleinen Pfeiler oder Altar.

Maße: Höhe 16 cm, Durchmesser ohne Henkel 11,5 cm

Zustand: Leichter Abrieb und kleinere Schäden der Oberfläche. Ansonsten in absolut perfektem Zustand, inklusive sehr schön erhaltener Bemalung. Museumswürdiges Exemplar.

Referenzen: Zur Form und Bildfeldgestaltung siehe z.B.:
Corpus Vasorum Antiquorum. The Toledo Museum of Art II (USA 20) Taf. 95.1-3
Corpus Vasorum Antiquorum. Italia Fascicolo 34. Verona, Museo del Teatro Romano 1 (Rom 1961) IV (D), Taf. 7

Historisches: Ca. 300 Jahre lang importierten die griechischen Kolonien auf italischem Boden Keramiken zuerst aus Korinth und später aus Athen. Im 5. Jh. begannen sich jedoch lokale Manufakturen herauszubilden und zwischen ca. 440 v. Chr. und 300 v. Chr. erlebten die unteritalischen Produktionszentren ihre Blütezeit. Die meisten Exemplare brachte die apulische Vasenmalerei hervor: von den ca. 20.000 erhaltenen unteritalischen Stücken zählt ca. die Hälfte zu dieser Gruppe. Das Produktionszentrum befand sich in Tarent. Die apulische Vasenmalerei lässt sich grob in zwei Stilgruppen unterteilen, nämlich in "plain" und "ornate". Der Plain-Stil zeichnet sich durch einfaches Dekor und Bildkompositionen mit wenigen Figuren sowie einen weitgehenden Verzicht auf Zusatzfarben aus, er fand vor allem auf Glocken- und Kolonnenkrateren sowie bei kleineren Gefäßen Verwendung. Im Ornate-Stil wurden dagegen meist größere Gefäße verziert. Die Darstellungen konnten zweiregistrig sein und mehrere Dutzend Personen umfassen, hinzu kamen ab der Mitte des 4. Jh. üppige Ornamente. Zusatzfarben (weiß, rot, gelb) wurden im großen Rahmen eingesetzt. Beliebte Motive in der apulischen Vasenmalerei waren mythologische Szenen, Theaterdarstellungen und Darstellungen aus dem Grabkult.

Neben der apulischen Vasenmalerei bildet die kampanische die zweitstärkste Gruppe. Zum motivischen Repertoire gehörten in dieser Gruppe vor allem Frauen- und Jünglingsgestalten, Kriegerdarstellungen und Tierbilder. Die Rückseiten der Gefäße zierten häufig Darstellungen von Manteljünglingen. Ein Stilmerkmal war die glockenförmige Ausführung der Blumendarstellungen. Weitere unteritalische Produktionszentren waren Paestum, Lukanien und Sizilien.

Provenienz: Erworben 2019 aus dem deutschen Privatbesitz G. E. Zuvor in der deutschen Privatsammlung Dr. H. R. In diese erworben bei der Kunsthandlung Aloys Faust, Köln am 07.10.1977, der originale Kaufbeleg ist erhalten und liegt uns vor.

Sammlung Dr.
H. R.::
Dr. H. R. war ein promovierter Altphilologe, Gymnasiallehrer und Altertumsfreund. Sobald es ihm nach seinen Studienjahren finanziell möglich war, begann er 1970 zunächst mit dem Erwerb von römischen Münzen. Nach 1971 ging Dr. R. vermehrt dazu über, kleinere, kaiserzeitliche Antiken zu erwerben, denen alsbald auch griechische Vasen meist unteritalischer Machart folgten. Die Sammlung befand sich stets in Deutschland und wurde in seinem Domizil im Rheinland präsentiert. Das letzte Objekt wurde 1989 in die Sammlung aufgenommen.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.