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Apulischer Gnathia Skyphos aus der Sammlung Fremersdorf

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3178
Objekt: Skyphos
Trinkschale mit zwei horizontalen Henkeln

Material: Heller Ton mit schwarzem Überzug und Bemalung in weiß und gelb.
Sogenannte Gnathiakeramik
Sehr feine, dünnwandige Ausführung.

Datierung: 2. Hälfte 4. bis frühes 3. Jh. v. Chr.
Frühe Hellenistische Epoche

Beschreibung:    Kugelige kleine Schale mit hohem Rand und zwei waagerecht angesetzten Henkeln, diese sind nahe der Lippe angebracht und wenden sich am Ende rechtwinklig nach oben. Hoher, konischer Ringfuss mit Steg in der Mitte, der den Fuß in zwei Hohlkehlen unterteilt.
Zwischen den Henkeln je eine Weinranke mit Blättern und Früchten.

Maße: Höhe 72 mm, Durchmesser 162 mm

Historisches: Es handelt sich um eine Keramik der sogenannten Gnathia-Gattung. Namensgebend für diesen Stil ist die antike Stadt Gnathia (heute Egnazia) im Osten Apuliens. Er entwickelte sich im 4.Jh.v.Chr. in Apulien parallel zum rotfigurigen Stil, der zu dieser Zeit teilweise begann, polychrom zu werden. Kennzeichnend ist das Aufbringen von verschiedenen Farben direkt auf die gefirnissten Keramikkörper. Zunächst wurde eine ganze Palette von Farben, Weiß, Gelb, Orange, Rot, Braun, Grün und andere, genutzt, nach 330 v. Chr drängt die Nutzung der weißen Farbe die anderen Farben in den Hintergrund. Auch das Themenspektrum wird enger, gezeigt werden Wein- Efeu- und Lorbeerranken, Theatermasken, innerhalb der Ranken Männer- und Frauenköpfe, Tauben und Schwäne. Die meist unbemalte untere Hälfte der Gefäße wird nun häufig geriefelt. Neben Oinochoen, Skyphoi und Peliken werden auch Flaschen, Lekythen, Schüsseln und Kantharoi bemalt. Die Epichysis, eine Abwandlung der Oinochoe, stellte dabei eine bei den Gnathiamalern besonders beliebte Form dar.

Zustand: Henkel abgebrochen und professionell restauriert, die Ansatzstellen kaum sichtbar. Der restliche Körper vollständig und intakt mit sehr schön erhaltener originaler Bemalung, lediglich minimaler Abrieb und winzige Bestoßungen. Insgesamt nahezu perfekter Zustand. Alter Sammlungsaufkleber "43/21" auf der Unterseite.

Referenzen: Corpus Vasorum Antiquorum. Aberdeen University, Marischal Collection 1, Pl. 50.3-4
Corpus Vasorum Antiquorum, Naples, Museo Nazionale 3, IV.E.12, Pl. 63.5

Provenienz: Erworben 2021 in einem deutschen Auktionshaus. Aus der Sammlung des Archäologen Fritz Fremersdorf (1894 - 1983), eingeliefert von seinen Nachfahren. Prof. Fremersdorf war der erste, der sich ab 1923 systematisch der provinzialrömischen Archäologie in Köln widmete. Von 1923 bis 1959 war er Leiter des heutigen Römisch-Germanischen Museums in Köln, in dieser Zeit war er auch für Grabungen auf dem Kölner Stadtgebiet zuständig. Prof. Fremersdorf erweiterte die Sammlung des Römisch-Germanischen Museums signifikant durch den Ankauf mehrerer bedeutender Privatsammlungen.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.