Hervorragend erhaltene Menas-Ampulle
400 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3350
| Objekt: |
Frühchristliche Pilgerampulle Sogenannte "Menas-Ampulle" |
| Material: |
Roter Ton.
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| Datierung: |
5. - 7. Jh. n. Chr. Spätantike |
| Beschreibung: |
Flaches, kreisrundes Fläschchen mit langem Hals und Doppelhenkel, diese dienten als Ösen für eine Schnur, mit der die Ampulle um den Hals zu tragen war. Beide Seiten zeigen den Heiligen Menas zwischen zwei Kamelen. Der Heilige hebt jeweils eine Hand über den Kopf der Kamele und erteilt seinen Segen, über den Händen zu jeder Seite ein Kreuz. |
| Maße: |
Höhe 107mm, Breite 74mm, Tiefe 26mm.
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| Historisches: |
Menas war der kirchlichen Überlieferung nach ein ägyptischer Soldat, der im späten 2. oder frühen 3. Jahrhundert n. Chr. nach seinem öffentlichen Bekenntnis zum Christentum sein Martyrium erlitt. Seine sterblichen Überreste sollten dort bestattet werden, „wo die Kamele stehen bleiben“, daher wird der Heilige typischerweise mit zwei liegenden Kamelen dargestellt. Später entstand an dieser Stelle der Wallfahrtsort Abu Mena (südlich von Alexandria), der bis zum 10. Jh. n. Chr. florierte. Solche Ampullen waren beliebte Devotionalien, die an die Pilger verkauft wurden. Sie enthielten geweihtes Wasser, Öl oder Erde vom Heiligtum, die Schutzwirkung wurde durch die Inschriften und Abbildungen verstärkt. Diese Tradition kann auf die altägyptischen Neujahrsflaschen zurückgeführt werden, diese wurden am ersten Jahrestag als Geschenke ausgetauscht. Diese Ampullen waren in der Antike überaus beliebt und erreichten eine weite Verbreitung im gesamten Mittelmeerraum. |
| Zustand: |
Einige kleine Bestoßungen am Körper, insbesondere an der Lippe. Ein Henkel professionell restauriert, dieser fehlte offenbar und wurde aus modernem Material nachgebildet. Insgesamt guter Zustand.
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| Referenz: |
Für den Typ in seinen vielen Varianten, vgl. z. B. D.M. Bailey, Catalogue of Terracottas in the British Museum IV: Ptolemaic and Roman Terracottas from Egypt (British Museum, 2008), S. 115-124, Pl. 74-88
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| Literatur: |
Eine gute Einführung in die Thematik mit Verweisen auf weiterführende Literatur bietet der Artikel von Florian Gantner: Sammlungsobjekt des Quartals Januar bis März 2016 der Universität Greifswald. |
| Provenienz: |
2022 in einem deutschen Auktionshaus erworben. Dort eingeliefert aus einer deutschen Privatsammlung. In diese aufgenommen 1991 aus dem Nachlass des Vaters, der ein hochrangiger deutscher Diplomat war. Im Laufe von zwei Amtsperioden, die dieser 1957 – 1961 und 1969 – 1972 in Ägypten absolvierte, baute er eine kleine Sammlung auf. Dieses Fläschchen wurde zwischen 1969-1972 erworben und befindet sich seitdem in Deutschland.
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| Echtheit: |
Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.
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