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Attischer Fischteller

990 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3280
Objekt: Sogenannter Fischteller

Material: Roter Ton mit schwarzem Überzug

Datierung: Erste Hälfte 4. Jh. v. Chr.
Attisch

Beschreibung:    Teller mit eingewölbter Oberseite, einer großen, konkav gerundeten Mittelvertiefung und einem rund gewölbten Hängerand. Rund um die Mittelvertiefung flache Rille. Mit Standring.

Maße: Durchmesser 172 mm, Höhe 28 mm.

Historisches:    Fischteller waren eine in der griechischen Antike beliebte Keramik, die ihren Ursprung wohl im Athen des 5. Jahrhunderts hatte und mit Fischen verziert war, deren Bäuche zum Rand des Tellers zeigten. Eine größere Verbreitung fand dieser Keramiktyp im 4. Jh. v. Chr. in den griechischen Kolonien Süditaliens. Diese sind zum Teil polychrom, die Bäuche der Fische zeigen nun zur Tellermitte.
Über die Verwendung dieses Keramiktyps in der Antike ist viel spekuliert worden. So wurden unter anderem eine "profane" Nutzung zum Anrichten von Fischgerichten, eine Nutzung der mit Fischen bemalten Exemplare beim Grabmahl - wobei das Meer und die darin schwimmenden Fische und Meerestiere die Grenze zwischen dem Dies- und dem Jenseits symbolisierten, sowie eine Kombination beider Nutzungskontexte diskutiert. Eine spannende These bezieht sich auf die auffällige Form des Tellerrandes, welcher es dem Teller erlaubte, in einem mit Wasser gefüllten Becken an der Oberfläche zu schwimmen: So identifiziert Norbert Kunisch die Tellerform mit dem literarisch belegten Oxybaphon, welches bei einem Spiel in einem gefüllten Becken an der Oberfläche platziert und dann durch geschleuderte Weinreste zum Sinken gebracht wurde.
Die vielfältigen Fundkontexte (so u. A. im sepulkralen Kontext als Grabbeigaben, aber auch in Wohnanlagen und in Schiffswracks) eröffnen vorerst einen weiten Deutungsraum für den ursprünglichen Verwendungszweck, dessen genaue Zuordnung sicherlich noch vielen wissenschaftlichen Arbeiten eine spannende Grundlage geben wird.

Zustand: Sehr guter Zustand. Kleinere Bestoßungen und Abrieb, über den gesamten Körper verteilt, stören den positiven Eindruck in keiner Weise.

Referenzen: Corpus Vasorum Antiquorum, Bochum, Kunstsammlungen der Ruhr-Universität 2, 75-76, Beilage 11.5, Pl. 76.7, dort weitere Literaturangaben

Provenienz: Im Jahr 2022 durch uns erworben bei T. Schlösser, Deutschland. Aus dem Nachlass der Sammlung Walter Stützen, Aachen, erworben Anfang der 1950er Jahre.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.