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Weibliches Idol aus Syrien

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2327
Objekt: Weibliches Idol aus Syrien

Material: Ton.

Datierung: 3. Jt. v. Chr. bis Anfang 2. Jt. v. Chr.
Bronzezeit.

Beschreibung:    Das Idol ist typisch für die Bronzezeit der Region des heutigen Syrien. Es hat einen stark stilisierten, flachen Körper. Die Arme sind nicht plastisch geformt, nur die Hände sind vor den Brüsten angedeutet. Der Kopf wird von einer großen, schnabelartigen Nase dominiert. Darüber befinden sich zwei große Augen aus aufgelegten Tonspiralen, eine ungewöhnliche Technik für diese Art von Idolen. Die Ohren sind auslandend und wurden mit drei Ritzungen gestaltet. Auf dem Kopf befindet sich eine angedeutete Frisur und eine diademartige Kopfbedeckung mit eingestochener, zweireihiger Punktverzierung nach vorne. Um den Hals trägt die Figur Schmuck in der Art einer Kette mit eingestochener, einreihiger Punktverzierung. Die Rückseite ist unverziert und flach.

Bemerkungen: Bei den bronzezeitlichen Idolen aus der Region Syrien fällt sofort der charakteristische, vogelartige Kopf ins Auge. Es gibt zahlreiche regionale Variationen dieses Idoltyps, wobei der Vogelkopf eine Konstante ist. Sowohl männliche als auch weibliche Idole sind bekannt.
Der Zweck der Figuren ist nicht genau bekannt. Wie auch bei anderen bronzezeitlichen Idoltypen ist unentschieden, ob die Figuren einen Gott darstellen oder eine Person, die einen Gott anbetet. Die Handhaltung vor der Brust wird im letztgenannten Fall als Gebetshaltung gedeutet. Es sind Funde bekannt, bei denen die Figuren offensichtlich als Weihgabe dienten, oft zusammen mit Tierfiguren oder Wagenmodellen. Andere Funde wurden unter Fußböden gemacht. Dies weckt Assoziationen an Hausgötter, die aus dem Alten Testament als Teraphim überliefert sind (z. B. Gen 31,19 ELB, 1 Sam 19,13 ELB und Hos 3,4 ELB).

Maße: 160mm hoch, 25mm breit an den Schultern.

Zustand: Das Idol ist auf einem Plexiglassockel montiert. Der Kopf wurde professionell wieder angesetzt, ansonsten perfekt erhalten.

Provenienz: 2014 in einem italienischen Auktionshaus erworben und mit Exportgenehmigung Nr. 7448 des italienischen Kulturministeriums eingeführt. Zuvor in der Sammlung des bekannten italienischen Paläontologen Giancarlo Ligabue. Er leitete über 100 Expeditionen weltweit, während der er zahlreiche archäologische Entdeckungen machte. Ligabue spezialisierte sich auf Idole und ist Autor zweier Fachbücher über bronzezeitliche und antike Figuren und Idole, "Dea Madre" (2006) und "Animali e Mito" (2008). Sein Buch Dea Madre zeigt ein diesem sehr ähnliches Idol. Ligabue baute seine Sammlung etwa in den 1960er Jahren auf.

Referenzen: Vgl. G. Ligabue, G. Rossi-Osmida: Dea Madre, S. 138.
Vgl. G. Zahlhaas: Idole - Frühe Götterbilder und Opfergaben, S. 92 und Tafel 28, Kat. Nr. 38.
Vgl. Palais Goltz-Kinsky, Nationalgalerie Prag, Inv.nr. P 7373.

Literatur: Einen sehr guten und kompakten Überblick zu den Idolen des Mittelmeerraums gibt G. Zahlhaas, Idole - Frühe Götterbilder und Opfergaben (Ausstellungskataloge der prähistorischen Staatssammlung, Band 12, 1985).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.