Bronzezeitliches Tüllenbeil
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Objektnummer
AR1660
Objekt: | Tüllenbeil aus der Bronzezeit |
Material: | Bronze. |
Maße: | Ca. 115mm lang. |
Datierung: | Ca. 1000 v. Chr. bis 800 v. Chr., Späte Bronzezeit (Ha B). Urnenfelderzeit in Mitteleuropa. |
Beschreibung: | Tüllenbeil aus der Bronzezeit Europas in museumswürdiger Erhaltung. Taillierter Beilkopf mit flacher, zu den Seiten verbreiterter Schneide. Der Körper geht fließend in einen viereckigen Querschnitt über, der zu Nacken hin rund wird. Der Nacken ist optisch durch einen umlaufenden Kragen abgesetzt und verbreitert sich zu einem wulstartigem Abschluss. Eine ovale Öffnung am Nacken gibt den Blick in den holen Beilkörper frei und ermöglichte die einfache Schäftung des Beilkopfes - eine große Vereinfachung gegenüber den Flachbeilen zu Beginn der Bronzezeit. Am Nacken ist eine Öse angesetzt, an der der Beilkopf aufgefädelt werden konnte. Die beiden Breitseiten tragen Verzierungen aus geschwungenen, v-förmig-erhabenen Doppellinien. |
Geschichtliches: | Diese Art von Beilen war in der betreffenden Epoche relativ selten und wurde als Arbeitsgerät eingesetzt, nicht als Waffe (vgl. Broholm, Danske Oldsager). Es gab eine große Vielfalt an Formen und Verzierungen, jedoch ist die räumliche Zuordnung schwer oder nicht möglich. Die Beile waren in Mitteleuropa und Nordeuropa verbreitet. Die chronologische Einordnung ist hingegen ein Paradebeispiel für die typologische Methode in der Archäologie. Der schwedische Prähistoriker Gustaf Oscar Augustin Montelius (1843-1921) veröffentlichte um 1900 seine Beschreibung der Entwicklung von Bronzebeilen in fünf unterschiedliche Entwicklungsstufen. Sie beschreiben für die europäische Bronzezeit den Weg vom Flachbeil über das Randleistenbeil, das Absatzbeil, bis zum Tüllenbeil. Als Triebmotor der Entwicklung identifizierte Montelius die stabilere Schäftung der jeweiligen Nachfolgetypen. Die typologische Methode findet auch in heutiger Forschung Anwendung, wird aber nur nach differenzierter Betrachtung und Erwägung anderer Aspekte angewandt. |
Zustand: | Museumswürdiger Zustand. Perfekt erhaltener Körper, von einer farbenfrohen, gleichmäßigen Patina überzogen. |
Referenzen: | Vgl. H. C. Broholm, Danske Oldsager, Yngre Bronzealder, Nr. 24. Vgl. B. Roland, Landesmuseum Mainz, Schätze der Vorzeit, Seite 37, Inv.-Nr. V2480, V1932, V2031. Vgl. N. Mills, Celtic & Roman Artefacts, Seite 18, Nr. BR7. |
Provenienz: | 2012 in einem britischen Auktionshaus erworben. Aus einer britischen Privatsammlung, zuvor in einer Privatsammlung, die in den 1990er Jahren gebildet wurde. |
Echtheit: | Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert. |