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Denar des Tiberius - Tribute Penny - aus Hort-Schatzfund

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3340-22
Prägung
des:
Tiberius (Tiberius Julius Caesar Augustus)

Regierungszeit: 14 - 37 n. Chr.

Nominal: Denar

Material: Silber

Details: Durchmesser 19 mm
Münzstätte Lugdunum (Lyon). 14 - 37 n. Chr.

Avers: TI CAESAR DIVI AVG F AVGVSTVS
Belorbeerter Kopf n. r.

Revers: PONTIF MAXIM
Livia als Pax, sitzt n. r., hält in der Rechten zu Boden weisenden Speer und in der Linken einen Olivzweig. Die Füße ruhen auf einem Suppedaneum. Die Stuhlbeine sind verziert gearbeitet, unter dem Stuhl eine Standlinie.

Erhaltung Siehe Bild, sehr schöne Erhaltung für die sehr lange Umlaufzeit
Die Münze ist ein sehr spannendes Belegstück für die extrem lange Nutzung der Münzen in der Antike, s. unten Details zum Hortfund.

Referenzen: RIC 26, RSC 16, BMC 34
Durch seinen besonderen biblischen Kontext besitzt der Denar des Tiberius eine herausragende Bedeutung, welche ihm einen besonderen historischen Wert verleiht. Nur wenige Münzen aus der römischen Kaiserzeit sind so berühmt wie der 'Tribute Penny'.

Historisches: Nach dem Tode Augustus' im Jahre 14 n. Chr. wurde Tiberius zum zweiten Kaiser des römischen Reiches. Am 16. November 42 v. Chr. geboren, war er bei seinem Regierungsantritt bereits ein betagter Mann. Von Geburt her ein Claudier (Sohn von Tiberius Claudius Nero und Livia Drusilla, welche nach ihrer Scheidung im Jahre 39 v.Chr. Octavian heiratete und den Stiefsohn in die Ehe mitbrachte), war er definitiv nicht die erste Wahl des Erhabenen, um nach dessen Tod sein Nachfolger zu werden. Jedoch verstarben die designierten Nachfolger Marcellus (der als Erster seine letzte Ruhe im Augustusmausoleum fand, 36 Jahre vor Augustus selbst), Gaius, Lucius und Drusus, so dass Augustus am Ende den an seinem Totenbett anwesenden Tiberius zum Nachfolger benannte. Tiberius selbst widerstrebte die Herrschaft ebenfalls. Obwohl ein sehr erfolgreicher Feldherr, war er ein scheuer und verschlossener Mann, der sich immer mehr aus den Regierungsgeschäften zurückzog und schließlich 26 n.Chr. gänzlich aus Rom in seine Villen begab. Plinius der Ältere ging gar so weit, T. als 'tristissimus hominum' zu bezeichnen. Tiberius starb 37 n.Chr. im Alter von 79 Jahren.
In die Regierungszeit Tiberius' fällt das Wirken und die Kreuzigung Jesu. Allgemein bekannt ist, dass Judas Ischariot als Lohn für seinen Verrat 30 Silberlinge erhalten haben soll. Bezeichnend für die Epoche ist jedoch, dass der Münztyp als solcher keine zentrale Rolle spielte, um ebenfalls überliefert zu werden; wichtig waren Metalltyp und Gewicht. Daher kommen als mögliche Kandidaten für diese Silberlinge hebräische Silberscheckel, Tetradrachmen aus Antiochia oder aber Denare des Tiberius in Frage. Letztere genießen in Sammlerkreisen die größte Berühmtheit und Beliebtheit und sind im englischsprachigen Raum als 'tribute penny' bekannt. Wir freuen uns außerordentlich, Ihnen dieses besondere Stück abendländischer Geschichte anbieten zu können.

Wishanger
Hortfund:
Am 16. März 2021 stieß ein Sondengänger in der Region Wishanger (Hampshire, Großbritannien) auf einen kleinen Münzschatz: Auf einem Raum von ca. 10 Metern fand er 38 Denare und 10 Sesterze, sowie eine Fibel und einige Keramikscherben. Der Fund wurde dem British Museum gemeldet, unter der Portable Antiquities Scheme Nr. SUR-1B6543 erfasst und dann wieder dem Finder zur freien Verfügung zurückgegeben. Sie haben hier die Gelegenheit, eine der Münzen aus dem Fund zu erwerben.
Es fällt auf, dass in dem Schatzfund Münzen aus drei Epochen vertreten waren. 22 Denare entstammen der römischen Republik, den Bürgerkriegen sowie der Frühzeit des römischen Kaiserreiches. Eine weitere Gruppe aus 16 Denaren entstammt dem Zeitraum 69 - 102 n. Chr. Schließlich fanden sich noch 11 Bronzen, datierend aus der 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr.
Es ist bekannt, dass gerade die Münzen der römischen Republik und frühen Kaiserzeit für ihren hohen Silbergehalt geschätzt wurden, so dass sie zum Teil bis zu 2 Jahrhunderte im Umlauf blieben. Der Wishanger Hortfund belegt dies auf eine sehr eindrucksvolle Weise. Offenbar sammelte eine Familie über längere Zeit die Silbermünzen an, dazu auch Münzen aus ihrer eigenen Zeit in der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. Es lässt sich nicht mehr rekostruieren, was spätestens im frühen 2. Jahrhundert mit der Familie geschah, entweder wurde der Schatz vergraben und nicht mehr geborgen, oder der Hof fiel einem Brand oder Überfall zum Opfer. Die Sesterze entstammen offensichtlich einer späteren Epoche und stehen mutmaßlich mit dem Silberschatz nicht in Verbindung. Sie zeigen sehr starke Abnutzungsspuren und gingen mutmaßlich viele Jahrzehnte nach ihrer Prägung in der Zeit von 150 - 200 n. Chr. im selben Areal verloren, ebenso wie eine Münze Constantins I.
Der Schatz umfasste folgende Prägungen:
Repubikanische Münzmeister: 9x
Julius Caesar: 2x
Gnaeus Pompeius: 1x
Markus Antonius: 5x
Octavian/Augustus: 4x
Tiberius: 1x
Vespasian: 6x
Titus: 4x
Flavisch, unsicher: 1x
Domitian: 1x
Nerva: 2x
Trajan: 2x
Sesterzen: Faustina II. (1x), Lucius Verus oder Marcus Aurelius (1x), Lucilla (1x), nicht bestimmbar (7x)

Provenienz: 2022 erworben in einem britischen Auktionshaus. Gefunden am 16. März 2021 in Wishanger, East Hampshire, UK. Der Fund wurde vom Finder gemeldet und im Portable Antiquities Scheme unter der Referenz SUR-1B6543, sowie im Treasure Act unter der Referenz 2021 T163 registriert. Eine Ausfuhrgenehmigung wurde durch die zuständige britische Behörde erteilt.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.