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Doppelunguentarium aus Glas

1.375 €
Verfügbar
Objektnummer
AR3347
Objekt: Doppelunguentarium mit Henkel

Material: Türkisfarbenes Glas mit schöner Fundpatina.

Datierung: 4. Jh. n. Chr. bis 6. Jh. n. Chr.
Spätantike. Spätrömisch bzw. Frühbyzantinisch.

Beschreibung:    Das Doppelunguentarium gennante Glasgefäß besteht aus zwei benachbarten Zylindern, die am Fuß verschmolzen sind. Auf mittlerer Höhe umwindet ein aufgelegter Glasfaden die Körper in Spiralen. An den Seiten der Zylinder setzt ein Henkel an, der in Form einer großen Raute verläuft. An den Anlagepunkten am Zylinder ist der Henkel wellenartig geschwungen.

Hintergrund:    Es handelt sich um eine typische Form für spätrömische bis frühbyzantinische Kosmetikfläschchen, die als Gefäß für Kohl (Kajal) gedeutet werden. Dieser Gefäßtyp wird besonders häufig in Palästina gefunden, meist im Grabkontext.

Maße: 22,4cm Höhe inklusive Henkel, 10,5cm Höhe exklusive Henkel. 9,3cm Breite inklusive Henkel.

Zustand: Sehr guter Zustand für ein Glasgefäß dieser Größe und Komplexität. Der Gefäßkörper ist vollständig erhalten, inklusive der kleinen seitlichen Henkel und der feinen Fadenauflage. Der große Henkel ist aus mehreren Fragmenten restauriert. Es gibt zwei offene Bruchstellen auf mittlerer Höhe, wo es einst möglicherweise einen Fortsatz gab, der dem Henkel noch mehr Komplexität verlieh. Die Glasoberfläche ist mit einer attraktiven Fundpatina überzogen und stellenweise irisierend.

Provenienz: Durch uns 2022 erworben im US-amerikanischen Kunsthandel. In diesen aus der US-amerikanischen Familienstiftung Kislak. Zuvor in der US-amerikanischen Privatsammlung Jay I. Kislak (1922-2018). Erworben im Jahr 1985 von der Antiquitätenhandlung A. Klein in Jerusalem, Israel, und im Jahr 1986 in die USA exportiert. Eine Kopie des Zertifikats, sowie der Beschreibung von A. Klein liegen uns vor. Eine lokale Verwendung und Fertigung in der ehemals römischen Provinz Judäa ist anzunehmen.

Der Immobilienunternehmer Jay I. Kislak (1922-2018) war vielseitig geschichtlich und kulturell interessiert. Mit großer Energie baute er eine bedeutende Sammlung auf, die auch zahlreiche römische Antiquitäten enthielt, mit Schwerpunkt auf Gläsern und Keramiken aus dem Heiligen Land.
Akademisch und politisch engagierte sich Herr Kislak zum Beispiel im Kulturgut-Beirat der USA (US Department of State Cultural Property Advisory Committee), in den Geschichtsvereinen von Florida und Südflorida (Florida Historical Society, Historical Association of Southern Florida), sowie an den Universitäten Miami und St. Leo.
Sein lokalgeschichtliches Interesse führte zum Aufbau einer beachtlichen heimatkundlichen Sammlung zur Geschichte Floridas. Doch gerade von diesem bedeutendsten Teil der Sammlung trennte sich Herr Kislak als erstes. 4000 Werke zur amerikanischen Geschichte schenkte er im Jahr 2004 der US-amerikanischen Library of Congress. Ab dem Jahr 2017 wurden vier Ausstellungsorte eröffnet, an der University of Miami, dem Miami Dade College, sowie später an der University of Pennsylvania und der Monmouth University. Sie dienen zur kulturellen Bildung neuer Generationen.
In diesem Geist der Bildungsförderung wurden weitere Objekte in den Kunsthandel gegeben. So finanzierte sich die Familienstiftung, die gegründet wurde, um das Bildgungsziel zu verfolgen. Die erste große Auktion fand 2021 bei Sotheby’s New York statt und konzentrierte sich auf neuzeitliche und moderne Stücke der Sammlung.
Die Objekte aus der Sammlung Jay I. Kislak, die wieder in den Kunstkreislauf gelangten, inspirieren somit nicht nur direkt, sondern fördern gleichzeitig das kulturelle Interesse neuer Generationen über die Finanzierung der Kislak-Stiftung.

Referenzen: Vgl. Museum of Fine Arts Houston, Objektnr. 70.90.
Vgl. Kemper Art Museum, Objektnr. WU 2651.
Für ein ähnliches Stück im Kunsthandel siehe Christie's Auktion New York vom 3. Juni 1999, Los 191 (verkauft für 1.380 USD, zu jener Zeit 1.200 EUR).

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.