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Dünnnackige Rechteckbeilklinge

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR3069G
Objekt: Dünnnackige Rechteckbeilklinge

Material: Beigefarbener Feuerstein mit schönen rotbraunen Einschlüssen.

Datierung: Ca. 4000 v. Chr. bis 3300 v. Chr.
Frühneolithikum.

Beschreibung:    Der Beilkopf ist vom Typ der dünnnackigen Rechteckbeilklingen mit breitem Nacken. Die Breitseite ist leicht trapezförmig, die Schneide mit einem Radius. Typische neolithische Bearbeitung von hoher Präzision, alle vier Seiten sind poliert. Die steinerne Klinge wurde einst geschäftet und als Kopf eines Beils verwendet. Abnutzungen weisen auf die Verwendung als Arbeitsbeil hin.

Hintergrund: Dünnnackige Beile sind typisch für das frühe Neolithikum. Sie wurden noch bis ins mittlere Neolithikum verwendet, um schließlich von den dicknackigen Beilen und anderen neuen Typen ersetzt zu werden.
Die Beilköpfe der jüngeren Steinzeit in Nordeuropa werden gewöhnlich anhand ihrer Form typisiert. Die erste systematische Einteilungen jungsteinzeitlicher Beile stammt von dem berühmten dänischen Archäologen Sophus Müller (Ordning af Danmarks Oldsager, 1888). Heute üblich ist die Unterscheidung von spitznackigen Beilen, dünnackigen und dicknackigen Beilen, chronologisch in dieser Reihenfolge. Am Übergang zur Bronzezeit tauchen Beile mit breiten Schneiden auf, die erste Beilklingen aus Bronze imitieren. In der Praxis der Fundsicherung werden die oben genannten Typen häufig weiter in Subtypen gegliedert, wie zum Beispiel das hier vorliegende dünnackige Rechteckbeil.
Die Fundkontexte für Beile der Jungsteinzeit sind vielseitig, von großen Horten als Votivgabe oder bei Bestattungen bis zu Arbeitsgeräten oder entsorgten/ausgedienten Beilen aus Siedlungen. Beile aus der Zeit des nordeuropäischen Neolithikums wurden meist aus Gesteinen wie Feuerstein, Metamorphiten oder Kieselgeoden gefertigt.

Maße: 15,3cm lang. 6,1cm breit am Nacken und ca. 1cm dick am Nacken. 7cm breit an der Schneide.

Zustand: Sehr guter Zustand. Abplatzung am Nacken, möglicherweise steinzeitlich und kleinere Abplatzungen an der Schneide, die von der einstigen Nutzung zeugen könnten. Beschriftung mit Bleistift oder dünnem schwarzen Stift auf einer Breitseite "Kenz-Gänsewerder".

Provenienz: 2020 durch uns aus der deutschen Familiensammlung Marienfeld erworben. Der Begründer der Sammlung, Horst-Hellmuth Marienfeld, fand den Beilkopf zwischen dem Ende der 1940iger und Anfang der 1950iger Jahre auf der Insel Rügen oder in der unmittelbaren Umgebung, laut Überlieferung bei Feldbegehungen. Die Beschriftung des Beils weist auf den Fundort hin, möglicherweise ist damit die heutige Gemeinde Kenz-Küstrow gemeint.

Referenzen: Vgl. Petersen, Flint fra Danmarks oldtid, Seite 108, Nr. 161.
Vgl. Waldorf, Flint axes, Seite 56, Abb. 98.

Literatur: P. V. Globs Klassiker Danske Oldsager II. Yngre Stenalder gibt einen umfangreichen Überblick der nordeuropäischen Jungsteinzeit.

Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.