banner-onlineshop

Dupondius des Augustus und Agrippa - Krokodil

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR1621-06
Prägung des: Augustus (Gaius Julius Caesar Augustus, geboren Gaius Octavius Thurinus),
mit Agrippa (Marcus Vipsanius Agrippa)
Regierungszeit: 27 v. Chr. - 14 n. Chr.
Nominal: Dupondius (diese Prägung kommt auch als ein AE-As vor, RIC 155-161)
Material: Messing
Details: Durchmesser 26 mm, Gewicht 13.19 Gramm
Münzstätte: Nemausus (heutiges Nîmes), 20 - 10 v. Chr.
Einziger in Messing geprägter Typ, während die AE-Varianten zahlreicher sind und bis zum Tode Augustus' 14 n. Chr. geprägt wurden.
Avers: IMP DIVI F
Links: Kopf des Agrippa corona rostrata (Lorbeer mit Schiffsbug als Stirnschmuck). Rechts: belorbeerter Kopf des Augustus. Beide Köpfe voneinander abgewandt, P P im Feld (jeweils unter Kinn)
Revers: COL NEM
Im Perlkreis ein an eine Palme gekettetes Krokodil. Links an Palme Kranz mit wehenden Bändern, unten zu jeder Seite des Palmenstamms je ein Palmzweig.
Zur Seltenheit: Der RIC stuft diese Münze als S = scarce (rar) ein. Die RIC-Klassifizierung erlaubt es, den Stücken eine relative Seltenheit zuzuordnen. Während als "C=common" aufgeführte Stücke, wie der Name es sagt, häufig und in den meisten großen Sammlungen zu finden sind, sind die als "S-scarce" und "R" eingestuften Stücke durchaus seltener vertreten. Zu beachten ist, dass die Neuauflage des RIC II erst einige Jahre alt ist, so dass auch die Seltenheitseinstufungen den Funden und Erkentnissen der letzten Jahrzehnte angepasst wurden.
Historisches: Diese Münze ist eines der prominentesten Belegstücke für die Nutzung des antiken Werbe- und Propagandamedius Münze. Es existieren mehrere Interpretationen der Darstellung:
- Laut der gängigsten These ist das Krokodil als eine Alegorie auf Ägypten zu lesen, das nach der Schlach bei Actium unter römische Herrschaft kam und als Provinz Aegyptus ab 30 v. Chr. bis 642 n. Chr. eine kaiserliche Provinz des Imperium Romanum war. Das angekettete Krokodil steht damit ein für das in Fesseln gelegte Ägypten.
- Eine andere These lautet, dass die Veteranen des Ägypten-Feldzugs in Nemausus angesiedelt wurden und sich als Maskottchen aus Ägypten ein Krokodil mitgebracht hätten.

Erwähnenswert ist, dass dieses Motiv seit nunmehr über 2000 Jahren das Wappen der Stadt Nimes ziert. Eine interessante Theorie zur ikonografischen Entstehung des Motivs leitet die Darstellung des Krokodils aus den Galeren her, welche die Reverse der beliebten Legionsdenare des M. Antonius zierten:
http://www.in-medias.fr/sitecroco/pages/croco/croco1.html

Ferner erwähnenswert ist, dass dieser Typ eine der wenigen Münzen darstellt, welche ein Portrait des Agrippa trägt. Weitere Belegstücke sind Denare des Augustus mit einem Agrippa-Portrait auf der Rückseite sowie unter Caliugula geprägte Asse. Marcus Agrippa war der Schwiegersohn des Augustus und sein voraussichtlicher Nachfolger, jedoch starb er 26 Jahre vor seinem Schwiegervater. In der Schlacht bei Actius war er der Befehlshaber des nördlichen Flottenflügels.
Erhaltung: fast vz, sehr schöne Patina.
Referenzen: RIC I (Augustus) 154, AMC 410
Provenienz: 2011 in einem traditionellen deutschen Auktionshaus erworben.

Die Münze entstammt einer Generationensammlung, deren Grundstein bereits im 19. Jahrhundert gelegt wurde. Zu Beginn der 1870er Jahre entdeckte der Berliner Stabsarzt und persönlicher Leibarzt des Prinzen Karl von Preußen (1801-1883) - dem Bruder von Kaiser Wilhelm I. - seine Leidenschaft für die antike Numismatik. Als er in seiner Funktion als Leibarzt den Herrenmester des Johanniterordens begleitete, führten ihn seine Reisen unter anderem auch nach Italien. Hier kam er in Kontakt mit der Kunst der Antike und begründete eine Sammlung, die mehr als 100 Jahre lang Bestand haben sollte.

Als er 1895 verstarb, ging die bereits sehr wohlsortierte Sammlung in den Besitz seiner Witwe über. Diese leistete - bedauerlicherweise, wie man im Rückblick feststellen muss - der im 1. Weltkrieg propagierten Aufforderung "Gold gab ich für Eisen" Folge, was wiederum zur Folge hatte, dass die Sammlung der meisten ihrer Goldmünzen beraubt wurde. Die Sammlung wurde von ihrem Sohn verwaltet, der diese - freilich ohne sie weiter auszubauen - sorgsam pflegte. Als er 1960 in Pension ging, vermachte er bei der Ordnung seines Vermögens die Sammlung an seine Tochter - und damit an die Enkelin des Gründers - und deren Ehemann. Dieser hat die Sammlung mit großem Eifer gepflegt und weiter ausgebaut. Im Jahre 2011 und damit ca. 140 Jahre nach Gründung wurde die Generationensammlung aufgelöst.

Wir freuen uns, unseren Kunden mit einigen Belegstücken aus dieser Generationensammlung ein wahres Stück Sammlungstradition anbieten zu können.
Die Münze wurde vor 1895 in die Generationensammlung erworben.
Echtheit: Die Echtheit wird, wie bei allen unseren Objekten, ohne zeitliche Einschränkung garantiert.