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Elamisches Rollsiegel für Aham-Lurshi

Preis: Auf Anfrage
Verkauft
Objektnummer
AR2448-16
Objekt: Elamisches Rollsiegel für Aham-Lurshi

Material: Schwarzer Stein, Hämatit.

Datierung: Mittelelamische Periode,
aus der Zeit der Sukkalmah,
ca. 1900 v. Chr. bis 1600 v. Chr.

Beschreibung:    Zylindrisches Siegel mit Durchgangsbohrung entlang der zentralen Achse. Eine mythologische Szene ist in die Mantelfläche des Rollsiegels graviert. Abgerollt zeigt der Abdruck drei stehende Figuren. In der Mitte der Sonnengott, der die rechte Hand ausstreckt, die eine Waffe mit gezackter Klinge hält. Ihm gegenüber ein Gott, der eine Keule in seiner linken Hand hält. Hinter dem Sonnengott eine Schutzgöttin, die allgemein als Lamma oder Lamassu bezeichnet werden kann, welche ihn geleitet. Am Himmel über der Szene steht eine kombinierte Mondsichel und Sonne. Die Szene wird durch einen Affen und einen liegenden Vierbeiner ausgefüllt.
Neben den drei Göttern benennt eine Inschrift den Eigentümer. Die Keilschrift ist in drei Spalten angeordnet, die Übersetzung nach Prof. Lambert lautet:

« Aham-Lurshi,
Sohn des Elat-Awassu,
Diener des Martu. »


Martu (auch als Amurrum bezeichnet) ist eine alte elamische Gottheit, die ursprünglich über westsemitischer Nomaden Einzug in die sumerische Mythologie erhielt.

Hintergrund: Die Rollsiegel sind eine Erfindung der frühen Hochkulturen Mesopotamiens. Ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. traten sie ihren Siegeszug an und verbreiteten sich im gesamten Alten Orient und darüber hinaus. Das Auftreten dieser Siegelform fällt mit der ausgiebigen und erstmaligen Verwendung der Schrift in den noch jungen, hochorganisierten Staaten zusammen. Frühe Siegel sind also wie ein Blick auf die Anfänge der Hochkulturen im Zweistromland, spätere Siegel weiten diesen Blick auf alle Bereiche der Verwaltung, aber auch auf den Handel bis hin zum Persönlichen. Viele Beamte, Händler und Privatpersonen müssen in der Bronzezeit Mesopotamiens Rollsiegel besessen haben.
Für die Geschichtsforschung ist das ein besonderer Glücksfall. Rollsiegel aus unvergänglichem Material haben die Jahrtausende fast unverändert überdauert. Ein großer Schatz an Bildern und Schriftzeichen öffnen somit ein Fenster in die Bronzezeit. Durch den Streubesitz der Siegel zu ihrer Verwendungszeit wurden und werden viele Einzelfunde im Nahen und Mittleren Osten gemacht. Seit dem wiedererwachten Interesse an der Alten Geschichte in Europa finden solche Siegelfunde Beachtung und viele Exemplare werden in privaten und öffentlichen Sammlungen bewahrt. Dank akademischer Grabungen mit dokumentierten Fundkontexten konnte eine Chronologie aufgestellt werden, mit deren Hilfe auch die Exemplare im Kunsthandel und Privatbesitz ikonografisch datiert werden können.
Es ist für uns immer etwas Besonderes, diese Siegel in der Hand zu haben und dabei an das Entstehen und Vergehen der Hochkulturen zu denken.

Maße: 25mm Länge, 14mm Durchmesser.

Zustand: Nahezu perfekter Zustand. Lediglich minimaler Abrieb und Bestoßungen an den Kanten. Abdruck beiliegend.

Provenienz: 2018 im britischen Kunsthandel erworben. Zuvor in einer bedeutenden Londoner Privatsammlung mit mehreren hundert antiken Siegeln, in diese erworben zwischen 1970 und 1988, mit der Sammlungsnummer PL16. Das Rollsiegel wurde während der Zeit in der Londoner Privatsammlung durch Prof. Lambert begutachtet und beschrieben. Eine Kopie dieser Notiz liegt vor.
Wilfred George Lambert (1926 bis 2011), britischer Altorientalist und vorderasiatischer Archäologe, war Professor an der University of Birmingham. Nach seiner Emeritierung wirkte Prof. Lambert in der altorientalischen Abteilung des British Museums mit.
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